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Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition)

Titel: Die Zukunft ist ein toller Job (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Steen
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Jahren Flaute.“
    „Genau, viel Zeit gebe ich ihm nicht mehr“,
sagte Kordula. Dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, und sie
sagte: „Damit kommen wir zum Knackpunkt der Angelegenheit. Also, Jonas, ich
werde demnächst ein eigenes Büro aufmachen, und da wollte ich dich fragen …“
    „Ja …“, sagte er und war plötzlich so
aufgeregt, dass ihm schwindlig wurde.
    „… ob du bei mir anfangen möchtest.“
    Einen Moment lang war es still.
    Dann sagte Jonas: „Kordula? Frau Ulmer?“
     „Ja?“
    „Darf ich dich küssen?“
    „Ich bin verheiratet“, sagte sie und kicherte
wie ein junges Mädchen.
    „Ich tu’s trotzdem, und wenn dein Mann mich
totschlägt“, sagte er, warf sich auf sie und knutschte sie ab, bis Sammy in die
Höhe fuhr und dem Ganzen mit gesträubten Nackenhaaren und gefletschten Zähnen
ein Ende bereitete.
    In der nächsten Viertelstunde war Jonas
außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen. Während Kordula ihm ihre Pläne
auseinandersetzte, saß er nur mit einem schafsdummen Grinsen im Gesicht da und
versuchte, ihr zu folgen. Aber es gelang ihm nicht. Doch dann: plötzliche
Klarheit im Nebel.
    „Du Kordula“, sagte er, und seine Mundwinkel
sackten jäh nach unten. „Ich würde rasend gern bei dir arbeiten, wirklich. Das
wäre mein Traumjob schlechthin. Aber ich hab da zwei Bedingungen.“
    „Und welche?“
    „Erstens: Ich will einen unbefristeten Vertrag.“
    „Herr Frommberger, Jonas, willst du mich
beleidigen? Natürlich bekommst du einen festen Vertrag. Du kannst übrigens auch
deinen Hund mitbringen. Dann hat Sammy Gesellschaft. Und zweitens?“
    „Aus unserem Büro werden alle Fusselroller
verbannt. Also, was diesen Punkt angeht, lass ich nicht mit mir verhandeln.“
    „Einverstanden.“
    „Dann bin ich dabei“, sagte er und wollte vor
seiner neuen Chefin auf die Knie fallen.
    „Freu dich nicht zu früh“, sagte sie und hielt
ihm abwehrend die Hände entgegen. „Wenn’s gut läuft, werde ich dir sicher das
eine oder andere Wochenende abverlangen müssen. Dein Einstiegsgehalt wird auch
nicht doll sein, das sag ich dir gleich. Wir müssen erst mal zu zweit und ganz klein anfangen. Wenn wir uns auf energetische
Sanierung und barrierefreies Gestalten spezialisieren, haben wir vielleicht eine Chance. Obwohl ich schon fünf andere
kenne, sie sich auf das Gebiet stürzen wollen, allein in dieser Stadt. Aber was
soll’s. Irgendwo müssen wir ansetzen, sonst können wir es gleich sein lassen.“
    Das fand Jonas auch. „Jetzt brauchen wir nur
noch eine passende Bleibe“, sagte er.
    „Das ist doch alles schon angeleiert“, sagte
Kordula und lachte befreit auf. „Ich hab einen Cousin, der eine tolle
Altstadtvilla geerbt hat und da ganz allein mit seinem Hund wohnt. Die Lage ist
topp: grün und doch stadtnah. Er vermietet mir das Erdgeschoss und macht mir
auch einen Freundschaftspreis. Wir sind gerade dabei, das Ganze auf Hochglanz
zu bringen. Am 1. Oktober können wir einziehen. Das ist auch der Termin, zu dem
ich dich einstellen würde. Bis dahin kann ich dir gern eine Art Übergangsgeld
zahlen, wenn du willst.“
    „Quatsch. Ich hab zwei Nebenjobs, das reicht.
Heißt dein Cousin zufällig Darius von Stemmen?“
    „Du kennst ihn?“
    „Nein. Aber meine Freundin hütet seinen Hund.“
    „Heißt die zufällig Marie Wagner?“
    „Ja. Mann, die Welt ist echt ein Dorf.“
    „Gut, Jonas, dann weißt du sicher, dass Darius
manchmal ein bisschen verschroben ist. Aber wenn man ihn zu nehmen weiß, kommt
man prima mit ihm klar. Ich werde auch noch mal mit ihm über den Geruch in der
Villa sprechen. Der Fraß, den er seinem Spaniel vorwirft, strömt so einen
elenden Gestank aus, dass man ihn zehn Kilometer gegen den Wind riecht. Aber
ich mach das schon, keine Sorge.“
    Daran zweifelte Jonas keinen Moment.
    „Gut möglich, dass es uns schon in der ersten
Krise das Genick bricht, aber bis dahin ziehen wir das Ding durch“, sagte
Kordula mit einem schwachen Lächeln.
    „Deine Kunden werden dich lieben“, sagte er mit
Nachdruck. „Die werden dir folgen wie dem Rattenfänger von Hameln. Ich kann mir
sogar vorstellen, dass unser Lieblingsinvestor irgendwann zu dir überläuft.“
    „Bloß nicht. Das hätte uns gerade noch gefehlt.
Jetzt mal ernsthaft, Jonas: Das Ganze wird kein Kinderspiel. Dazu bin ich schon
zu lange dabei. Aber ich fühle mich gut gerüstet. Ich hab mir die Sache lange
überlegt, ich war bei der Architektenkammer, ich hab meine Pläne

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