Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
fremd waren, waren erstaunt zu sehen, wie jeder der Anwesenden um seine jeweilige Aufgabe zu wissen schien, ohne dass ein einziges Wort gesprochen wurde, und diese mit geradezu blinder Sicherheit auszuführen wusste.
    Zweifellos hatte der Herr dieses Hauses Recht damit, wenn er sagte, dass die Verhältnisse in Luth Golein solch Zusammenhalt und Disziplin erforderten. Wer an diesem Ort Schwäche zeigte, würde ohne Frage binnen kurzer Zeit in ernstliche Schwierigkeiten geraten.
    „Du hast dich nicht verändert, Jabbath“, sagte Braccas, während er und seine Freunde sich zu den Sitzgelegenheiten, die man für sie hergerichtet hatte, hinbewegten. „Nur ein wenig schlanker bist du geworden im Gegensatz zu damals, als wir uns das letzte Mal begegneten.“
    „Und du bist immer noch der alte Schmeichler geblieben! Doch ich fasse dies als Kompliment auf, da ich weiß, dass deine Lippen es nicht nötig haben, mit falscher Zunge zu sprechen. Und immerhin stimmt es, dass ich mein Haus seit einer Weile häufiger verlasse und mich mehr zu Fuß bewege als noch vor einiger Zeit, und zudem habe ich meinen Weinkonsum verringert und begnüge mich stattdessen des Öfteren mit Wasser und dem Saft frischer Früchte. Einzig meine Vorliebe für saftiges Fleisch und fettreiche Braten kann ich nicht bezwingen, aber so hat eben jeder mit seinen kleinen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Wie ich beispielsweise annehme, frönst du immer noch dem Genuss von gutem Pfeifentabak, einem Laster, das mir noch niemals etwas bedeutet hat.“
    Jabbath gab seinem rotbärtigen Gesprächspartner, der ebenso groß war wie er selbst, jedoch nur einen Bruchteil seines Gewichtes hatte, einen kräftigen, freundschaftlichen Klaps auf den Rücken, als sie sich einander näherten. Dann begab der dickleibige Mann sich zu dem größten der zu einem Kreis angeordneten Sitzkissen hin und ließ sich schwerfällig darauf nieder. Nachdem Braccas, Dwari, Ulven und Marcius es ihm gleichgetan hatten, erkannten sie, dass noch drei weitere der weichen Polster vorhanden und bislang unbesetzt waren.
    „Ich darf dir meine Freunde vorstellen“, sagte Braccas und blickte seine Begleiter, die allesamt rechts von ihm saßen, jeweils an, während er jeden einzelnen von ihnen in knappen Sätzen vorstellte. „Dwari lernte ich kennen im Goldenen Gebirge, im alten Königreich Zwergenauen, denn er ist der Vetter von Bragi Stahlhammer, dem König des Volkes der Zwerge.“
    Dwari nickte dem Gaunerkönig als Bestätigung der Richtigkeit des Gesagten zu. Jabbath grummelte zunächst etwas Unverständliches, fand dann aber Worte, die aufrichtige Anerkennung beinhalteten.
    „Ich habe viele Zwerge unter meinen Geschäftspartnern. Sie sind äußerst zuverlässig, liefern hervorragende Ware und stellen wenige Fragen, wenn es um Geldangelegenheiten geht“, sagte er mit einem vielsagenden Schmunzeln. „Und sie können zäh sein, wenn man mit ihnen verhandelt, und sehr unangenehm werden, wenn man sich mit ihnen anlegt, wie einige meiner Leute schon erfahren mussten. Vielleicht könnt Ihr mir, sofern Ihr in Eurem Reich genügend dahingehenden Einfluss besitzt, irgendwann dabei behilflich sein, meine Geschäftsbeziehungen mit Eurem Volk noch ausweiten. Zum Beispiel indem ich Händler, die auf meiner Gehaltsliste stehen, ungehindert in Eure Berge entsenden darf, um Euer Schürfgut und Eure Schmiedearbeiten besonders günstig zu erstehen. Sollte der Konflikt, wegen dem wir hier versammelt sind, im Guten für uns alle verlaufen, werden sich die Menschen und Zwerge ohnehin näher kommen, wie ich meine, und bevor die gierigen Engat Lumer und Lemurier wie Ameisenscharen über Euch herfallen, wollen auch wir Luth Goleiner uns unseren Anteil an dem wachsenden Markt sichern.“
    „Ich kann nichts versprechen“, erwiderte der kleinste unter den Versammelten, „doch wir Zwerge vergessen niemals einen Gefallen, den wir jemandem schulden. Sollten sich die Zustände so ergeben, dass wir unser prächtiges und wohlbehütetes Reich für Besucher und Handelspartner öffnen, so will ich mich an Euch erinnern, wenn Ihr für die Redlichkeit Eurer Abgesandten garantieren könnt.“
    Braccas sah, dass Jabbath irritiert das Gesicht verzog, als dieser hörte, dass der Zwerg seine ehrbaren Absichten in Zweifel zog. Um jeglichen aufkommenden Ärger im Keim zu ersticken, übernahm er eilig das Wort. „Weiterhin sind an meiner Seite Ulven und Marcius, zwei junge Rhodrim mit reichlich Leidenschaft und

Weitere Kostenlose Bücher