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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Eifer, wie wir beide es ebenfalls einmal waren, Jabbath, alter Freund“, sagte er und grinste sein aufgedunsen wirkendes Gegenüber freundlich an, wobei sich seine Augenpartien in tiefe Fältchen legten. „Sie haben mich auf einer langen Reise durch das Wächtergebirge, den Stillen Wald, die Wildnis und das Steppenland begleitet und sich als überaus tapfer erwiesen. Männer wie sie sind es, in welche wir unsere Hoffnung für die Zukunft unseres Landes legen müssen.“
    Die beiden Genannten sahen zu ihrem Gastgeber hin, wobei ihre ernsten Blicke eine unverhohlene Portion Misstrauen beinhalteten. Als junge Soldaten, die ihr Leben neben dem Wohl Rhodrims dem Eintreten für die Gerechtigkeit verschrieben hatten, empfanden sie wenig mehr als Geringschätzung für einen Mann, der dafür bekannt war, Recht und Gesetz mit Füßen zu treten. Von der Einstellung und den Standpunkten ihres erfahrenen, rotbärtigen Anführers, der wusste, dass man seine Ziele manchmal auf Umwegen ansteuern musste und die Mittel, die dahin führten, nicht immer frei wählen konnte, waren sie wahrlich noch weit entfernt.
    „Ja, ja, die Zukunft Rhodrims“, sagte Jabbath mit seinem fistelnden Stimmfall vor sich hin. Für einen Augenblick wirkte er gedankenverloren und starrte ins Leere. Die Missbilligung, die Ulven und Marcius in ihre Blicke gelegt hatten, nahm er auf diese Weise nicht wahr. „Luth Golein hat sich immer als ein besonderer, von der Hand der Fürsten unabhängiger Teil Arthiliens verstanden. Als ich klein war und Horbart über Dirath Lum herrschte, versicherte mir noch mein Großvater, der aus einer Piratenfamilie von der südlichen Küste stammte, immer wieder mit Überzeugung und Nachdruck, dass unsere Stadt einst eine eigene Macht darstellen und seinen Einfluss in den unerforschten Osten hin ausdehnen würde. Der Gute hasste Rhodrim ebenso innig wie Lemuria und Engat Lum. Aber die Zeiten haben sich gewandelt und wir sind alle schlauer geworden. Mittlerweile wissen wir, dass wir die Länder und großen Siedlungen der Menschen brauchen und dass Handel und diejenigen Tätigkeiten, die mit diesem in Zusammenhang stehen und mit denen ich meine Silberlinge mittlerweile vorwiegend verdiene, weitaus gewinnbringender für uns sind als sinnloser Widerstand und Gewalt.“
    „Lasst uns zu demjenigen kommen, was uns hierher geführt hat!“, sagte Braccas nun entschieden. Das erste Mal, seitdem sie im Haus des Gaunerkönigs waren, hob er seine Stimme an und ließ seine gewohnte Ungeduld und Zielstrebigkeit aufblitzen. „Zwei Tage vor unserer Ankunft in der Stadt erreichte uns auf unserem Weg von Arth Mila nach Osten ein Sendbote von Lotan dem Heiler, der uns berichtete, dass sich Arnhelm höchstwahrscheinlich in größten Schwierigkeiten befindet und unserer dringenden Hilfe bedarf. Außerdem übersandte uns der junge Diener des Zauberers die Nachricht, dass dieser mit seinen erfahrenen Sinnen eine große Erschütterung in der Welt verspürt und befürchtet, dass böse Mächte ein baldiges Unheil planen, dessen Ausmaß unaussprechlich ist. Diese Neuigkeiten trafen uns schwer, denn ursprünglich dachten wir nach dem Sieg gegen die Orks bei Pír Cirven, dass die Bedrohung für den Frieden unserer Länder vorüber sei, sodass Dwari und ich in Luth Golein von unseren Freunden Abschied nehmen und uns zu einer gemütlichen Reise in das Milmondo Auron aufmachen wollten. Doch nun ist alles viel komplizierter geworden, und wir wissen nicht, wie wir Arnhelm helfen und die schicksalhafte Entwicklung, von der Lotan sprach, verhindern können.
    Gleich nachdem wir Luth Golein sodann betraten, trafen wir auf drei deiner Männer, die uns vor dir ausrichteten, dass du uns während unseres Aufenthalts in der Stadt Unterkunft gewähren möchtest. Außerdem sprachen sie davon, dass du bereits jemanden beherbergen würdest, der uns gegenüber freundlich gesonnen sei und ein weite Reise auf sich genommen habe, um uns zu begegnen.“
    Jabbaths Kiefer begannen zu mahlen und halbverschluckte, brummende Laute auszustoßen. Seine Augen wanderten dabei ziellos im Raum umher. Dies war seine Art anzuzeigen, dass sein Verstand, der für seine Schärfe berühmt war, sich mit Nachdenken beschäftigte. „Nun denn, ich bin nicht über alles informiert, was die Angelegenheiten, von denen du sprichst, betrifft. Denn normalerweise interessieren mich politische Ränke und Zwistigkeiten nur am Rande, auch wenn ich ebenso wie jeder andere Einwohner unserer Stadt über den

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