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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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meiner Jugend bringt eine gewisse Euphorie mit sich, und morgen kommt der Sphinx, also kannst du einfach in deinem Zimmer eingesperrt bleiben, bis er sich deiner annimmt.«
    Kendras Beine wurden plötzlich weich. »Der Sphinx?«
    »Was glaubst du, warum ich mich mit einem derart minderwertigen Exemplar wie Russ begnügt habe?«, fragte Torina energisch und schnippte mit den Fingern, als wolle sie Kendras Aufmerksamkeit erregen. »Sperr deine Augen auf und denk nach! Ich wollte aus einem bestimmten Grund so gut wie möglich aussehen. Den Boss beeindrucken. Bist du nicht das Mädchen, das angeblich Vanessa Santoro drangekriegt hat?«
    »Sie kennen Vanessa?«
    »Ich kannte Vanessa. Vergangenheitsform. Wie du sehr wohl weißt, hat das kleine Schnuckelchen den Mund ein wenig zu voll genommen. Sie ist weg vom Fenster. Es hieß, dass du etwas damit zu tun hattest. Ich begreife bloß nicht, wie das zugegangen sein soll. Ich meine, Vanessa wurde überschätzt, aber ganz dumm war die Kleine nicht.«
    »Was will der Sphinx von mir?«, fragte Kendra.
    Torina ließ ein raubtierhaftes Grinsen aufblitzen. »Tolle Frage. Ich werde dich darüber nachgrübeln lassen, bis er morgen nach dir schickt. Träum süß.« Sie stolzierte zur Tür. »Übrigens, Liebes, bereite dir keine schlaflosen Nächte mit der Planung waghalsiger Fluchtversuche. Der Wisperhund hatte Anweisung, dich im Haus umherstreifen zu lassen. Bis er einen anderen Befehl erhält, wird er jetzt dafür sorgen, dass du dieses Stockwerk nicht mehr verlässt. Sobald der Hund einmal deine Witterung aufgenommen hat, kannst du ihn nicht mehr täuschen.«
    »Warten Sie, kann ich wenigstens …«
    Torina schnitt ihr das Wort ab, indem sie die Tür entschlossen hinter sich zuzog.
    Kendra hörte das Schloss klicken. Sie ging zum Fenster zurück, starrte in die Dunkelheit und wusste nicht, wie sie überhaupt schlafen sollte.
    Von der Tür kam ein Klopfen. Kendra blinzelte in das helle Licht, das durch die halb zugezogenen Vorhänge fiel. Sie hatte schlecht geschlafen und war immer wieder aufgewacht, gequält von beunruhigenden Träumen, die sich im Wachzustand jedoch in Nichts auflösten. Und nachdem sie nun endlich in einen tiefen Schlaf gesunken war, musste natürlich gleich jemand an die Tür hämmern.
    »Ich würde dich hereinbitten, aber die Tür ist abgeschlossen«, rief Kendra noch im Halbschlaf.
    »Ich habe einen Schlüssel.« Es klang nach Cody. »Und ich habe das Frühstück.«
    Kendra rieb sich die Augen. Sie hatte in ihren Kleidern geschlafen. »Dann komm rein.«
    Die Tür wurde geöffnet, und Cody trat mit einem Tablett ein. »Rühreier, Würstchen, Schinken, Toast, Joghurt und Saft«, verkündete er und stellte das Tablett auf den Schreibtisch. »Du stürmst die Treppe runter, machst Torina wütend und kriegst nach alldem auch noch ein erstklassiges Frühstück. Vielleicht sollte ich auch ein bisschen weniger fügsam sein.«
    »Kein Grund zur Eifersucht. Gut möglich, dass das meine Henkersmahlzeit ist.«
    Cody zuckte die Achseln. »Sie erwarten Besucher und haben mir aufgetragen, dir das Frühstück zu bringen. Ich soll dir nahelegen, dich von deiner Schokoladenseite zu zeigen. Das habe ich hiermit getan.«
    »Willst du auch was von dem Schinken oder irgendetwas anderes?«
    Er zögerte. »Ich kann dir doch nicht dein Essen wegfuttern.«
    »Nimm einen Schinkenstreifen. Und auch etwas Wurst. Ich kann das niemals alles allein aufessen.«
    »Ich könnte mir mit meinem Toast ein Frühstückssandwich machen. Das heißt, wenn du bereit bist, dich von einem Stück Schinken und einem kleinen Würstchen zu trennen.« Cody legte etwas Frühstücksschinken und ein Würstchen auf eine Serviette und verließ den Raum. Sie hörte, wie das Schloss wieder einrastete.
    Kendra setzte sich an den Schreibtisch. Die luftigen Rühreier wurden von geschmolzenem Käse mit kleinen Schinkenstreifen darauf gekrönt. Die Würstchen glänzten fettig, schmeckten aber gut, und der gebratene Speck war angenehm knusprig. Als sie gerade an dem Saft nippte, wurde die Tür aufgeschlossen, und Torina kam herein. Sie trug ein kokettes Sommerkleid und Sandalen.
    »Er ist hier«, verkündete sie mädchenhaft aufgekratzt. »Hast du in diesen Sachen geschlafen? Wirklich, Kendra, wir müssen dich waschen und in einen vorzeigbaren Zustand versetzen.« Ihre Stimme klang so aufgeregt, als würde sie gleich ihrem Lieblingsrockstar begegnen.
    »Wird er sich denn irgendetwas daraus machen, was ich anhabe?«, gab

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