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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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insbesondere die marschierenden Ashtrogs – angebracht war. Zudem fand es den Weg nach Lemuria wahrlich blind und geleitete Mensch und Ork sicher durch das Unwetter, das am vorangegangenen Abend losgebrochen war und jede Orientierung dramatisch erschwerte. Die Straße war an vielen Stellen überschwemmt und während der Nacht zum unkenntlichen Teil eines dunklen Meeres geworden, sodass das Einhalten der rechten Route ohne Windspiel zu einem Glücksspiel geworden wäre.
    „Und doch kommen wir trotz Sturm und Regen nicht zu spät“, sagte Braccas Rotbart. Er trug keinen Helm, und sein wildes, lockiges Haar klebte in vielen nassen Strähnen an seinem Haupt. „Soweit zu erkennen ist, tobt der Kampf außerhalb der Mauern. Wir werden den Orks in den Rücken fallen und sie auf diese Weise überraschen und ihre Pläne durchkreuzen.“
    „Auf jeden Fall ist meine Axt unruhig und kann es nicht mehr erwarten, die Nacken der Feinde zu spalten“, sagte Dwari, der vor Kogan saß und während des vergangenen Rittes besonders gelitten hatte. Er hatte all seine zwergentypische Zähigkeit und die gesamten Kräfte seines stämmigen Körpers gebraucht, um sich im Sog des tosenden Windes auf dem ungeliebten Reittier zu halten. Die ganze Zeit über war er sich vorgekommen, als segle er auf einem Holzstamm einen schmalen und kurvenreichen Wildbach hinab, der über unzählige Kaskaden in die Tiefe stürzte. In seinen Ohren rauschte es immer noch, und mehr als einmal hatte er sich unterwegs geschworen, den sicheren Fels der Gebirgshöhlen seines Landes nie wieder zu verlassen, sollte er dieses Abenteuer überleben und jemals dorthin zurückkehren.
    „Seht, jenseits des Waldes regt sich etwas!“, rief Sanae plötzlich aus.
    Alle folgten mit ihren Blicken der Richtung, in welche die Engat Lumerin wies, und gewahrten, dass sie Recht hatte und sich im Schatten der Bäume tatsächlich ein außerordentlich breites Gebilde bewegte. Zwar versperrten der die Luft trübende Regen und einige Hügel, die sich westlich der Position der Menschen und ihrer Verbündeten erhoben, ihre Sicht, doch nun, da sie wussten, auf was sie zu achten hatten, sahen sie, dass sich an der dortigen Stelle eine große Masse weiterer Orks befand. Zwar wirkten diese verzerrt und verschwommen, doch war ihre Anzahl fraglos gewaltig und belief sich auf vermutlich dreitausend Krieger.
    „Sie haben ein weiteres Heer in Reserve, und wir sind ihnen an der Zahl nicht annähernd ebenbürtig“, sagte Ulmer ernüchtert.
    „Der Schamane und der Schwarze Gebieter sind ebenfalls unter ihnen“, sagte der Häuptling der Ashtrogs, der zwischen den Pferden von Arnhelm und Braccas hervorkam und dort stehen blieb. Der kräftige Brustkorb des Orks pulsierte, und sein Atem ging in regelmäßigen, leicht beschleunigten Stößen. „Wir müssen sie sofort angreifen! Wenn sie sich mit dem anderen Teil der Horde vereinen, werden die Lemurier binnen kurzer Zeit überrannt sein, und auch wir können keine Hilfe mehr bringen.“
    Wie die Menschen nun sahen, hatte der orkische Stamm mit ihnen aufgeschlossen und sich an den Flanken der Reiterei gruppiert. Noch immer empfanden die meisten der Rhodrim, die erst vor wenigen Tagen zahlreiche Angehörige und Freunde durch die Hände von Orks verloren hatten, großes Misstrauen für die etwas mehr als vierhundert fremdartigen Wesen. Dennoch kamen sie nicht umhin, der Ausdauer der Ashtrogs gehörigen Respekt zu zollen. Ohne zu murren waren diese den geschwind dahintrabenden Pferden über die lange Strecke von Arth Mila bis hierher an den Fuß der Tôl Womin gefolgt. Einem Menschen wäre solch eine Leistung wahrscheinlich unmöglich gewesen.
    Selbst Dwari hatte sich immer wieder verwundert umgesehen und mit ratloser Anerkennung das Gesicht verzogen, denn selbst die Beharrlichkeit eines Zwergen hätte wohl kaum ausgereicht, den Nachteil, den ihm seine kurzen Beine auferlegten, wettzumachen und eine ähnliche Leistung zu vollbringen. Als Bergbewohner waren er und die Angehörigen seines Volkes ohnehin eher für kürzere Märsche geschaffen, obgleich ihre Heimat zuweilen äußerst schwere Steigungen bereithielt und ihre Fußfertigkeit damit in hohem Maße forderte.
    Einzig Elben mochten es mit ihrer spielerischen Leichtfüßigkeit mit der Ausdauer der Bewohner Orgards aufnehmen. Und vielleicht Oger, von denen es hieß, dass sie trotz ihrer massigen, schwerfälligen Köper weite Strecken rasch bewältigten, da sie mit ihren langen Beinen riesige Schritte

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