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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sind, seitdem sie unsere Männer am Stromsteig überfielen, dürften sie hierzu nicht mehr noch als vier oder fünf Tage brauchen. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass sie einen Umweg machen oder sich für eine andere Wegrichtung entscheiden, denn bislang ließen sie alles außer Acht, was abseits des geraden Weges nach Norden liegt,.“
    „Vier Tage“, wiederholte Imalra leise, beinahe wispernd. Hinter ihren sanftmütigen, braunen Augen begannen ihre Gedanken zu mahlen, und wie Herengard sie kannte, würden diese letztlich eine präzise, unmissverständliche Entscheidung fällen.
    „Verzeiht, Herrin“, unterbrach der Heeresmeister sie beinahe schüchtern und senkte sein Haupt dabei entschuldigend. „Wie man uns berichtete, muss die Armee dieser Wesen wahrlich enorm und ihr blinder Hass überwältigend sein. Es ist keine leichte Wahl, eine große Stadt zu evakuieren und diese dem Feind und der Vernichtung preiszugeben, doch wenn wir uns mehr Zeit verschaffen und die Orks an die Mauern von Dirath Lum locken würden, stünden unsere Aussichten sicherlich weitaus besser. Bis dahin könnten wir auch Lemuria und Engat Lum um Hilfe ersucht haben und ...“
    „Ihr glaubt wahrhaftig, dass Lemuria kommen würde? Mit der ganzen Kraft, welche sie aufbringen könnten und welche uns wahrhaftig helfen würde? Nein, Herengard, ich kenne Kheron, und ich weiß, dass er sein geliebtes Reich niemals unter einem geschwächten Schutz zurücklassen würde! Und ja, Ihr sprecht Recht, es ist eine unsägliche Verantwortung, die mir zufällt, denn gleich wie ich mich auch entscheide, wird meinem Volk großes Leid nicht erspart bleiben. Somit wird mein Herz schwer vor Sorge, wenn ich dies ausspreche, doch kann ich nicht umhin, von Euch zu verlangen, unser gesamtes Heer zusammenzurufen und Euch mit diesem den Invasoren, die uns den Frieden geraubt haben und unsere Freiheit bedrohen, baldmöglichst in den Weg zu stellen. Möge Aldu dafür Sorge getragen, dass die Gerechtigkeit an jenem bedeutungsvollen Tag obsiegt und Unbill abgewendet wird von denjenigen, die ihm stets mit Treue gedient haben!“
    Der Mann blickte sie einige Augenblicke ungewohnt eindringlich an, während sich seine Lippen zu einer stummen Erwiderung formten und sich Schweiß auf seiner Stirn bildete. „Alle kräftigen Männer Rhodrims von hier bis Arth Mila stehen bereits unter Waffen und könnten beim Bleichsteinsee binnen drei Tagen zu einer stattlichen Streitmacht gesammelt werden. Dort wäre der geeignete Platz, den Feind zu erwarten, wenn dies Euer Befehl ist.“ Ehe er weitersprach, sammelte er zunächst all seinen Mut zusammen. „Dennoch muss ich meine Bedenken wiederholen, denn die Armee der Angreifer wird weitaus größer als die unsrige sein, und eineNiederlage käme einem Massaker gleich, das die Wehrfähigkeit des Reiches für eine lange Zeit auslöschen würde! Wälle und Häuser, die eingerissen und niedergebrannt werden, können mit Fleiß von Neuem erstehen, doch zermalmte Knochen und tiefe Wunden am Leib eines Menschen sind ungleich schwerer in ihren heilen Zustand zurückzuversetzen!“
    „Dann dürfen wir nicht verlieren, Herengard!“, sagte Imalra. „Denn wenn Ihr die Geschichte unsers Landes kennt, dann wisst Ihr auch, dass unsere ruhmreichen Vorfahren den beherzten Kampf immerzu Flucht und Verstecken vorgezogen haben. Schließlich haben wir die Bestien unter Theron bereits einmal besiegt und über den Orkland-Pass zurückgeworfen, und wenn uns dies nicht wieder gelingt, werden wir möglicherweise bald kein Land mehr haben, in welchem unsere Kinder in Freiheit leben können.
    Seht Ihr Euch dieser Aufgabe gewachsen, nun da mein Sohn und die anderen dafür in Frage kommenden Offiziere in seiner Begleitung in der Ferne weilen?“
    „Ja, Herrin. Ich werde Euch nicht enttäuschen.“ Der Heeresführer nickte und wandte seinen Blick nach unten hin ab.
    „Dann sollt Ihr der Befehlshaber über das Heer unseres Reiches sein! Schickt alle Frauen, Kinder und Schwache, die Ihr finden könnt, nach Dirath Lum, aber sagt den anderen das, was ich zu Euch gesprochen habe, auf dass ihr Ehrgefühl erweckt wird und sie bereit sind zu streiten für das Land ihrer Väter und die Zukunft Arthiliens! Schließlich obliegt es seit jeher Rhodrim, die Welt der Menschen gegen Gefahren von außerhalb, gleich ob diese aus dem Süden oder dem Osten drohen, zu verteidigen, und jener Pflicht wollen wir uns als würdig erweisen!“
    Die Fürstin erhob sich, blieb regungslos

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