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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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mir etwas zu sagen hat, erst noch gebären, äh ... geborgen werden, ... na ja, du weißt schon!“
    „Für mich ist es jetzt auch an der Zeit! Bis morgen, und pass auf deinen Dickschädel auf!“, unterbrach ihn sein zwergischer Freund und machte sich ebenfalls hurtig auf und davon.
    „Dickschädel? Was habt Ihr denn alle? Der Abend hat doch gerade erst angefangen, und die reizende Juthe wird uns gerne noch reichlich Bier nachschenken“, sagte Dwari entgeistert. Er bemerkte nicht, dass die Zwerge auf den benachbarten Plätzen mittlerweile allesamt schwiegen und erwartungsvoll grinsend zu ihm hinblickten.
    Im nächsten Augenblick traf ihn der gezielte Hieb einer gusseisernen Bratpfanne auf den Schädel, woraufhin ihm das Kinn auf die Brust schlug und sein nickender Kopf danach nach vorne kippte und mitten in die Schale mit der Rindermarksuppe klatschte.
    Während die Flüssigkeit unter dem lauten Lachen etlicher Zwerge umherspritzte, stemmte Freina, die schon eine ganze Weile hinter ihrem Lebensgefährten gestanden hatte, ihre kräftigen Hände in die Hüften.
    „Anstatt mich endlich zu heiraten, lässt du mich und unser Kind allein, um auf irgendwelche weite Reisen zu ziehen und dich anschließend mit deinen Freunden der Sauferei hinzugeben! Das werde ich dir gehörig austreiben, Herr Dwari, und wenn du zehn Mal der Vetter des Königs bist!“
    Manche Geschichten wiederholen sich wahrlich immer wieder
, dachte Braccas bei sich, während er müde lächelnd den Ausgang des Blauen Bartes durchschritt.
    Braccas Rotbart trat in die Kühle der widerhallenden Schatten, die den Gang, der zurück in die Ploîn-Kalûm führte, zu dieser Stunde unangefochten besetzt hielten. Nachdem man in der Schenke als Gast sowohl vom Rauch der zahllosen Pfeifen als auch von den entzündeten Feuern gewärmt worden war, fröstelte es ihn nun, da er als Mensch nicht über die überaus robuste und unempfindliche körperliche Beschaffenheit eines Zwerges verfügte. Zudem musste er sich in Augenblicken wie diesem eingestehen, dass sich das fortschreitende Alter zusehends auch beiihm bemerkbar machte – was er allerdings gegenüber einem anderen selbstverständlich niemals zugegeben hätte. Während in seinen jüngeren Jahren seine Ausdauer und sein Tatendrang keine Grenzen gekannt hatten und Ruhe und Rast nichts weiter als unaussprechliche Fremdwörter für ihn waren, so sehnte er sich gegenwärtig weniger nach aufregenden Reisen und Abenteuern als nach einer passablen Bettstatt.
    Zwar sah er in der gut ausgebauten, zu dieser Stunde abgedunkelten Passage schon von weither den beleuchteten Eingang zur Halle des Volkes, doch erwies sich die Entfernung letztlich als größer, als es den Anschein gehabt hatte. Unterwegs begegnete er nur vereinzelt einem der Bewohner Zwergenauens. Auch wenn die rege Feierlaune in der Taverne etwas anderes vermuten ließ, schätzten es diese für gewöhnlich, früh zu Bett zu gehen, zumindest wenn sie am nächsten Morgen harte Arbeit erwartete.
    Die aus Stein gehauene Szene, welche den einstmals stattgefundenen Kampf zwischen Zwergenkriegern und Ghuls versinnbildlichte, wirkte im Dämmerlicht der beinahe leeren Halle noch lebensechter und furchteinflößender als bei Tag, obgleich dies tief im Innern des Gebirges keinen großen Unterschied machen sollte. Der Rhodrim schritt bis zu dem zweiten der an der östlichen Raumwand befindlichen Durchlässe hin und betrat den sich dahinter anschließenden Gang. Dieser führte zunächst geringfügig nach unten und nach rechts, war sehr breit und wurde durch zahlreiche Fackeln und Laternen erhellt. Über diese stattliche, wenn auch nicht aufwändig verschönerte Passage gelangte man bald in denjenigen Bereich, in welchem die Wohnstätten des einfachen Zwergenvolkes lagen. Zahlreiche Höhlen, von denen viele mit Türen aus Eisen oder Stein, andere aber auch schlicht mit schweren Vorhängen versperrt waren, reihten sich an diesem Ort aneinander. Bisweilen wurde man an Waben in einem enormen Bienenstock erinnert, denn an manchen Stellen hatten die Erbauer dieser Anlagen keinen Platz verschwendet und die Wohnhöhlen übereinander errichtet, wobei sie sich selbst von hohen, glatten Felswänden und ähnlich schwer zugänglichen Spalten und Schluchten nicht schrecken ließen. Glücklicherweise jedoch musste Braccas über keine Leitern oder schmale Stege klettern, um seinen Verweilort für die Nacht zu erreichen, denn man hatte ihm eine unmittelbar an den Hauptweg angrenzende Höhle

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