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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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wiederzusehen und zu einem großen Mahl einzuladen. Alles weitere kann dann besprochen werden. Doch zuerst eilt Euch nun, denn wenn Eure Verfolger auch noch den hinteren Ausgang des Hauses umstellen, wird es keine Flucht mehr für Euch geben! Habt Aldus Segen und vor allem viel Glück!“
    Überall in dem großen Saal waren hektische Unruhe und Betriebsamkeit ausgebrochen. Die beiden Wachen, welche das Auftauchen der Soldaten mitgeteilt hatten, wurden durch einen der anwesenden Männer, der unter den Lakaien des Gaunerkönigs offensichtlich eine höhere Stellung einnahm, mit harschen Worten dazu aufgefordert, ihre Position wieder einzunehmen und die Nahenden nach Möglichkeit hinzuhalten. Vor allem aber zwängte sich jedermann nacheinander durch die hintere der beiden in die linke der Wände eingelassenen Türen, durch die man zuvor die Elben in den Raum geführt hatte. Wie unschwer zu erraten war, musste sich im dortigen Bereich der Geheimgang befinden, von dem Jabbath gesprochen hatte. Da die Pforte, die den Durchlass verschloss, zudem aus massivem Eisen gefertigt war, würden die Eindringlinge es ohnehin schwierig haben, den Banditen nachzufolgen.
    Der Gaunerkönig, der ob der plötzlich hereingebrochenen Situation noch immer etwas irritiert wirkte und sich auch keineswegs in einer ausgesprochen guten körperlichen Verfassungbefand, wurde von mehreren seiner Leute in den abgedunkelten Gang hineingeschoben. Dann fiel die schwere Tür hinter den Männern zu.
    „Folgt uns, wir werden versuchen, Euch hier heraus zu bringen!“, rief einer der beiden Angehörigen von Jabbaths Bande, die bei den Gästen des Hauses als deren Führer verblieben waren. Hernach sprang er auf die linke der beiden zu den hohen Fenstern emporführenden Leitern. Er war ein großer, gut gebauter Mann, der trotz des Schmutzes, der jeden Partikel seiner Haut bedeckte und ihn überaus dunkelhäutig erscheinen ließ, einen vergleichsweise verlässlichen und brauchbaren Eindruck machte. Dennoch klang seine Stimme nicht froh, und wahrscheinlich wäre er glücklicher darüber gewesen, wenn er an der Seite seiner Kameraden den einfacheren Weg genommen und sein Leben nicht für solch merkwürdigen Fremdlinge riskieren gemusst hätte.
    Der zweite der Gauner, welche den Elben, den Rhodrim und dem Zwerg zur Flucht verhelfen sollten, war klein, dürr und drahtig und besaß einen kläglichen Kinnbart, der auf seinem schmalen, fliehenden Kinn haftete. Ein Glasauge bewohnte die eine seiner beiden Augenhöhlen. Das Tuch, das er über seiner Stirn trug und an seiner linken Kopfseite verknotet hatte, verbarg nur mäßig die Tatsache, dass dort anstelle seines linken Ohres einzig noch ein gerötetes Geschwulst vorhanden war. Der Kerl grinste denjenigen, die ihm anvertraut waren, vorübergehend wortlos zu und machte sich danach daran, die verbliebene der Leitern zu erklimmen.
    Gerade als Eldorin und Ulven als erste der ihren Führern Nachfolgenden ihre Füße auf die unteren Sprossen der jeweiligen Stiegen gesetzt hatten, wurde die Tür am anderen Ende der Halle ruckartig aufgeworfen. Mit einem hämmernden Poltern quollen binnen weniger Sekunden zahlreiche, in Rüstungen gehüllte und mit Speeren bewaffnete Männer in den Raum hinein. Die rhodrimischen Soldaten wirkten entschlossen und schienen sehr genau zu wissen, nach was sie zu suchen hatten.
    „Da oben!“, brüllte einer ihrer Offiziere. „Holt sie Euch! Lebend oder auch tot, wenn es nicht anders geht!“
    Ulven überwand das kühle, lähmende Entsetzen, das ihn kurzzeitig gepackt hatte, und bemühte sich, seinen Körper so rasch er es vermochte die Tritte nach oben zu befördern. Zu seiner Überraschung verriet ihm die linke Hälfte seines Gesichtsfeldes, dass der goldenhaarige Elb, der den Aufstieg zugleich mit ihm begonnen hatte, bereits weit oberhalb seiner Position an der Fensteröffnung angelangt war. Hatte er länger, als es ihm selbst vorgekommen war, verharrt, oder konnte der Kerl wie ein Vogel fliegen?
    Kaum hatte er diese Feststellung getroffen, als auch schon Telorin und Nurofin zu seiner Linken auf seiner Höhe erschienen und sich wie flinke Wiesel scheinbar schwerelos nach oben hangelten. Demnach entsprach es der Wahrheit, wenn man von den Elben sagte, sie wären so geschickt, dass ihre Füße im weichen Neuschnee keine Abdrücke hinterließen und sie selbst über Wasser gehen konnten, wenn sie dies für erforderlich hielten!
    Der junge Rhodrim war nun hoch genug gelangt und sah sich den

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