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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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beschäftigt damit, jemanden Bestimmtes zu finden. Dadurch konnte ich über diesen traurigen Zustand lange Zeit hinwegsehen, obwohl ich zugeben muss, dass es mit jedem weiteren Misserfolg schwieriger wurde.«
    »Was meinen Sie mit jedem weiteren Misserfolg?«
    »Ich habe eine Aufgabe, die ich lösen muss, die nicht immer ganz einfach war und viel Geduld erforderte, aber es sieht im Moment ganz gut für mich aus!«
    Sie sah zu ihm auf; irgendetwas in seinem Blick hatte sich verändert. Sie stand auf und sie gingen wieder in die große Halle zurück.
    »Wohin führt diese Tür?« Sie zeigte auf eine kleine Tür am rechten äußeren Rand des Raumes.
    »Das sind die Personalräume, Unterkünfte und die Küche. Das ist Aluinns Reich und ich glaube, es würde ihm nicht gefallen, wenn ich dort zu oft auftauchen würde.« Er grinste. »Es ist ohnehin schon schwierig genug für ihn, mich auf meinem eigenen Terrain in Schach zu halten.«
    Er folgte Sironas Blick den Treppenaufgang hinauf. »Im oberen Stock sind verschiedene Gästezimmer, die seit Jahren nicht benutzt wurden, aber bei Bedarf schnell he rgerichtet werden können. In der ersten Etage befindet sich mein Schlafzimmer«, er räusperte sich, als wenn es ihm unangenehm wäre, darüber zu sprechen. »Daneben gibt es einen Trainingsraum und eine Galerie sowie zwei weitere Schlafzimmer. Alle Schlafzimmer sind mit eigenem Bad ausgestattet.«
    Sirona ging nicht darauf ein. »Was trainieren Sie?«
    »Schwertkampf, Kraftsport, Kampfsport und im Winter benutze ich ab und zu einige Ausdauergeräte wie Laufband und Fahrrad.«
    »Oh, das interessiert mich. Ich versuche zwar immer ins Fitnessstudio zu kommen, aber meistens vergebens. Die Zeit ist einfach zu knapp. Hin und wieder schaffe ich es aber doch.« Sirona war froh, dass sie jetzt ein alltägl iches Thema gefunden hatten. In Sachen Sport konnte sie schon ein wenig mitreden, mal abgesehen vom Schwertkampf. »Darf ich es mir ansehen?«
    Er nickte und sie nahm seinen Arm und stieg die Tre ppe hinauf.
    Der Trainingsraum war natürlich ein Trainingssaal, aus dem auch locker ein Hallenfußballplatz hätte gemacht werden können. Er besaß eine eigene Bar, diverse Tra iningsgeräte und eine Massageecke. An der Wand hingen verschiedene, einfach gehaltene Schwerter und Messer. Die Fenster gingen bis zum Boden, der mit herrlichem alten Eichenparkett ausgelegt war. Der Raum roch noch leicht nach Schweiß, aber nicht unangenehm. Sirona empfand den mit einer leichten Moschusnote unterlegten Geruch als männlich.
    Sie verließen den Trainingsraum wieder. Darken, der hinter ihr gestanden hatte, ging an ihr vorbei auf die Treppe zu.
    »Sie haben vergessen, mir die Galerie zu zeigen!«, e rinnerte sie ihn. Er drehte sich um.
    »Wollen Sie sich wirklich alte Bilder ansehen?«
    »Ich war ja auch ganz entzückt von Ihrer wunderbaren Deckenmalerei.« Sirona merkte, dass ihre Aussage etwas Provozierendes hatte, sie konnte sich aber nicht erklären, woher dieser Anflug von Aggression kam, den sie spürte. Sie sah, dass auch Darken der Stimmungswandel nicht entgangen war.
    Er straffte sich, sah ihr herausfordernd in die Augen und trat dicht an sie heran. Vornübergebeugt, sodass sein Mund fast ihr Ohr berührte, fragte er leise: »Wollen Sie sich wirklich alte Bilder ansehen?«
    »Ich hätte sonst nicht danach gefragt.« Sirona trat einen Schritt zurück. In ihrer Antwort lag keine Höflichkeit mehr, sondern der leichte Unterton eines Befehls. Sirona war über sich selbst verwirrt, aber ließ alles zu, was jetzt mit ihr geschah.
    Darkens Augenbrauen schossen nach oben, er hatte den Tonfall sehr wohl wahrgenommen. »Was, wenn ich sie Ihnen nicht zeigen möchte?«
    »Dann würde ich das als Affront werten und die Feierlichkeit verlassen.« Sie richtete sich vor ihm auf und ein Schwert in ihrer Hand hätte eigentlich ganz gut zu ihrer Körperhaltung gepasst.
    »Verwechseln Sie Mut nicht mit Leichtsinn!«, flüsterte er bedrohlich leise.
    »Sie wollen mir drohen?« Sie zog eine Augenbraue hoch und streckte sich ihm entgegen. Nur gut, dass er sich in diesem Augenblick aufrichtete, sonst hätte sie es nicht vermeiden können, dass sich ihre Lippen berührten.
    Er drehte sich um und ging auf eine Tür in der Mitte des Ganges zu. Da der dahinterliegende Raum fensterlos war, drückte er auf den Lichtschalter.
    Sirona ging erhobenen Hauptes an ihm vorbei – und blieb wie angewurzelt vor dem ersten Bild stehen. Es war zwei mal drei Meter groß und

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