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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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gewaltigen Sätzen scheinbar orientierungslos in verschiedene Richtungen hinfort. Nach einer Weile war keine einzige der Kreaturen mehr zu erkennen, sodass es schien, als wären sie mit einem Male vom Wald und dessen Dunkelheit verschlungen worden.
    „Diese verdammten Viecher!“, sagte Kogan schnaubend. Dabei hielt er seinen Streitkolben noch immer umklammert, auch wenn er wohl selbst nicht wusste, wie er mit der schweren Waffe gegen die zahllosen, weitaus kleineren Gegner einen Kampf hätte führen sollen.
    „Sie sind weg“, stellte Arnhelm für alle fest, „doch es wäre mir lieber gewesen, wir hätten diese Wesen erst gar nicht zu Gesicht bekommen. Denn jetzt sind wir dahin gelangt, wo wir zuvor auf keinen Fall hingehen wollten.“
    „Können wir nicht einfach wieder den Weg zurückgehen, den wir gekommen sind? Womöglich ist der Schwarm schon längst vorübergezogen“, sagte Ulven.
    „Da können wir nicht sicher sein“, sagte Braccas. Sein Ton war mürrisch, doch wussten diejenigen, die ihn kannten, dass sich dahinter sorgenvolles Nachsinnen verbarg. „Und außerdem ist es fraglich, ob wir den Weg zurückfinden, wenn der Wald seinem Ruf gerecht wird.“
    „Der Ered Fuíl“, brummte Dwari vor sich hin. „Kein Zwerg würde jemals freiwillig in seine Nähe gehen, und ich stehe nun mittendrin.“
    „Immerhin hat er uns möglicherweise das Leben gerettet“, sagte Sanae“, „denn hätten wir ihn bereits vollständig passiert gehabt, wären wir den gefräßigen Biestern auf offenem Feld begegnet.“
    Die Angehörigen der Gemeinschaft einigten sich schließlich darauf, zunächst zu versuchen, die gleiche Strecke wieder zurückzugehen, so wie der jüngste der Menschen es vorgeschlagen hatte. Zwar sprachen einige die Befürchtung aus, dass sich die Heuschrecken sicherlich noch nicht sehr weit entfernt hätten, doch musste man jenes Risiko in Kauf nehmen, da man keinen besseren und sicheren Weg aus dem Forst hinaus kannte. Und außerdem hatten sie alle das Gefühl, dass sie sich bei ihrer Flucht von derjenigen Stelle, an welcher sie den Wald betreten hatten, nicht allzu weit entfernt hatten.
    Die zehn begannen, den Pfad, über den sie die Lichtung erreicht hatten, an der Seite ihrer Pferde zu Fuß zu verfolgen. Anfangs waren sie noch zuversichtlich, doch wunderten sie sich schon nach wenigen Dutzend Schritten, dass er nach rechts bog und sie in immer stärkeren Kehren nach Norden führte. Bald war der Weg nur noch schwach erkennbar, so schmal und von dürren, ausladenden Zweigen bedrängt wurde er. Fortan musste einer nach dem anderen gehen, und dennoch hatten sie Mühe, ihre Reittiere voran zu führen, ohne dass diese von dem wie gierige Finger greifenden Geäst schmerzhafte Striemen davontrugen.
    Der Wald veränderte sich nur dahingehend, dass er mit der Zeit immer dunkler wurde und ihnen die Orientierung erschwerte. Über den Köpfen der Gefährten hatte sich mittlerweile ein so dichtes Dach von ineinander verschlungenen Ästen aufgebaut, dass sie längst den Himmel nicht mehr sahen. Nur noch wenige Sonnenstrahlen fanden in schwach leserlichen Mustern den Wegbis auf den sandigen Untergrund. Dieser war weitgehend ebenmäßig, von vielen Wurzeln durchwirkt und mit grünbraunen Nadeln gesprenkelt.
    Die Rhodrim, Sanae, Aidan und Dwari kamen sich vor, als wanderten sie in einem Tunnel unter einem Berg oder aber durch den schmalen Flur eines hohen, fensterlosen Gewölbes. Wenn sie sich genauer umschauten, stellten sie fest, dass fast ausschließlich Nadelbäume umherstanden. Es gab Fichten und Tannen, einige Föhren und manche andere Bäume, die sie nicht kannten und auch noch niemals an anderen Orten gesehen hatten. Die einzelnen Stämme unterschieden sich in Größe und Form beträchtlich, denn es gab gerade, knorrige und gebogene, solche mit vielen Ästen und solche mit wenigen. Manche waren dünn wie eine Lanze und andere wiederum so breit und umfangreich wie ein stattlicher Turm. Ihre Rinde war in den meisten Fällen stark zerfurcht und nach außen gewellt, und nicht wenige von ihnen wirkten von Krankheiten befallen. Gemein hatte sie, dass sie allesamt unermesslich alt und finster aussahen. Zudem schienen sie die Fremden, die zwischen ihnen dahinschritten, durch verborgene Augen herablassend und missgünstig zu beobachten. Auffallend war überdies, dass es kein Unterholz gab, dafür jedoch die Wurzeln der jeweils benachbarten Bäume eng miteinander verflochten waren, wie wenn sie sich zu einer

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