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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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gewaltige Räuber in die Baumwipfel ein, pflügte durch die hohen Kiefern, und sein massiger Leib fällte zahllose Bäume, bis er krachend zum Stillstand kam.
    »Er hat uns gesehen«, sagten Mara und Dougan wie aus einem Mund.
    »Achtung«, warnte Dougan. Einige Perytons hatten die Richtung geändert und bewegten sich jetzt wieder auf sie zu. Die meisten landeten zehn bis fünfzehn Meter vor dem Rand der Wiese, dann machten sie einen großen Satz und schlugen angestrengt mit den Flügeln, um zumindest über die ersten Baumwipfel hinwegzukommen.
    Kendra sah einen Peryton übel straucheln. Statt hoch in die Luft zu springen, strich er nur knapp über den Boden hinweg, die gefiederten Flügel weit ausgebreitet. Als er sich den Bäumen näherte, streifte er den Wipfel einer hohen Kiefer und stürzte zu Boden, wobei er einen Streifen Buschwerk unter sich plattdrückte.
    Als die Kreatur sich mühsam hochrappelte, sprang Mara aus der Deckung, warf ihren Speer beiseite und packte den Peryton am Geweihansatz. Die Muskeln in ihren schlanken Armen spannten sich, als sich der Peryton unter ihrem Griff bockend hin und her wand, aber schon bald wurde er ruhiger, und sie drückte ihre Stirn an seine Schnauze. Während Frau und Kreatur Seite an Seite dastanden, fiel Kendra auf, dass der Peryton einen seltsam menschenähnlichen Schatten warf.
    Weiter vorn auf der Wiese tauchte der Drache zwischen den Bäumen auf. Mit angelegten Flügeln und den Hals nach oben gereckt schritt er ihnen entgegen wie ein albtraumhafter Dinosaurier. Zahllose Stacheln und Höcker ragten aus dem schwieligen Kopf. Selbst auf diese Entfernung spürte Kendra, wie eine lähmende Angst sie packte. Die Flügel immer noch angelegt, galoppierte der gewaltige Drache auf sie zu, und seine glatten Schuppen schimmerten in metallischen Blau- und Violetttönen.
    Trask packte Kendra, hob sie auf seine Arme und lief mit ihr auf die Wiese hinaus. Mara saß jetzt rittlings auf dem hirschgroßen Peryton, und Trask warf Kendra vor ihr über den Rücken des Tiers. Mara grub dem Peryton die Fersen in die Flanken, das Geschöpf machte einen Satz vorwärts, preschte parallel zu den Bäumen am Rand der Wiese entlang und brachte sie weg von dem angreifenden Drachen.
    Das wilde Brüllen hinter ihnen war so laut, dass Kendra sich ein Ohr zuhielt. Die andere Hand brauchte sie, um sich festzuhalten. Der Peryton sprang, und Kendras Magen flatterte wie bei einer Achterbahn. Die Flügel schlugen heftig, aber sie erhoben sich nicht sehr weit über den Boden. Über ihre Schulter sah Kendra, wie der Drache in die Luft stieg, um sie zu verfolgen. Dougan und Trask wedelten mit den Armen und versuchten, das tobende Ungeheuer abzulenken, aber der Drache schenkte ihnen keine Beachtung.
    Mendigo kam unter den Bäumen hervor auf die Wiese gestürzt, den Rucksack unterm Arm. Er warf ihn Richtung Kendra, und Mara fing ihn auf, als der Peryton erneut sprang und sich diesmal ein wenig höher in die Luft erhob.
    Ein riesiger Schatten fiel über Kendra, und Mara lehnte sich in Richtung der Bäume zur Seite. Der Peryton schwenkte ab, und plötzlich jagten sie im Zickzackkurs durch die Kiefern. Blitze zuckten, und neben ihnen zerbarst ein Baumstamm.
    Mara gab Kendra den Rucksack. Dann sprang sie ab. Ohne Maras Gewicht konnte der Peryton höher aufsteigen, und aus den Augenwinkeln nahm Kendra andere verängstigte Perytons wahr, die wie rasend durch den Wald hetzten. Über den Bäumen brüllte erneut der Drache.
    Kendra und ihr Peryton brachen aus dem Wald hervor und verloren über einem Teich auf einer grasbewachsenen Lichtung an Höhe. Statt ihr zu helfen, sich rasch aus dem Staub zu machen, schien die Flucht auf dem Rücken des Perytons nur die Aufmerksamkeit des Drachen erregt zu haben. Kendra beschloss, ebenfalls abzuspringen. Zweimal federte sie wie ein flach geworfener Stein von dem eisigen Wasser zurück, bevor sie in der Nähe des Ufers liegen blieb. Spritzend landete ihr Peryton im seichten Wasser, dann erhob er sich wieder in die Lüfte und verschwand zwischen den Bäumen.
    Kendra richtete sich auf, watete hastig durchs Wasser und nestelte an der Klappe des Rucksacks. Wenn sie hineinkletterte, konnte sie dem Drachen vielleicht entrinnen.
    Doch gerade als sie das Ufer erreichte, landete der Drache schon vor ihr im Gras. Dieser Drache war zehnmal so groß wie Chalize, der kupferfarbene Drache, der die Verlorene Mesa verwüstet hatte. Unwillkürlich blickte Kendra in die brennenden Saphir-Augen.
    »Du

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