Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
einsehen, dass er von diesem Zeitpunkt an unfähig war, die Geschicke seiner Truppen in der Schlacht weiterhin zu leiten.
    Die übrig gebliebenen Soldaten auf dem Wehrgang standen noch zu sehr unter dem Eindruck des Geschehenen, als dass sie schlagartig zu reagieren und die heranstürmenden Widersacher durch Pfeilsalven zu begrüßen vermochten. Ohnehin hätten der anhaltend heftige Niederschlag und der böige Wind, der ihnen von Süden her entgegen blies, sie jeglicher Treffsicherheit beraubt. Darüber hinaus erkannten die vier Regimenter Fußsoldaten, die jenseits des Tores auf ihre Stunde warteten und von denen viele militärisch wenig geschult waren, den feindlichenAnsturm zwar beizeiten. Jedoch fühlten sie angesichts der stürmischen Wut, welche die schwer bewaffneten Angreifer verströmten, und angesichts des Schadens und der Orientierungslosigkeit, die auf ihrer Seite herrschten, weitaus zuviel Unsicherheit und Furcht, um sich dem Ansturm mutig entgegenzuwerfen.
    Dann aber, als die Orks die Reichsgrenze schon beinahe erreicht hatten, erklang eine Stimme aus den hinteren Reihen der Menschen. Sie übertönte jegliche anderen Geräusche und überraschte die eigenen Soldaten so sehr, dass sich alle instinktiv umdrehten und sich zu vergewissern schienen, ob diese wahrhaftig war und sich dahinter nicht bloß eine neuerliche Heimtücke des Feindes verbarg.
    „Menschen Arthiliens! Wollt Ihr Euch tatsächlich faulem Zauber ergeben, oder aber wollt Ihr kämpfen für Euer Land und Eure Frauen und Kinder? Seid Euch sicher, dass Aldu und seine Engel mit Euch sind! Nehmt diese Gewissheit, und reitet damit jetzt auf in die Schlacht, und treibt diese Wesen dorthin zurück, woher sie kamen!“, rief Falmir, der hoch zu Ross saß und sein Schwert bereits gezogen hatte. Ein kleines, rundes Schild war um seinen linken Arm gegürtet und diente ihm neben der üblichen Plattenrüstung, welche die Lemurier trugen, als zusätzlichen Schutz. Während die vielen Männer um ihn herum noch verblüfft ob soviel Entschiedenheit und Überzeugungskraft zu ihm hinsahen, trieb er sein Pferd bereits an und stob mit diesem voran. Dabei schien es ihm gleich zu sein, ob er nötigenfalls allein gegen die Überzahl der Feinde stand.
    Die Worte des jungen Heeresmeisters hatten ihre Wirkung gleichwohl längst entfaltet. Die Reiterei, die er befehligte, wurde sogleich von Eifer und Ehrgefühl gepackt und setzte ihrem Anführer eilig nach. Die Fußsoldaten, die in der Nähe weilten, sprangen daraufhin zur Seite, um eine breite Schneise zu bilden und den Weg nicht zu versperren. Gleichzeitig bedauerten die meisten von ihnen, ihren hinausreitenden Kameraden nicht ebenfalls hoch zu Pferd beistehen zu können.
    Waren alle derjenigen, die ihr Land zu verteidigen angetreten waren, wenige Minuten zuvor noch von Verzweiflung und Resignation gepackt gewesen, so wurde nunmehr jegliche Furcht, die auf ihnen lag, wie von rasch fließenden Wassern hinfortgespült. Mut und Hoffnung machten sich hingegen breit.
    In vielen Schritt Höhe beobachtete derweil ein weiterer Heeresmeister den Ausritt von Falmirs Regiment. Obron hatte den verheerenden Blitzschlag und das Zusammenfallen der Mauerteile nur knapp überlebt. Er befand sich nun ein gehöriges Stück westlich des einstigen Tores, doch nur unmittelbar entfernt von derjenigen Stelle, welche gerade noch unversehrt geblieben und an deren Kanten der Stein abgebrochen war.
    Da Beregil verschwunden war und vorerst nicht aufgefunden werden konnte, hörten die Männer in seiner Umgebung einstweilen ausschließlich auf seine Befehle. Im Zuge dieser Verantwortung hatte er zunächst alle verfügbaren Bogenschützen zusammengerufen und diese aufgefordert, gegen die anrückenden Krieger in Stellung zu gehen. Jedoch war allen Beteiligten rasch klar geworden, dass sie nur wenig ausrichten konnten, um den erwarteten Ansturm der viertausend Orks aufzuhalten. Um diesem Zweck zu genügen, waren sie weitaus zu wenige nur noch, und Regen und Sturm ließen ihnen überdies nur eine geringe Sicht und noch geringere Chancen auf gute Treffer. Und nun, da sie mit großer Überraschung erkannten, dass ihre Reiterei plötzlich gegen die gegnerische Übermacht ausrückte, war an einen Beschuss ohnehin nicht mehr zu denken, da die Gefahr, Freund mit Feind zu verwechseln, wahrlich zu groß war.
    „Der Heeresmeister Falmir und seine Reiter sind am Fuß der Mauern und reiten gegen den Feind!“, rief Obron seinen mit Pfeil und Bogen bewaffneten

Weitere Kostenlose Bücher