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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Taschenlampe in den Händen. »Was sagt ihr dazu«, murmelte er und leuchtete mit der Lampe durch den Raum.
    »Wir suchen nach einer Nachricht auf der Decke«, informierte ihn Kendra. »Wahrscheinlich eine rückwärtsgeschriebene Feensprache.«
    »Haltet nach kunstvollen Mustern Ausschau«, wies Opa sie an.
    Die drei trennten sich und durchstreiften den Raum, den Blick auf die Decke geheftet. Kendra hielt die Taschenlampe in der Hand, die anderen hatten Fackeln. Den Blick unbeirrbar nach oben gerichtet, stolperte sie über den Rand des Springbrunnens und wäre beinahe in das spiegelglatte Wasser im Becken gefallen. Froh, noch einmal um ein unfreiwilliges Bad herumgekommen zu sein, suchte sie etwas vorsichtiger weiter.
    An einigen Stellen schmückten ungewöhnliche Markierungen die Decke. Wann immer einer von ihnen eine auffällige Ansammlung solcher Muster fand, trat Kendra unter die Markierungen und betrachtete sie aus verschiedenen Winkeln in ihrem Spiegel. Nach mehreren enttäuschenden Versuchen entdeckte Coulter ein besonders kunstvolles Muster von Symbolen über dem Gong. Als Kendra die Symbole im Spiegel begutachtete, entdeckte sie eine lange Nachricht, die scheinbar in gewöhnlichem Englisch geschrieben war.
    »Ich habe etwas«, vermeldete Kendra.
    »Was steht da?«, wollte Opa wissen.
    Kendra las zuerst still: Der Okulus befindet sich im brasilianischen Rio-Branco-Reservat. Die Verwalter haben den Schlüssel zu dem Gewölbe, das sich in der Nähe einer Landzunge namens Tres Cabecas befindet, wo drei große Findlinge über dem Hauptfluss aufragen. Du wirst klettern müssen, um den Eingang zu erreichen. Dann las sie den anderen die Worte laut vor.
    »Was dieses Artefakt betrifft, sind wir ein wenig spät dran«, murrte Coulter.
    »Da kommt noch mehr«, sagte Kendra.
    »Lies weiter«, drängte Opa.
    »Der Translokator befindet sich in der Obsidianwüste in Australien. Die Verwalter kennen den Standort des Gewölbes. Es ist so gut wie unmöglich, sich ohne den Schlüssel Zugang zu dem Gewölbe zu verschaffen, und ich habe entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um den Schlüssel vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Er ist in Wyrmroost versteckt, einem jener drei Drachensanktuarien, welche vor menschlicher Einflussnahme geschützt sind. Ich habe dort ein falsches Grab. Unter dem Grabstein werdet ihr einen Hinweis auf das Versteck finden. Ohne einen Schlüssel zum Haupttor gibt es keinen Zugang zu Wyrmroost, und das Sanktuarium wird durch den stärksten Ablenkungszauber geschützt, dem ich je begegnet bin. Der Schlüssel zu dem Tor von Wyrmroost ist das erste Horn eines Einhorns. Ich weiß nur von einem einzigen solchen Horn, und ich habe es den Zentauren von Fabelheim übergeben. Sie bewachen es als ihren kostbarsten Talisman.«
    »Ist das alles?«, fragte Opa, nachdem Kendra vorgelesen hatte.
    »Ja«, bestätigte Kendra.
    »Klingt ganz so, als wäre die beste Methode, den Translokator verborgen zu halten, ihn da zu lassen, wo er ist«, brummte Coulter.
    »Da hast du wahrscheinlich recht«, pflichtete Opa bei. »Patton hat da einige ernst zu nehmende Hindernisse in den Weg gelegt.«
    »Was ist der Translokator?«, wollte Kendra wissen.
    »Das Artefakt, das Macht über den Raum verleiht«, antwortete Coulter. »Höchstwahrscheinlich eine Art Teleportiergerät.«
    »Lies noch einmal die Inschrift«, sagte Opa.
    Kendra tat, wie ihr geheißen, und als sie fertig war, standen Opa und Coulter stumm da, tief in Gedanken versunken.
    »Was meint er damit, dass Wyrmroost ›vor menschlicher Einflussnahme geschützt‹ ist?«, fragte Kendra schließlich.
    »Vier der sieben Drachensanktuarien sind für Besucher offen«, antwortete Opa. »Nur wenige Menschen wissen von ihnen, und noch weniger würden die Gelegenheit wahrnehmen, tatsächlich eines zu betreten, aber diese wenigen sind dort normalerweise willkommen. Die anderen drei Sanktuarien sind beträchtlich weniger gastfreundlich.«
    »Aber die drei schlimmsten können nicht völlig für Menschen verschlossen sein«, wandte Kendra ein. »Patton ist dorthin gegangen.«
    »Rein theoretisch könnten Menschen die Sanktuarien besuchen, wenn es ihnen gelänge, durchs Tor zu kommen und die Erlaubnis des Verwalters zu erhalten«, erklärte Coulter. »Ich möchte mir allerdings die unaussprechlichen Gefahren, die sie dort erwarten, gar nicht ausmalen. Neben Drachensanktuarien ist Fabelheim der reinste Streichelzoo.«
    »Dann stimme ich Coulter zu«, sagte Kendra. »Selbst wenn

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