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Die Zusammenkunft

Die Zusammenkunft

Titel: Die Zusammenkunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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seinen Schreibtisch und legte seine Füße darauf ab.
    »Sag mal, Freddie, wie weit geht deine Loyalität mir gegenüber? Würdest du für mich sterben?« Er hatte die Frage gefährlich leise gestellt und jedes einzelne Wort dabei betont.
    »Du weißt, dass ich immer hinter dir gestanden habe und es auch jetzt noch tue, wie kannst du an meiner Loy alität zweifeln?«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage!«
    »Ja, ich würde für dich sterben, wenn es dein Leben retten würde. Möchtest du, dass ich dir ein Messer bringe, damit du es mir ins Herz stoßen kannst?«
    Darken sah ihn finster an. »Würdest du das auch tun, wenn ich deinen Sohn getötet hätte?«
    Freddie sprang auf. »Was ist mit Taamin? Was hast du getan? Ich habe ihn seit fast zwei Wochen nicht mehr gesprochen. Ich habe vergebens versucht, ihn telefonisch zu erreichen, sein Handy funktioniert nicht mehr. Was hast du getan?« Er stürzte auf Darken zu.
    Darken blieb jedoch ganz ruhig und sah ihn aus dun klen, blauen Augen böse an. »Das ist keine Antwort auf mein Frage!«, wiederholte er leise.
    Jetzt wurde Freddies Stimme dunkel. »Wenn du me inen Sohn töten würdest, dann würdest du im gleichen Moment mich damit töten. Du würdest mich verlieren und auch meine Loyalität. Aber bestrafen könntest du mich dafür dann nicht mehr.« Die letzten Worte zischte Freddie nur noch durch zusammengepresste Zähne und funkelte Darken zornig an.
    Darken, der sich durch Freddies Körperhaltung prov oziert fühlte, sprang auf, als es an der Tür klopfte.
    Aluinn trat ein und erfasste mit einem Blick die Situ ation; er blinzelte irritiert. »Mein Herr, soeben hat eine schwarze Limousine das Tor durchfahren, wir erwarten aber niemanden mehr, alle angemeldeten Gäste sind vollzählig. Wie möchtet Ihr, dass ich reagiere?«
    Darken sah erst Aluinn und dann Freddie an.
    »Dein Sohn lebt, er lebt noch! Du kannst dich also beruhigen«, fauchte er. An Aluinn gewandt, sagte er: »Ich komme und sehe mir die Gäste erst an, bevor du sie vom Grundstück begleiten wirst, falls sie wirklich nicht zur Gesellschaft gehören.«
    Aluinn verließ den Raum und ging zurück in die ries ige Empfangshalle.
    »Was hat mein Sohn getan, dass er dich so wütend gemacht hat?«, fragte Freddie.
    Darken schnaubte nur und verließ das Büro.
    In der Halle wartete Aluinn schon mit irritiertem Blick und sah dann wieder zum Fenster hinaus. »Was ist?«, fragte Darken.
    »Herr, der Wagen hält nicht auf dem Parkplatz, er hat direkt vor der Treppe gehalten.«
    Darken runzelte misstrauisch die Stirn und sah durch das Fenster.
    Die Limousine war schwarz mit dunkel getönten Scheiben, sodass man nicht ins Innere des Wagens sehen konnte. Dann jedoch öffnete sich die Fahrertür. Ein li vrierter Chauffeur stieg aus und öffnete die hintere linke Tür. Darken stieß zischend die Luft aus. Aus dem Wagen stieg Taamin.
    Darken trat zwei Schritte durch die Tür heraus, direkt in die Sonne. Sein weißer Smoking und die an der Seite baumelnde Fliege hätten an jedem Mann lässig gewirkt, aber nicht an Darken. Seine Erscheinung strahlte volle Kampfbereitschaft aus.
    Taamin richtete sich auf, strich seinen Smoking glatt und sah Darken ohne Angst in die Augen. Ihre Blicke trafen sich, sekundenlang hielten beide den Atem an. Dann ging Taamin um den Wagen herum und Darken dachte, dass er auf ihn zukommen wollte. Aber Taamin öffnete stattdessen die hintere rechte Tür der Limousine.
    Darkens Körper versteifte sich, als er einen schmalen Fuß erkannte, der in hellblauen seidenen Pumps steckte. Dann stieg sie aus, richtete sich auf, strich ihr Kleid glatt, hob langsam den Kopf und schaute ihn an. Keiner von ihnen bewegte sich, niemand atmete, die Unterhaltungen der Gäste waren verstummt. Die Zeit blieb stehen.
    Es war Aluinn, der als Erster die Fassung wiedergewann und unbemerkt Darken ein Zeichen gab, dass es nun an der Zeit sei, einen Schritt auf den Besuch zuzugehen.
    Die ersten Schritte, die Darken machte, wirkten noch etwas mechanisch, aber dann stieg er langsam und g eschmeidig die Treppe hinab und schritt auf Sirona zu.
    Sirona sah ihm unumwunden in die Augen und ging zwei Schritte vor, damit Taamin die Wagentür schließen konnte. Die Limousine fuhr an und verschwand hinter dem Haus.
    Da stand sie vor ihm , wunderschön, in einem majestätischen Kleid, das ihr die Ausstrahlung einer wahren Königin verlieh. Die Schleppe sah auf dem Kies aus, als wenn man sie absichtlich dorthin drapiert hätte. Ihre

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