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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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aus der Stillen Kiste sein?«
    »Es hätte jeder sein können«, meinte Oma.
    »Ich möchte euch beide warnen«, erklärte Vanessa. »Der Sphinx ist ein außerordentlich geduldiger Mann. Er hätte nicht so offen alle Masken fallen lassen, wenn er das Ziel nicht schon vor Augen hätte. Verlasst euch drauf, er hat bereits einen Plan, wie er alle Artefakte an sich reißen kann. Seid auf der Hut. Er versteht sich sehr gut darauf, mögliche Entwicklungen vorherzusehen. Während ihr versucht, ihn aufzuhalten, spielt ihr ihm damit vielleicht unbeabsichtigt in die Hände.«
    »Wir sind uns der Gefahren bewusst«, versicherte Oma.
    »Ich würde euch gerne ein wenig über die geschichtlichen Zusammenhänge erzählen. Über Jahrhunderte hinweg war der Anführer und Drahtzieher der Gesellschaft des Abendsterns ein brillanter Kopf namens Rhodes. Im Lauf der Jahre kamen immer neue Gerüchte über seine tatsächliche Identität auf. Ein listiger Blix. Ein Zauberer. Ein Dämon. Bisweilen dachte die Gesellschaft schon, er sei gestorben oder habe das Interesse verloren, aber er ist immer wieder aufgetaucht. Er war geduldig. Und extrem geheimnistuerisch. Keiner von uns hat ihn je zu Gesicht bekommen. Während des letzten Jahrzehnts wurde Rhodes aktiver denn je. Ebenso wie unser größter Erzfeind, der Sphinx. Mit meinen Fähigkeiten decke ich stets neue Informationen auf. Nicht lange bevor ich den Auftrag erhielt, das Artefakt aus Fabelheim zu beschaffen, begannen sich die Einzelteile zusammenzufügen, und ich fand mich in einer kleinen Gruppe von Mitgliedern der Gesellschaft wieder, die den Verdacht geschöpft hatten, der Sphinx und Rhodes könnten ein und dieselbe Person sein. Jetzt, nachdem sich herausgestellt hat, dass der Sphinx und Rhodes tatsächlich ein und derselbe sind und dass der Sphinx in Wahrheit stets der Gesellschaft zugearbeitet hat, werden ihre Mitglieder so enthusiastisch sein wie nie zuvor. Viele von ihnen sind im Lauf der Jahre untätig geworden, aber diese Neuigkeiten werden die Reihen der Aktiven enorm verstärken. Keine Frage, nach Jahrhunderten des Wartens ist das Ende nun nah.«
    »Ich habe noch nie von Rhodes gehört«, sagte Oma.
    »Wie ich schon sagte, er tat immer sehr geheimnisvoll«, erwiderte Vanessa. »Noch mehr als selbst der Sphinx. Wir durften seinen Namen nur unter ganz bestimmten Bedingungen aussprechen.«
    »Auch Torina nannte ihn den Sphinx«, bemerkte Kendra.
    »Das überrascht mich nicht«, entgegnete Vanessa. »Wir haben Rhodes immer den Leitstern genannt. Aber jetzt wird er seine Identität als Sphinx einsetzen, um den Kampfgeist zu stärken. Ruth, Kendra, er hat Jahrhunderte darauf verwandt, Nachforschungen darüber anzustellen, wie die Artefakte funktionieren, um bereit zu sein, wenn er sie findet. Verlasst euch drauf, er wird sich beeilen, alle Artefakte in seinen Besitz zu bringen, und kurz darauf wird er das Dämonengefängnis öffnen.«
    »Danke für die Warnung«, sagte Oma. »Ist das alles?«
    »Ich wollte euch nur versichern, dass ich vorhabe, mit meinen Fähigkeiten die Gesellschaft auszuspionieren«, antwortete Vanessa. »Ich werde alle neuen Informationen sofort an euch weiterleiten. Ich werde über keinen von euch im Schlaf die Kontrolle ergreifen. Wenn ich es tue, dürft ihr mich gerne töten.«
    »Was ist, wenn du unseren Feinden Geheimnisse mitteilst, während du dir Zugang zu Schlafenden verschaffst?«, fragte Oma herausfordernd.
    »Erstens solltet ihr mich nicht in Geheimnisse einweihen, die ich mitteilen könnte. Zweitens braucht ihr dringend Informationen – die Bedrohung durch den Sphinx ist sowohl real als auch unmittelbar. Drittens, ja, in kleinem Ausmaß müsst ihr mir wohl tatsächlich ein wenig vertrauen. Ich werde euch nicht enttäuschen.«
    »Du hast bereits Stan rumgekriegt«, seufzte Oma. »Du weißt, wie misstrauisch ich deinen Besserungsbeteuerungen gegenüberstehe. Es würde mich freuen, wenn sich erweisen sollte, dass ich unrecht hatte.« Oma öffnete die Zellentür.
    »Warte«, sagte Kendra. »Weißt du, wer den Rucksack in mein Zimmer gestellt hat?«
    Vanessa musterte sie nachdenklich. »Ich habe so meine Vermutungen. Aber sie sind Teil des Geheimnisses, das ich hüten muss. Lass dich von dem Wissen ermutigen, dass wir geheime Verbündete haben.«
    »Komm, Kendra«, schnaubte Oma. »Hier werden wir keine Antworten mehr finden. Spar dir weitere Fragen.«
    »Dann also erst mal auf Wiedersehen«, sagte Vanessa.
    »Bis bald«, erwiderte Kendra.
    Es fiel kein

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