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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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eingenommen hatten, bewegten sie sich nach wie vor unverrichteter Dinge weiter voran.
    Es dauerte nicht lange, da gelangten sie an eine Stelle, an welcher der Pfad eine scharfe Kehre nach rechts schlug. Genau am Scheitelpunkt der Biegung befand sich zu ihrer Linken eine Verformung im Fels, die einen auffallenden, natürlichen Torbogen nachzeichnete. Der Bogen öffnete sich zu einem vom Hauptgang abrückenden, leicht abschüssigen Tunnel, der ihnen aufgrund seines bemerkenswerten Einlasses trotz seiner Enge und begrenzten Höhe als möglicherweise bedeutsam und einer näheren Betrachtung wert erschien.
    „Keluras sprach einst von einem torartigen Durchlass, hinter welchem sich ein Gang erstreckt, der zunächst unscheinbar wirkt, tatsächlich aber vielerlei Geheimnisse birgt. Und auch wenn diese nicht gelüftet werden können, so markiert derselbe auf jeden Fall den Weg zu dem Ort, welcher Illidor als Gefängnis dient“, sagte Eldorin.
    Nachdem die Gefährten daraufhin entschieden, den niedrigen Schacht zu versuchen, stellten sie bald fest, dass dessen Wände weder aus grobem, ungeschliffenem Fels noch aus Schichten von sandigem Erdreich bestanden. Vielmehr waren sie aus einem kalten Material geschaffen, welches so glatt und ebenmäßig wirkte, als hätte irgendjemand eine feine Vertäfelung dort angebracht. Auf den Platten der vermeintlichen Wandverkleidung prangten zahllose bizarre und meist klein gehaltene Muster und Formen, die im Schein der Fackeln tanzten und wie Figuren erschienen, die eine Geschichte erzählen wollten.
    Besonders die Elben, aber auch Marcius, zeigten sich fasziniert von jenen Bildnissen und hätten sich gerne länger damit beschäftigt. Wenn es ein Volk gab, das diese Zeichnungen verfasst hatte, so war dieses offenkundig längst aus Orgard verschwunden und hatte die Bedeutung seiner Werke wohl für immer mit in die Versenkung genommen.
    Einige Schritt weiter hielten Eldorin und Uchnoth dann abrupt inne, wobei der Lindar als Warnung seine Hand erhob. Die Wanderer hatten sich von den merkwürdigen Wänden so sehr ablenken lassen, dass sie die Pforte, die ihnen urplötzlich den Weg versperrte, beinahe übersehen hätten und gegen sie gestoßen wären.
    Als sie das Hindernis eingehender betrachteten, erkannten sie, dass am oberen Ende des Durchgangs ein Felsbrocken verkeilt zwischen den Wänden hing und den Weg wie einen Türsturz rahmte. Die darunter befindliche Eisentür sah so alt aus wie der Tunnel und die gesamte unterirdische Welt, in der sie sich befanden, und doch war sie noch immer unbeugsam und stark.
    Eldorin erfasste den Türknauf und versuchte, die Pforte nach innen zu drücken. Als dies keinen Erfolg einbrachte, drehte er den beweglichen, rostigen Knauf nach links und nach rechts und versuchte es erneut. Nichts aber geschah.
    „Aus dem Weg, das übernehme ich!“, mischte sich Uchnoth ein.
    Der Sohn Ganúviels nickte und trat zur Seite, was ihm diejenigen, die hinter ihm herkamen, nachtaten.
    Der schwergewichtige Ork nahm einige Schritt Anlauf, stieß sich mit seinen Stiefelspitzen in dem staubigen Untergrund ab und raste anschließend mit einem gedämpften Brülllaut nach vorne. Kurz ehe er die Schwelle der Tür erreichte, streckte er sich zu einem gewaltigen Sprung und krachte wie ein Gewitterdonner gegen das morsche Eisen. Zwar hielt das Metall dem Aufprall stand und verformte sich nur mäßig, doch gab der Riegel mit einem hellen, knackenden Geräusch seinen Widerstand auf.
    Das Hindernis flog nach innen auf, und Uchnoth musste zu seinem Unmut erkennen, dass sich dahinter der Absatz einer Treppe befand. Zwar ging es nur vier Stufen in die Tiefe hinab, doch reichte dies allemal, um ihn ins Leere treten zu lassen und gehörig zu Fall zu bringen.
    Jetzt nicht mehr vor Entschlossenheit brüllend, sondern vor Schmerz ächzend, überschlug sich der Befehlsgeber des Ashtrog-Clans zwei Mal, ehe er endlich am Fuß der Stiege aufschlug und kurzzeitig dort liegen blieb. Wütend rappelte er sich dann empor und erkannte durch ein Meer von Sternen hindurch, dass ihm seine Gefährten eilig nachfolgten. „Alles in Ordnung, Freund?“, hörte er Eldorin rufen, woraufhin er irgendetwas Unverständliches zurückgrummelte. Sein Kopf, den er sich hielt, dröhnte wie nach einer durchzechten Nacht. Jedoch war dies, wie er wusste, nichts, was sich nicht binnen kurzer Zeit wieder in den Griff bekommen ließ.
    Die drei Elben, der Rhodrim und die beiden Orks befanden sich in einer sphärischen, in

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