Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
den Rücken des gescheckten Pferdes und trieb es zu einem raschen Galopp an. Wie froh er doch sein würde, die Enge des Ered Fuíls zu verlassen und über die jenseitigen weiten, freien Lande in Richtung des Roten Tales zu reiten!
Nur allzu gut wusste er allerdings, dass die Brüder und Schwestern seines Volkes, Lindar wie Nolori, ihn fortan unerbittlich jagen und irgendwann finden würden, sollten sie die Wahrheit darüber, was an jenem unheilvollen Tag geschehen war, jemals erfahren.
* elbisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Ich grüße dich, Alter Weiser, Samen aller Bäume und Pflanzen Arthiliens!“
** elbisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Ich grüße dich, Furior, Elbensohn!“
* der Name Attim wurde von Furior abgeleitet vom Elbischen attano (in der Gemeinsamen Sprache: „Saat, Samen“)
* elbisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Träne der Engel“
** der Nordforst der Menschen des späteren Lemurias
* elbisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Ort der Hoffnung“
* elbisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Tochter Thingors, Prinzessin der Nolori, Schönste aller Elbinnen, Herrin des Tanim Anglöras, den man auch den See Nuwenas nennt.“
* elbisch, in der Gemeinsamen Sprache:
„Welch schlimmste aller Stunden, welch Verderbnis habe ich erweckt?
Ich zerstörte dasjenige, was ich am meisten von allem liebte!
Niemals wieder wird die Sonne für mich aufgehen, niemals wieder werden die Sterne erstrahlen, Endlose Stunden der Finsternis werden für mich anbrechen, und ebenso für die ganze Welt, Denn sie hat verloren Nuwena, die Tochter der Unschuld, die Schwester eines jeden Lebewesens,
Welche die schönste aller Elben und der Inbegriff des Guten war!
Aldu, Aldu, warum hast du dich von mir abgewandt, wo du mich doch mit so reichlich Gaben gesegnet hast?“
Sechstes Kapitel: Eine Falle für Arnhelm
Lotan der Heiler hatte darauf bestanden, dass Arnhelm erst dann seine Obhut verließ, wenn seine Kräfte vollständig in ihn zurückgekehrt waren. Irgendwann hatte der Fürstensohn es in seinem Krankenlager jedoch nicht mehr ausgehalten und dem Zauberer zu verstehen gegeben, dass er sich vollauf erholt fühle und unmöglich mehr länger in dessen Heim verweilen könne. Schließlich sah der alte, weißhaarige Mann ein, dass er den jungen Kämpen nicht länger von seinen Pflichten abhalten konnte und versorgte ihn stattdessen mit einigen Ampullen Medizin, die er während der nachfolgenden Tage unbedingt einnehmen sollte. Denn allzu offensichtlich war, dass die verheerende Wirkung des Schwarzen Schwertes noch immer in seinem Leib verankert war und sich verhielt wie ein lauerndes Gift, welches niemals mehr gänzlich aufgezehrt werden konnte.
Zuletzt, ehe sie sich verabschiedeten, hatte sich Lotan geheimnisvoll verhalten und dem Rhodrim eine winziges, hölzernes Kistchen anvertraut.
„Ich kann das, was Euch in naher Zukunft erwartet, nicht absehen, denn die Dinge in Arthilien sind so rege in Bewegung, dass sie unablässig verschwimmen und sich in einer neuen Reihenfolge und zu einer neuen Gestalt ordnen. Doch immerhin sehe ich deutlich, Herr Arnhelm, dass Euch große Gefahr droht, von einer Seite, die Euch überraschen wird und gegen die es daher keine Gegenwehr gibt. Dennoch gibt es Hoffnung, denn Eure Feinde fürchten und schätzen Euch zugleich, da Ihr allein der Schlüssel dazu seid, dass sich die freien Völker vereinen, wenn die Stunde dies am dringlichsten gebietet.
Seid vorsichtig mit dieser Schachtel und öffnet sie nur, wenn Ihr verzweifelt und von all Euren Freunden und Verbündeten getrennt seid!Ich werde dann von Eurem Los erfahren und versuchen, Hilfe zu leisten, auch wenn ich vielleicht zu alt für solche Anstrengungen bin undmich längst auf einen geruhsamen Lebensabend eingestellt hatte“, hatte der Zauberer gesagt. Seine Stimme hatte dabei trotz des Schmunzelns, das zwischen seinem krausen Bart aufblitzte, eindringlich geklungen.
„Hinter Euren Worten scheint mehr zu stecken, als Ihr sagt“, hatte der Sohn Imalras nachgehakt, um mehr über Lotans Ahnungen zu erfahren. Jedoch war dieser nicht darauf eingegangen und hatte erwidert, dass es noch zu früh für feste Schlüsse sei und er nicht unnötig Verwirrung heraufbeschwören wolle.
Einige Tage zuvor bereits hatten ihn Braccas und Dwari das erste Mal seit seinem Erwachen aus dem Krankheitsschlaf besucht und ihm von ihrer Unterredung mit Kheron berichtet. Die Reaktion des Königs hatte Arnhelm nicht gewundert, denn schließlich war
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