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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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manch andere große Anführer, von denen sie gehört hatten.
    Ganz in der Nähe breitete sich in der Tat ein See aus, ein klares, offenes Gewässer, das ringsherum nur mäßig von Bäumen und Gebüsch umstanden war. Südlich davon erstreckte sich ein weites Feld mit schwach duftendem, in violetten Farben erstrahlendem Lavendel. Es war nicht solch ein schöner, friedseliger Ort wie der Lad Animo, der sich östlich der Waidland-Moore im Schutz einer stark bewachsenen Umgebung versteckte, doch er genügte den Gefährten zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen, um sich für eine Weile von den Strapazen des langen und scharfen Rittes zu erholen.
    Den Tag über hatte es mit jeder Stunde, die verging, merklich abgekühlt, und dies bekamen sie nun am allerbesten zu spüren, als sie das Seeufer erreichten und sich daran machten, sich Gesicht, Nacken und Hände zu waschen. Sie prusteten und schnauften, denn das Wasser war eisigkalt, so als hätte jemand gerade einen gewaltigen Klotz Eis aus dem hohen Norden darin versenkt. Marcius und Ulven entledigten sich anschließend, von Nurofin gefolgt, als erste ihrer Stiefel und begaben sich in den an seinen Rändern niedrigen See. Sie staunten nicht schlecht darüber, dass sie durch die saubere Oberfläche hindurch eine Vielzahl Fische unter sich herschwimmen sahen. Ein flaues Hungergefühl stieg bei dieser Gelegenheit in ihnen auf. Zunächst jedoch schoben sie solche Gedanken beiseite und ließen das große, glänzende Gewässer ihr Gemüt für eine Weile reinigen und befrieden.
    Nachdem sie die Erschöpfung einstweilen aus ihren Gliedern vertrieben hatten, befleißigten sich die beiden jungen Rhodrim, für ein abwechslungsreiches Abendessen zu sorgen. Da sie über keine anderen Hilfsmittel verfügten, versuchten sie, zunächst mit ihren bloßen Händen und später – als ihnen kein Erfolg beschieden war und sie nicht weiter Rat wussten – mit ihren Westen, die sie wie Netze auswarfen, einen der dickeren Fische zu fangen. Als ihnen nach einiger Zeit all ihre vermeintlichen Opfer wiederholt entwischt waren und sie schon nicht mehr an einen guten Fang und eine schmackhafte Mahlzeit glauben mochten, fühlten sie plötzlich eine rasche Bewegung in ihrer Nähe. Als sie aufsahen, erblickten sie gleich zwei der zappelnden, in diesem See oft genug vorhandenen Tiere hilflos in der Luft baumeln. Illidor stand hinter ihnen und hielt mit seinen Händen einen weißlichen und einen rötlichen Fisch an den Flossen gepackt, während seine Lippen ein leichtes Grinsen malten.
    „Man muss schnell sein und manchmal früh aufstehen, um seine Beute zu erwischen, meine jungen menschlichen Gefährten“, sagte er. „Wenn Ihr wollt, könnt Ihr schon ein Feuer entfachen und einen Topf aufstellen, derweil werde ich mich noch ein wenig mit dem Jagen versuchen.“
    Marcius und Ulven nickten und wateten, mit den beiden Fischen, die der Elb ihnen gegeben hatte, zum grasbewachsenen Ufer zurück. „Ein unheimlicher Kerl, wenn du mich fragst. Und hast du gesehen, wie schnell er war?“, bemerkte Ulven zu seinem kaum älteren Freund.
    „Du solltest dich darüber freuen, denn seine Gewandtheit kann uns allen demnächst vielleicht das Leben retten“, gab der gutaussehende, schwarzhaarige Soldat des Fürstentums zurück.
    In den frühen Nachtstunden lag ein kaltes, graues Licht über dem Land. Der Mond zeigte sich nur ganz selten, obgleich der Himmel vor dem Sonnenuntergang nicht verhangen und auch kein Nebel zu sichten gewesen war. Die Menschen, der Nolori und Illidor hatten sich, von ihren wärmenden Decken umhüllt, ins weiche Gras gelegt und bemühten sich seither mit wechselhaftem Ergebnis zu schlafen, während der andere Lindar diesen Versuch scheinbar gar nicht erst unternahm.
    Eldorin saß die meiste Zeit über auf der rauen Oberfläche eines alten Baumstumpfes, bisweilen aber schritt er dahin mit einer Leichtigkeit wie eh und je, die offensichtlich keine Müdigkeit behindern konnte. Seine Füße drückten die Grashalme kaum nieder, und seine Füße ließen somit kaum Spuren zurück. Einmal während der Nacht schreckte Ulven hoch aus einem Traum, der erschreckend war, denn er hatte die feindlichen Legionen kommen gewahrt und ihre Marschgesänge vernommen. Zu seiner Erleichterung stellte er danach fest, dass die Laute von dem Fürst der Lindar stammten, der nicht weit von der Schlafstätte der anderen auf und abging und in seiner eigenen Sprache leise vor sich hinsang. Der Rhodrim tadelte sich, da er jene

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