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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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fühlte, schien unweigerlich von diesem Objekt auszugehen.
    Plötzlich wurde alles um Ulven herum schwarz. Entweder war die Leuchtkraft des Mondes erloschen, da sich etwas Dunkles vor ihn geschoben hatte vielleicht, oder aber er hatte seine Sehkraft eingebüßt.
    Im nächsten Augenblick streifte ein eiskalter Windzug die Haut in seinem Gesicht und ließ ihn frösteln. Gleichzeitig erlangte er den sicheren Eindruck, dass er nicht allein war, sondern irgendetwas sich ihm näherte. Ein leises Wispern und ein hüstelndes Lachen lagen in der Luft und erweckten die dumpfe Ahnung in ihm, dass er einen Fehler begangen hatte, als er sich Dork-Girgol so sehr genähert hatte.
    „Wer da? Zeigt Euch!“, schrie Ulven mit erzwungen energischen Stimme und führte seine Klinge zu einer unsichtbaren Schlagbewegung um seine eigene Achse herum. Nachdem er fühlte, dass sie auf keinen Widerstand traf, atmete er erleichtert auf, denn im nächsten Moment schon reute ihn sein Handeln, da er sich noch immer nicht sicher sein konnte, dass sich nicht doch einer seiner Freunde an diesem Ort befand und er diesen ungewollt hätte verletzten können. Auf jeden Fall wusste er nun, dass die Ashtrogs mit ihrer Meinung über diese Stätte Recht hatten, denn diese war ganz offensichtlich verwunschen und barg Gefahren, die man nicht einmal im Ansatz erahnen und erklären konnte.
    Ohne dass er auch nur die eigene Hand vor seinen Augen sah, tastete er sich langsam und vorsichtig Schritt für Schritt nach hinten. Er hatte sich entschieden, sich aus der Lichtung zurückzuziehen und sich stattdessen dort bei helllichtem Tag noch einmal dort umzusehen.
    Während er Fuß um Fuß zurücksetzte, befürchtete er jeden Augenblick einen unerwarteten Angriff aus dem Dunkel, doch vorerst blieb alles friedlich und still. Gedanklich zählte er dabei seine Schritte, um sich auf diese Weise von seiner Furcht ein wenig abzulenken.
    Dann stieß er mit dem Rücken an einen Felsen, woraufhin er sich zunächst sicher war, dass er an einem der Brocken angelangt war, welcher die Umrandung des freien Platzes darstellte.
    Soeben als er sich unwillkürlich umwand, um sich über seine Mutmaßung Gewissheit zu verschaffen, kehrte ein Teil des vom Mond geschaffenen fahlen Lichtes zurück. Und in dessen Schein erkannte Ulven, dass er an einem hohen Steinkoloss lehnte, dessen dunkelgrauen Wände jedwede Helligkeit verschluckten. Seine rechte Hand stützte sich an eine riesige Klaue, die aus glattem Granit bestand und Teil einer lebensecht gestalteten Drachenpranke war.
    Anstatt Dork-Girgol zu verlassen, hatte er sich die ganze Zeit über geradewegs zu dessen finsterem Zentrum hin bewegt.
    Ulven erschrak, und im gleichen Augenblick traf ihn ein Stich in die Brust, wie ein Blitz, der in ihn fuhr. Vor seinen Augen explodierte ein Sternenregen, und nur verschwommen sah er durch diesen hindurch die Umrisse von nebligen Schattengebilden, die ihn mit einem Mal auf allen Seiten umgaben. Die Kreaturen lachten und verhöhnten ihn, und es schien, als würden ihre Stimmen vom Wind aus weiter Entfernung oder aber aus einer tief unterirdischen Gruft herbeigetragen werden. Geradezu spürbar waren der Hass und die Verachtung, die sie beseelten und die sie seit so langer Zeit als einziges am Leben hielten.
    Es war keine fleischliche Wunde, die Ulven zugefügt wurde, und doch brannte und pulsierte sie, als hätte jemand ein glühendes Eisen in seinen Leib gerammt. Sein Schwert hatte er vor Schmerz und Entsetzen fallen lassen, und hilflos und schwer keuchend taumelte er an der Flanke des kalten Gesteins entlang.
    Die geisterhaften Erscheinungen, die Kroaks, wie die Orks sie nannten, umkreisten ihn. Hin und wieder fuhr einer der Angreifer mit einer schnellen Bewegung nach vorne, um den Menschenmit einem Hieb oder Stich, von denen jeder einzelne wie glühendes Eis brannte, zu peinigen. Der Rhodrim humpelte und fiel bei seinen Fluchtbemühungen mehr, als dass er zu laufen im Stande war, doch auch dies hätte ihm wohl nichts genützt, denn seine Feinde hatten ihn umringt.
    Ulven fühlte sich wie ein Schiff, das Leck geschlagen war und sich in den Ausläufern eines Sturmes befand, durchgeschüttelt, schutzlos und irgendwie von der Welt entrückt. Eine Dunstglocke hing derweil über der Szenerie, in deren zwielichtigem Schutz die dunkel geränderten Wesen wie ineinanderfließende Schatten zu erschauen waren.
    Etwas Kaltes, unendlich Schmerzhaftes streifte das Herz des jungen Menschen, und von der Wucht jener

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