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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Stimme war nicht mehr als ein Krächzen, denn seine Stimmbänder waren ausgelaugt und wund von der vorangegangenen Anstrengung, welche der verheerende Zauberspruch, den er gesprochen hatte, von ihm abverlangt hatte. „Ich denke, wir können Darrthaur und den Rest unserer Streitkräfte entfesseln und für die Entscheidung sorgen. Wenn derjenige kommen sollte, den du erwartest, werden wir ihn und sein Geschenk auf keinen Fall verfehlen.“
    Das Wesen in der schwarzen Rüstung, welches sein Antlitz durch einen rundum geschlossenen Helm in einen undurchdringlichen Schatten gehüllt hatte, schwieg zunächst. Wieder wendete es sich mit dem schmalen Sehschlitz in seinem Gesichtsschutz in südöstliche Richtung, wo sich das mächtige Milmondo Mirnor und das Menschenreich Rhodrim hinter den welligen Feldern und mit Blumen bewachsenen Wiesen des westlichen Arthiliens erstreckten.
    „Ich spüre, dass das Objekt, nach dem ich mich seit so langer Zeit verzehre, nicht mehr fern ist. Doch der Regen hat die Luft reingewaschen, und manche Spuren sind schwer zu erkennen. Aber es komme, wie es bestimmt ist. Wir blasen zum Angriff, um keine unliebsame Wendung in der Schlacht zu erfahren, ehe unser Plan vollendet ist. Die Lemurier sind nicht zu unterschätzen, denn sie haben junge Heeresführer unter sich, die ihren Mannen Mut machen.“
    „Und dennoch sind sie der Stärke Dantar-Mars nicht gewachsen. Und erst recht nicht der noch viel größeren Macht, die wir bald entfesseln werden.“
    Zarr Mudah lächelte, während der Schwarze Gebieter voranging und die Anhöhe gemächlich hinunterschritt. Nachdem dieser die darunter befindliche Ebene erreicht hatte, genügte ein Blick von ihm, und der Befehlshaber der Horde, welcher der größte und gewaltigste unter allen versammelten Orks war, eilte mit stampfenden Schritten herbei. Darrthaur nahm die knappen Befehle, die ihm von dem Herrn Durotars gegeben wurden, entgegen und quittierte diese mit einem verständigen Kopfnicken. Entschlossenheit und Freude über das bevorstehende Kräftemessen mit dem Feind vermischten sich in ihm, während er zu den Reihen seiner Untergebenen zurückstapfte, um die ersehnte Botschaft zu verkünden.
    Das letzte Teil des orkischen Sturms auf die Welt der Menschen Arthiliens konnte beginnen.
    *
    Das Land, durch welches die breite Straße zwischen den beiden großen Menschenreichen verlief, zog sich in nordwestliche Richtung aus einem Tal empor. Zuletzt hatte der Marschweg der seltsam anmutenden Armee aus menschlichen Reitern und orkischen Fußsoldaten diese an einem großen Weizenfeld vorübergeführt, dessen durchnässte Ähren im peitschenden Wind wieschäumende Wellen auf einem tosenden Meer getrieben waren. Ähnlich durchgeschüttelt fühlten sich dabei die Rhodrim, die sich mühevoll an das Zaumzeug ihrer Pferde klammerten. Nicht viel anders musste es ihren Vorfahren ergangen sein, als diese mit ihren zahllosen kleinen Booten einst über die große See an die Gestade des Kontinents reisten und die stetige Angst, zu kentern und von den Kräften der Natur hinweggespült zu werden, als unsichtbare Last mit sich schleppten.
    Endlich erreichten die vordersten der Reiter den Kamm der Steigung und sahen, dass das Gelände vor ihnen nun wieder flach und eben verlief. Zu ihrer Linken lag eine Wiese und jenseits derselben ein Mischwald, dessen Ausmaße nicht zu erkennen waren. Nördlich ihrer Position erstreckte sich gleichfalls eine mit Gras bewachsene Fläche, durch die hindurch sich die ausgetretene, mit Kieseln bedeckte Straße schlängelte. Der Weg endete, wie man in der Ferne erkennen konnte, an der Großen Mauer, deren Granit weiß gestrichen war und welche die Grenze zum Königreich Lemuria markierte. Ein heftiger Tumult fand dort statt, und ein lautes Schreien und Erklingen von Metall erhob sich von diesem Ort aus in den verdüsterten Himmel.
    „Die Schlacht ist schon im Gange. Ich wünschte, wir wären früher gekommen“, sagte Arnhelm, der zuvorderst der Berittenen im Sattel des treuen Windspiel saß. Hengst wie Reiter waren völlig durchnässt, doch schien das widrige Wetter keinen der beiden zu kümmern.
    Während der vergangenen Tage, welche die Reise vom Stromsteig bis hierher in Anspruch genommen hatte, war dem Pferd eine große Bedeutung zugekommen, denn es trabte trotz weniger Nahrung und Wasser unermüdlich voran, gleich ob es heißer Tag oder kühle Nacht war, wohingegen es das Tempo immer dann verlangsamte, wenn dies für die Nachfolgenden –

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