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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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halbgeduckter, verkrampft anmutender Haltung zu einem derjenigen Plätze rannte, an denen sich seine Kameraden versteckt hielten. „Sie kommen, also seid jetzt ganz still und überlasst das Reden und Handeln mir!“, raunte er den beiden seiner Untergebenen, die in seiner Nähe hockten, unmissverständlich zu. Seine Vorfreude, endlich wieder eine brenzlige Situation, die seine Nerven anspannen und seine Kräfte fordern würde, zu erleben, ließ ihn förmlich erzittern.
    Die Geräusche, die Pferdehufe auf hartem Gestein hinterließen, drangen nun aus den Niederungen des Gefälles bis zu den Harrenden empor und wurden stetig lauter. Ein aufmerksames Ohr hätte vernommen, dass drei der Pferde durch ihre Schritte ein gedämpftes klipp-klapp erzeugten,während die beiden anderen, da sie mit Hufeisen beschlagen waren, ein stärkeres, metallisches Klacken vernehmen ließen. Doch die Orks hatten kein Interesse an solchen Kleinigkeiten, sie hielten längst ihre Schwerter und Messer in den Fäusten und konzentrierten sich auf das Erscheinen ihrer mutmaßlichen Gegner über dem Kamm.
    Das erste, das die hinter ihrer Deckung hervorlugenden Ashtrogs sahen, war das plötzliche Auftauchen eines braunfarbenen Banners. Der Wind zerrte an dem Tuch, das an einer hohen Stange angebracht war, doch war dieses aus einem robusten Material und spannte sich voll Stolz in seiner ganzen Breite. Das Symbol, welches auf diese Weise entfaltet wurde, zeigte einen mächtigen Kämpen, der eine riesige Klinge in die Luft reckte und mit seinem einem Fuß eine gefallene Bestie, die er zuvor erschlagen hatte, in die Erde stampfte.
    „Das Zeichen Rhodrims, unserer Verbündeten!“, wisperte Dragatt Uchnoth zu, und seine Stimme klang erleichtert. Der Befehlsgeber reagierte zunächst nicht, sondern betrachtete reglos das, was sich ihm des Weiteren enthüllte.
    Ein Mensch eroberte auf einem gescheckten Schimmel als erster der Ankömmlinge den Grat des beschwerlichen Aufstiegs, den er soeben hinter sich gebracht hatte. Mit einer Hand hielt er locker die Zügel, die an dem sachte klirrenden Zaumzeug seines Tieres angebracht waren, während er mit der anderen das Gewicht der Fahnenstange in die Höhe wuchtete. Es war offensichtlich, dass der Reiter die schwere Standarte nicht die ganze Zeit über und ohne Grund gestemmt hielt, sondern diese an jenem Ort ganz bewusst präsentieren wollte. Zum Beispiel, da er damit rechnete – oder sogar darauf hoffte – in dieser Region Dantar-Mars auf Angehörige des Clans der Ashtrogs zu stoßen.
    „Das ist einer der beiden jungen Soldaten, welche die ganze Zeit über in der Nähe von Arnhelm und Braccas, den Anführern der Rhodrim, waren. Ich weiß nicht mehr seinen Namen, aber ich bin mir ziemlich sicher“, verkündete Dragatt nun leise, bis ihn ein missmutiges Brummen seines Vorgesetzten zum Schweigen brachte.
    Hinter dem ersten der Berittenen erschien bald darauf ein weiterer, ein Mann mit schwarzen Locken und einem lässigen Lächeln auf den Lippen. Getragen wurde er von einem dunkelbraunen Hengst. Manche der grünhäutigen Beobachter glaubten, diesen jungen Krieger ebenfalls wiederzuerkennen. Schließlich folgten in raschen Abständen die letzten drei Pferde nach, und diese hatten die Eigenart, dass sie durch ihre Vollkommenheit und Pracht selbst die Blicke der Orks, die für Muse und Ästhetik im Allgemeinen wenig Sinn hatten, zu bezaubern wussten. Groß in ihrer Statur und fein in ihrem Körperbau waren sie, und geschmeidig in ihren Bewegungen schienen sie zu sein, während das Glänzen ihrer goldgelben Fellfarbe durch das silbrige Weiß ihrer sauber geordneten Mähnen noch hervorgehoben wurde.
    Die Geschöpfe, die in den ledernen Sätteln der Tiere saßen, wirkten auf die Orks hingegen weniger schön als vielmehr merkwürdig und in hohem Maße fremdartig. Diese nämlich hatten sich in dunkelgrüne Gewänder gehüllt, hielten ihre schmalen Rücken auf eine vornehme Weise sehr gerade und gaben von ihrem Aussehen wenig mehr als Teile ihrer blass erscheinenden, edel wirkenden Gesichter preis. Die Ashtrogs verzogen bei dem Anblick der letzten drei Reiter verwundert das Gesicht, obwohl sie sich selbstverständlich sicher waren, dass es sich bei ihnen um Menschen handeln musste. Manche fragten sich, ob es womöglich Frauen waren, die ihre Häupter verbargen und sich betont männlich kleideten, um für Piraten ein weniger interessantes Ziel zu bieten. Andere, wie beispielsweise Dragatt, der einer der klügeren Köpfe

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