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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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werdenden Reiter einwirken.
    Schließlich kamen alle der Pferde zum Stillstand, woraufhin ein stehendes Gemetzel entbrannte. Trotz des Vorteils, den ihnen ihre kräftigen Tiere und ihre erhöhte Kampfposition versprachen, war hierbei abzusehen, dass die Lemurier aufgrund ihrer drastischen Unterzahl auf die Dauer auf verlorenem Posten fochten.
    Gleichwohl dauerte es nicht lange, da rückte für die eingeschlossenen Reiter Verstärkung herbei. Der entschlossene Ausfall hatten diejenigen der Feinde, welche der Tôl Womin am nächsten standen, mit seiner Wucht versprengt, sodass dort keine geordnete Verteidigungslinie mehr bestand. Somit war der Weg bereitet für das Nachrücken einer breiten Front von grimmigen Soldaten, die sich mit einem Male über das Geröllfeld von zersplittertem Granit und Stahl ergossen. Die Menschen waren zu Fuß und schwangen Speere, Schwerter und Schilde, während sie von glitzernden, beigefarbenen Harnischen und starren Helmen geschützt wurden. Es handelte sich dabei größtenteils um die vier Regimenter, die während des Herannahens der Horde zunächst hinter dem Wall bei den Reitern geharrt hatten. Unter sie hatte sich zusätzlich die einstige Besatzung des Wehrgangs gemischt, die mittlerweile Bogen und Schild gegen Nahkampfbewaffnung eingetauscht hatte. Neben Obron und seinem Gefolge hatten auch diejenigen, welche die Zinnen östlich der Pforte bewehrt hatten, mittlerweile ihre Stellungen verlassen und kamen hinter ihren Kameraden her. Alles in allem war der Armee der Verteidiger somit die Stärke von sechs Regimentern Fußsoldaten geblieben, sodass ihre Zahl, einschließlich der Reiterei, diejenige der Orks, die unmittelbar vor der Mauer standen, leicht übertraf.
    Die grünhäutigen Krieger, welche vor einiger Zeit aus Durotar ausgezogen waren und das tapfere Rhodrim binnen kurzer Zeit niedergeworfen hatten, waren von dem heftigen Ansturm der feindlichen Reiterei wahrhaft überrascht worden. Nun jedoch, da sie deren Vordringen die Wucht genommen hatten, war ihre Selbstsicherheit zurückgekehrt. Die Sorkshratts und Angehörige anderer Stämme strahlten beim Anblick der heranrückenden lemurischen Soldaten vor Entschlossenheit und Kampfesgier und sorgten sich nicht über deren mögliche Stärke. Blutlust flackerte in ihren nicht sehr großen Augen sowie Freude darüber, dass die Zeit von Täuschung, Taktieren und Zauberkunst nun endlich vorüber und ehrliche Messerarbeit gefragt war. An der Art, wie ihre Gegner ihre Waffen trugen und schwangen, erkannten sie zudem, dass sich unter diesen viele Männer befanden, die offenen Kampf und die Nähe des Todes nicht gewohnt und ihnen darum an Geschick, Kaltblütigkeit und Erfahrung deutlich unterlegen waren. Ein herrliches Schlachtfest deutete sich an, wie viele der Angehörigen der wilden Clans bei sich meinten.
    Obron hatte sich durch einige Hast, die er angeschlagen hatte, bis zur Spitze der lemurischen Infanterie begeben. Die anderen Heeresmeister, die dort versammelt waren, überließen ihm, als sie ihn erkannten, nur zu gerne den Befehl, entweder da sie geringeren Ranges waren als er oder aber sich in jener schwierigen Situation schlichtweg für überfordert hielten. Der kompakte, nicht sehr große Offizier mit dem haarlosen Haupt unter seinem von blauen Federn gezierten Helm befleißigte sich daraufhin, auf die Schnelle einige Anweisungen zu geben. Auf sein Wort hin gruppierten sich Krieger, die neben Schwertern möglichst großflächige und starke Schilde trugen, um ihn herum und bildeten mit ihm die vorderste Angriffsreihe. Direkt dahinter sollten Speerträger marschieren und mit ihren distanzgreifenden Waffen über die Schultern ihrer Kameraden hinweg die Feinde aus der Deckung heraus angehen.
    Eine beträchtliche Anzahl an Orks war derweil müßig, die Ankunft der Widersacher zu erwarten, und ging selbst zum Anrennen über. Sie alle wussten, dass sie verhindern mussten, dass die menschlichen Fußsoldaten sich mit den umzingelten Reitern vereinten, da letztere in ihrer jetzigen Lage nicht mehr lange Widerstand zu leisten vermochten und schon bald einer nach dem anderen fallen würde.
    Mit einem lautstarken, tiefkehligen Brüllen rannten die orkischen Streiter somit voraus und wirbelten drohend ihre breitklingigen, plump anmutenden Schwerter und Äxte über ihren Köpfen umher.
    „Treibt sie zurück aus unserem Land!“, schrie Obron, als die Kriegsparteien sich immer näher kamen und das Zusammentreffen unmittelbar bevorstand.
    Dann

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