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Die Zuflucht

Die Zuflucht

Titel: Die Zuflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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die ich mir selbst eingehandelt habe.«
    Er zog mich auf seinen Schoß und blickte mir in die Augen. » Ob du es kannst, ist nicht die Frage. Ich werde dich immer beschützen, Zwei.«
    Sogar, wenn wir kein Wort miteinander sprechen und du an mir zweifelst. Oh, Bleich.
    Wenn er mir nicht hierhergefolgt wäre, hätte er die Hiebe vielleicht nicht bekommen. Aber ich hatte den Verdacht, wenn Jensen zu viel Schnaps getrunken hatte, wurde er so oder so zum Unmenschen und hätte irgendeinen anderen Grund gefunden, ihn zu misshandeln.
    Â» Warum bist du mir gefolgt?«, fragte ich.
    Er ließ den Kopf hängen. » Für den Fall, dass Pirscher etwas versucht, das du nicht willst, wollte ich zur Stelle sein.«
    Â» Um mich zu beschützen?«
    Â» Ja. Immer und überall.«
    In diesem Punkt war er unerschütterlich, und das berührte mich zutiefst. Aber ich konnte selbst auf mich aufpassen.
    Â» Es gab nie irgendein Problem mit ihm«, sagte ich.
    Â» Was meinst du damit? Hat er dich angefasst?«
    Endlich verstand ich, was mit ihm los war. Ich mochte manchmal nicht die Schnellste sein, aber am Ende begriff ich meistens, worum es ging. » Du hast nicht den geringsten Grund, eifersüchtig zu sein. Ich schwöre es dir. Wir haben geredet… und trainiert. Du bist der Einzige, der mir so nahe kommen darf.«
    Â» Oh. Ich komme mir so dämlich vor…«, sagte er mit einem tiefen Seufzer.
    Ich beugte mich an sein Gesicht, bis meine Lippen seine Wange berührten. » Musst du nicht. Ich liebe dich, Bleich.«
    Mittlerweile hatte ich gelernt, was das Wort bedeutete, und beschlossen, es zu verwenden, wenn es zutraf. Das galt auch für Edmund und Oma Oaks. Ich musste es ihnen sagen, bevor ich wieder zum Vorposten zurückkehrte. Es war eine andere Art von Liebe, aber jede ihrer Spielarten machte mein Herz stärker, reiner, gab mir noch mehr Kraft zum Kämpfen.
    Bleich atmete kurz und scharf ein. » Das war es, was ich in dem Wagen zu dir gesagt habe.«
    Dann spürte ich seine Lippen, warm wie Sonnenschein, süß wie klares Wasser. Er schlang die Arme um mich, und ich küsste ihn so, wie er es mir zuvor gezeigt hatte, neckte ihn mit meiner Zunge. Am Anfang war ich noch unsicher und zurückhaltend, und das schien ihn nur noch hungriger zu machen. Seine Umarmung wurde noch fester, er lehnte sich zurück, und ich lag auf ihm. Mit einem Mal begriff ich, wie die Puzzleteile ineinanderpassten. Furcht und Aufregung durchfluteten mich, aber ich schreckte nicht zurück. Ich vertraute ihm. Seine Hände waren überall, suchten und tasteten wie die meinen, vorsichtig, ungeschickt und unwiderstehlich. Hauchzart berührte er meine Brüste, tastete durch den seidigen Stoff des Kleides, und in mir ging die Sonne auf.
    Bleich umschlang mich und rollte sich herum, sodass er auf mir saß, bedeckte mein Gesicht mit schnellen, hungrigen Küssen. Sein Atem war ein tiefes, beinahe verzweifeltes Keuchen.
    Ich streichelte ihm über den Rücken, ganz sanft, um ihm nicht wehzutun, und spürte ein immenses Verlangen. Nach was, wusste ich selbst nicht genau.
    Â» Genug«, versuchte er zu flüstern, aber es klang mehr wie ein Knurren. » Ich habe zu Edmund gesagt, meine Absichten sind ehrenwert.« Er küsste mich auf die Schläfen, rieb seine rauen Wangen an meinem Hals und schloss zitternd die Augen.
    Â» Alles in Ordnung?«, fragte ich und strich ihm übers Haar.
    Â» Keine Sorge, ich werd’s überleben«, murmelte er, doch seine Stimme klang, als würde er, wenn er die Wahl hätte, lieber sterben. Aus irgendeinem Grund musste ich lachen, und Bleich biss mir in die Unterlippe. Ganz allmählich beruhigte er sich und zog mich an sich, presste meinen Kopf an seine Brust. Verunsichert schlang ich die Arme um seine Hüfte. Ich hatte noch nie mit jemandem so dagelegen, so eng, Arme und Beine ineinander verknotet. Ich nahm es als gutes Zeichen, dass er auf dem Rücken liegen konnte– seine Narben mussten so gut wie verheilt sein.
    Â» Wo hast du so küssen gelernt?«, fragte ich leise.
    Ich spürte seine Anspannung, aber er antwortete. » Es gab da so ein Mädchen Unten, eine Züchterin. Sie hat mir… Dinge gezeigt.«
    Ich war wie vom Donner gerührt. Weitere Fragen stiegen in mir auf, Zweifel, mein Kopf drehte sich. » Habt ihr…«
    Â» Nein. Wir haben uns nicht fortgepflanzt. Haben es nicht

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