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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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Hörweite waren, »wir brauchen nicht shoppen zu gehen. Wir können uns auch einfach mal abends auf ein Glas Wein treffen.« Ihr Gesicht verfiel in eine seltsame Ausdruckslosigkeit, die Dana für den Bruchteil einer Sekunde an ihren Vater erinnerte. »Ich habe das Gefühl, eigentlich niemanden in dieser Stadt zu kennen «, sagte Nora. »Wir rauschen doch nur auf Partys aneinander vorbei, oder wenn wir unsere Kinder beim Ballett oder sonstwo absetzen.« Sie lächelte unsicher. »Haben Sie Lust?«, fragte sie. »Mal abends auszugehen?«
    Noras unerwartete Traurigkeit kam Dana so vertraut vor. »Sehr gerne«, sagte sie.
    Â»Das dachte ich mir.« Nora seufzte. »Sie haben so etwas Patentes. Das sagt Polly immer über Sie.«
    Auf der Heimfahrt gab Morgan einen detaillierten Bericht ihres Tages. Beim Mittagessen hatte sie natürlich neben Kimmi gesessen, und als Darby versucht hatte, sich zwischen sie zu quetschen, hatte Kimmi ihren Arm so um Morgans Hals gehängt, dass die beiden fast von der Bank gefallen wären. »Wir mussten so lachen, dass unsere Bauchmuskeln sich richtig verkrampft haben!« Sie wärmte sich die Hände über der Lüftung am Armaturenbrett. »Dann ist Toby rübergekommen, um mit mir allein zu sprechen.« Toby wollte, dass sie Kimmi fragte, ob sie mit Jason ausgehen würde. Das gab Morgan postwendend an Kimmi weiter, die mit den Lippen die Worte Oh Mann! formte und ihr auftrug: »Sag ihm, dass ich ihm Bescheid gebe.« Dann rannten sie auf die Mädchentoilette, und Kimmi kniff sich dauernd, weil sie nicht glauben konnte, dass der heißeste Junge des ganzen Jahrgangs sie mochte. Eine Antwort hatten sie sich noch nicht einfallen lassen.
    Im Naturwissenschaftsunterricht sollten sie Zweiergruppen bilden und sich gegenseitig über die Konstellationen abfragen, und da wollte Darcy unbedingt Morgans Partnerin sein, aber Devynne hatte sie zuerst gefragt. Und obwohl Morgan ein bisschen Angst vor Devynne hatte (»Sie kann richtig fies sein«), beschloss sie, ihr eine Chance zu geben, weil sie eng mit Kimmi befreundet war. Devynne lud Morgan zu ihrer Halloween-Party ein, die sie am Freitag gab. »Ich soll es aber niemandem verraten, es ist nämlich absolut KL .« Morgan lehnte sich auf dem Autositz zurück, streifte ihre Stiefel ab und hievte ihre in Socken steckenden Füße hoch an die Heizungslüftung.
    Â»Was heißt KL ?«, fragte Dana.
    Â»Keine Loser.«
    Am nächsten Morgen warf Dana auf dem Weg zur Dusche einen flüchtigen Blick in Gradys Zimmer. Er saß auf dem Fußboden, umgeben von einer dünnen Schicht Jungs-Mulch: Matchboxautos, deren Lack durch unzählige Zusammenstöße angeschlagen war; leere Cornflakes-Schachteln, die aufgeschnitten und mit Klebstreifen wieder zusammengesetzt worden waren und jetzt als Hangar für seine kleine Flugzeugflotte dienten; Kleider, die er ausgezogen und einfach hatte liegen lassen.
    Â»Wie hast du geschlafen, mein Spatz?«, fragte Dana, während er ein zerlegtes Lego-Raumschiff wieder zusammenbaute.
    Er schob das Raumschiff in den Cornflakes-Schachtel-Flugzeughangar und blickte zu ihr auf. »Kann ich heute Morgen Pfannkuchen kriegen? Ganz viele? Ich muss meine Muskeln aufbauen.«
    Â»Oje, mein Schatz, dafür dürften wir etwas zu spät dran sein. Morgen früh kann ich welche machen – mittwochs muss ich nicht so früh zur Arbeit.«
    Â»Ich brauche sie aber heute!«
    Dana hob den Blick zu der Star Wars -Uhr, wo Yodas deformierte grüne Arme ihr sagten, dass es sieben Uhr fünfzehn war. »Ach du Schreck – der Bus kommt in zwanzig Minuten! Zieh dich an und geh frühstücken, so schnell du kannst!« Und sie eilte weiter zur Dusche.
    Fertig angezogen, raste Dana die Treppe hinunter, in der Hand ihren kleinen Kosmetikbeutel mit Reißverschluss. Zwischen ihrem Haus und Cotters Rock Dental gab es drei Ampeln, und an denen wollte sie nach und nach ihr Make-up auftragen. In der Küche bestrich Alder Toast mit Kürbisbutter, und Grady aß Rice Crispies in einer Milch von rätselhaft dunkelbrauner Farbe.
    Â»Was hast du denn in deiner Schale?« Dana öffnete den Kühlschrank, um sich einen Joghurt herauszuholen.
    Â»Sie-up«, antwortete er um eine ordentliche Löffelladung herum.
    Â»Sirup«, übersetzte Alder. »Meine Idee.«
    Â»Wofür das denn?«
    Â»Er war mies drauf, weil er

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