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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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noch stärker zu werden schien, mit zunehmender Geschwindigkeit hinab. Dabei nahm er hinter sich das Geräusch herabrieselnden Sandes und rollender Steinchen wahr.
    Je weiter er gelangte, desto abgestandener und stickiger wurde die Luft, wie wenn sich alter Schimmel und Moder überall ausgebreitet hätten. Gleichzeitig verschluckten die finsteren Steinwände jegliches Licht und ließen das Aufflackern seiner Fackel als kaum mehr als einen leuchtenden Punkt erscheinen, der hilflos in einem schwarzen Meer versank.
    Dann erfolgte ein abrupter Aufprall, und seine Stiefel fanden endlich wieder festen, ebenerdigen Boden unter ihren Sohlen. Sogleich anschließend schwenkte er seine Fackel umher, und seine wachsamen Sinne verrieten ihm, dass er sich am Anfang eines Tunnels befand, der eine annehmliche Breite aufwies. Mehr allerdings war zu diesem Zeitpunkt unmöglich zu erkennen.
    Der Lindar wandte sich nunmehr um und nahm seine freie Hand vor den Mund. Mit diesem Behelf stieß er nach oben hin einen einzelnen Laut aus, welcher den gedämpften Ruf eines Vogels nachahmen sollte. Am anderen Ende der abschüssigen Wegstrecke, vor dem Eingang zu dem Höhlenwerk, vernahm Telorin daraufhin das vereinbarte Zeichen und machte sich daran,seinem Freund hinterherzufolgen. Es dauerte nicht lange, da war er schon an der Seite desselben, und bald darauf glitten auch Marcius, die Orks und schließlich Nurofin den Hang hinab. Dies alles gelang ohne Zwischenfälle, abgesehen davon, dass Uchnoth kurz vor dem unteren Absatz das Gleichgewicht verlor und mit dem Hosenboden zuerst landete.
    „Du musst dich natürlich wieder von deiner besten Seite zeigen“, witzelte Ugluk, der seinen großgewachsenen Stammesgenossen genüsslich in das Licht seiner Fackel tauchte.
    „Schnauze!“, grollte Uchnoth zurück und kam wieder auf die Beine.
    Danach sahen die Ashtrogs zunächst zweifelnd in die Höhe, dorthin, von wo sie gekommen waren, woraufhin sich ihr Blick schon nach kurzer Entfernung in der Dunkelheit verlor. Beide fragten sie sich – obwohl sie dies nicht aussprachen – wie es ihnen wohl gelingen sollte, über jenen allzu steilen Weg wieder zurückzukehren.
    „Wir müssen von nun an sehr vorsichtig und vor allem leise sein“, sagte Eldorin, nachdem sich alle mit der neuen Umgebung vertraut gemacht und sich zusammengefunden hatten. „Wir wissen nicht, was alles uns im Folgenden erwartet, und wo sich der Golem, wenn er denn noch existiert, verbirgt. Außerdem können wir selbst im Schein der Fackeln nicht allzu viel sehen, was unsere Aufgabe weiterhin erschwert. Wenn wir nun aufbrechen, sollten wir darum immer zu zweit nebeneinander gehen, solange dies möglich ist. Was dem einen entgeht, sollte der andere gewahren, sodass jeder von uns nicht nur über sich, sondern auch über die anderen wacht. Wünschen wir uns selbst viel Glück und hoffen, dass Aldu über unsere Schritte wacht.“
    Die anderen nickten und ordneten sich in der Reihenfolge, welche der Sohn Ganúviels als die beste empfahl. So ging Uchnoth, der sein mächtiges Schwert sogleich entblößte, neben dem Anführer der geheimen Wanderer voran, während Ugluk und Marcius dahinter nachfolgten und der Nolori und der zweite Lindar den Abschluss bildeten.
    Die zahlreichen Worte, mit denen Eldorin seine Begleiter auf das weitere Geschehen eingeschworen hatte, erzielten ihre Wirkung, indem sie zu großer Bedachtsamkeit und Umsicht anregten. Allerdings hatten sie auch offenbart, für wie gefährlich und ungewiss er den Fortgang der Ereignisse erachtete, was die anderen auch wiederum beunruhigte.
    Der Gang, welchen die Gefährten nunmehr verfolgten, verlief zunächst schnurgerade und in einer geringer Schräge aufwärts. Im matten Schimmern ihrer Leuchten schienen sich hin und wieder unregelmäßige, fließende Formen abzuzeichnen, die vorüberzogen, ohne dass man sich eingehend mit ihnen befassen konnte. Es waren rauchige Schatten, Verkörperungen der Urängste, die in jenen Gefilden, fernab der Welt der Lebenden, ihr leidendes Dasein fristeten. Denn wahrhaftig vermag eine lichtlose Schwärze schlechte Erinnerungen zu bergen, und selbst die Mutigsten und Besonnensten rechnen zuweilen ständig damit, Gefahren, die man zuvor für längst vergessen hielt, aus ihr hervortreten zu sehen.
    Während die Zeit des Dahinschreitens verstrich, wurde die Stille immer vollkommener und allgegenwärtiger als in jeder Gruft. Gleichzeitig aber meinten die Angehörigen der Gemeinschaft bei manchen

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