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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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hatten. Höchtwahrscheinlich musste es sich bei jenen um dieselben Wesen handeln, von denen Ugluk in der Nacht zuvor einen zu Gesicht bekommen hatte. Und er dachte nach über die Bezeichnung Talúreg und die Geschichte, welche Eldorin über jenes geheimnisvolle Volk erzählt hatte.
    Plötzlich mischte sich ein gleichförmiges, an Lautstärke anschwellendes Stakkato, ähnlich wie das Schlagen vieler Trommeln, zwischen die üblichen morgendlichen Geräusche. Der Mensch versuchte sich zu erheben, um auf diese Weise einen freien Blick über das nahe Gelände zu erlangen. Jedoch war er noch zu schwach, wie er feststellen musste, und kam schließlich wieder entkräftet im trockenen Sand zum Liegen.
    Angestrengt horchte er in Ermangelung anderer Handlungsmöglichkeiten an der Erde, und als die Laute näher kamen, wurde er sich immer sicherer, dass es sich dabei um Hufgetrampel handelte. Sogleich nährte sich die Hoffnung in ihm, dass es sich um seine Gefährten handeln mochte, doch noch konnte er keineswegs sicher darüber sein. Nach dem, was ihm widerfahren war, rechnete er mit vielen unterschiedlichen Dingen und fühlte keine Bereitschaft, sich vielleicht trügerischer Vorfreude und Hoffnung hinzugeben.
    Ein an Übelkeit erinnerndes Unwohlsein breitete sich in ihm aus, während er, zu Untätigkeit verdammt, dem Nahen der Fremden harrte. Sein Atmen geriet schwergehend und stockend, er fühlte, wie Krämpfe in seinem Körper zuckten, und er erkannte in seinem Innern die Anzeichen von Furcht davor, dass die Kroaks auch bei Tage zurückkehren konnten.
    Die Erleichterung in ihm war unbeschreiblich, als er jenseits des Talbeckens auf der nördlich gelegenen Anhöhe eine kleine Reiterschar auftauchen sah, deren Gesichter und Gestalten er selbst aus der Ferne erkannte. Vor allem die Isabellen der Elben mit ihrem goldgelbem Fell und ihren silberweißen Mähne verwischten jeden Anflug von Zweifel daran, wer es war, der sich ihm näherte. Ein Schrei des Grußes, in dem eine unbeschreibliche Portion Freude mitschwang und mit welchem er auf sich aufmerksam zu machen suchte, entfuhr ihm, und die sechs Ankömmlinge mit ihren sieben Pferden hörten ihn und setzten sich augenblicklich zu ihm in Bewegung.
    „Ulven, alter Freund! Wir dachten schon, wie hätten dich an den Sturm verloren!“, sagte Marcius mit schwerer, vor Freude trunkener Stimme. Er war als erster aus seinem Sattel gesprungen und hatte an der Seite seines verletzten Landmannes zu knien begonnen.
    „Und ich dachte, ich hätte Euch verloren ...“, sagte Ulven mühevoll. „Es ist beinahe ein Wunder, dass wir alle unversehrt geblieben sind, wie ich sehe.“
    „Der Sturm hat auch uns auseinandergetrieben, und es dauerte lange, bis wir uns alle wiederfanden“, sagte Eldorin. „Wir gruben uns gegenseitig aus dem Sand aus, der uns verschüttet hatte, und fanden sogar alle unsere Pferde wieder, was zeigt, dass großes Glück uns beistand.“
    „Nachdem wir dich nicht finden konnten, haben wir versucht, dem Sturm zu folgen, und tatsächlich ist es den Elben irgendwann gelungen, deine Spuren zu finden“, sagte Marcius. „Ohne sie hätten wir niemals erahnt, in welche Richtung es dich verschlagen hatte.“
    „Dork-Girgol“, sagte Uchnoth, während er sich mit einem Gesichtsausdruck, der an eine Mischung aus Ehrfurcht und Abscheu erinnerte, umsah. „Das kann kein Zufall sein! Gord muss dich hoch schätzen, Mensch, dass er dich hier überleben ließ!“
    „Ich weiß nicht, welchen Anteil Aldu an meinen Erlebnissen hatte“, sagte Ulven, „doch Ihr Orks habt Recht gehabt damit, dass Ihr diesen Ort unter allen Umständen meiden wolltet.“
    Anschließend erzählte er seinen Gefährten von dem, was sich zugetragen hatte, seit er am Abend zuvor an dem die Drachenpranke umarmenden Mauerwerk angekommen war. Die Berichte von den Geistern und den Talúreg sorgten für sprachloses Staunen und Entsetzen unter den Zuhörern, und allen war klar, was ihr menschlicher Begleiter durchgemacht haben musste in jener Nacht.
    „Freunde kann man wahrlich an den unwahrscheinlichsten Orten finden“, meinte Eldorin schließlich, womit er die Wesen meinte, die Ulven offensichtlich Beistand geleistet hatten, und sorgte damit für den Beginn einer versöhnlicheren Stimmung.
    „Lasst uns jetzt so schnell wie möglich aufbrechen, damit wir endlich den Vulkan erreichen und unsere Mission zu Ende bringen! Wir hatten in dieser Wüste schon genügend Aufregung für meinen Geschmack!“, sagte

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