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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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aufmerksam. »Ich weiß Kampfgeist zu schätzen, Kendra. Ich mache dir keine Vorwürfe, dass du mich als deinen Feind betrachtest. Ich bin mir der Leiden bewusst, die meine Taten verursacht haben. Doch deine Bemerkungen werfen eine Frage auf: Warum bezeichnest du den Gefangenen aus der Stillen Kiste als einen Dämonenprinzen?«
    Kendra tadelte sich im Stillen für ihren Ausbruch. Sie durfte nur so wenig wie möglich verraten. Der Sphinx hatte keinen Anlass zu vermuten, dass sie über den dämonischen Drachen namens Navarog Bescheid wussten, der vor Vanessa in der Stillen Kiste eingesperrt gewesen war. Jede Kleinigkeit, die Kendra dem Sphinx darüber verriet, was sie und ihre Familie wussten, konnte ihm einen Vorteil verschaffen. »Nur so.«
    Er musterte sie schweigend. »Unwichtig«, sagte er schließlich. »Wie hat Torina dich behandelt?«
    »Sie hat mir heute das Haar gemacht. Ich denke, sie ist in Sie verknallt.«
    »Hat sie dir ihr Aquarium gezeigt?«
    »Das war tatsächlich ziemlich cool.«
    »Ganz meine Meinung. Wie geht es Seth?«
    »Sagen Sie es mir«, gab Kendra zurück. »Hat der Kendra-Klon keinen Bericht erstattet?«
    »Bemerkenswerte Frucht, der Stechbulbus. Fast alle, die von den Stechbulben wissen, halten sie für ausgestorben. Aber ich habe viele Jahre gelebt und viele Orte besucht, und ich kenne einen Ort, an dem noch immer ein letzter Stechbulbusbaum wächst. Er trägt nicht viele Früchte pro Jahr, und sie müssen innerhalb eines schmalen Zeitfensters benutzt werden, sonst werden sie unbrauchbar.«
    »Ist der falsche Rex gestorben?«
    »Die Gestalten, die die Stechbulben annehmen, überleben nur für wenige Tage. Er hat seinen Zweck erfüllt.«
    Kendra wandte den Blick ab. »Was ist mit dem echten Rex?«
    »Ich mag dich wirklich, Kendra, aber bedauerlicherweise stehen wir in einem erbitterten Kampf auf verschiedenen Seiten. Du wärst überrascht, wenn du all die Leute kennen würdest, die in dieser Angelegenheit auf meiner Seite stehen. Der Konflikt läuft auf Folgendes hinaus: Du und diejenigen, mit denen du dich verbündet hast, glauben, dass magische Kreaturen um jeden Preis gefangen gehalten werden sollten, während ich glaube, dass sie frei sein sollten. Rex war ein bedauerliches Opfer dieser Meinungsverschiedenheit. Es gab schon viele Opfer vor ihm, auf beiden Seiten. Er wird gewiss auch nicht das letzte sein.«
    »Bin ich das nächste?«, fragte Kendra.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte der Sphinx. »Ich hoffe es jedenfalls nicht. Ich muss ein Experiment durchführen. Und ich benötige Informationen von dir. Hilf mir, Antworten auf meine Fragen zu finden, und du kannst nach Hause gehen. Sofort und unversehrt. Manche Leute behaupten, es sei ein Zeichen von Mut, wenn man für eine gute Sache Unannehmlichkeiten auf sich nimmt. Doch ein solches Verhalten hat nur Sinn, wo ein Sieg möglich ist. Ich verfüge über die Mittel, die notwendigen Informationen auch gegen deinen Willen aus dir herauszuquetschen. Für mich ist es ein Zeichen von Weisheit, sich würdevoll in das Unausweichliche zu fügen. Kendra, wo ist das Artefakt, das auf der Verlorenen Mesa versteckt war?«
    Die sinnliche Stimme versetzte Kendra in eine Art Trance, und sie war schon drauf und dran, seine Frage zu beantworten. Kendra klammerte sich an die Armlehnen ihres Stuhls und presste die Lippen fest zusammen.
    »Kendra, ich bin überzeugt, dass ihr den Chronometer besitzt oder zumindest wisst, wo er ist.«
    Kendra schloss die Augen. Sein Blick war so durchdringend – als könnten seine Augen ihren Geist durchleuchten und die Wahrheit aufdecken. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Du musst mir von jeder Spur erzählen, die ihr in Bezug auf die fehlenden Artefakte habt. Gib mir die Informationen, die ich benötige, und du wirst bald frei sein. Weigere dich, mir die Informationen anzuvertrauen, und glaub mir, Kendra, ich werde sie mir holen.«
    Kendra öffnete die Augen. »Es gibt nichts zu holen. In der Verlorenen Mesa war kein Artefakt. Als ich nach Fabelheim zurückgekehrt bin, hat ein Dämon versucht, das Reservat zu zerstören, also haben wir ihn getötet. Ende der Geschichte. Versuchen Sie, sich zu nehmen, was Sie wollen. Ich habe nichts zu geben.«
    Der Sphinx betrachtete sie eingehend. Ein kleines Lächeln ließ zwei Grübchen auf seinen Wangen erscheinen. »Du hast mehr zu geben, als du weißt, Kendra. Erlaube mir, dir zwei meiner Verbündeten vorzustellen.«
    Die Tür ging auf. Ein pummeliger Mann mit rosiger Haut

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