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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Braccas, Arnhelm, Dwari und den anderen schon einmal passiert hatten.
    Mit jedem Tag, der verging, trieben sie ihre Pferde zu größerer Schnelligkeit an und sprachen derweil immer weniger untereinander. Die beiden Rhodrim konnten wahrlich erfühlen, wie die Herzen von Eldorin und Nurofin immer schwerer wurden, je weite ihrer Reise sie führte und je näher ihr Ziel und damit auch die Gefahr eines Scheiterns vor ihr geistiges Auge traten. Dies stimmte auch sie sehr traurig, umso mehr, da sie die beiden Elben noch vor wenigen Wochen als so überaus fröhlich und unbeschwert kennen gelernt hatten. Gleichwohl blieb auch ihnen nicht verborgen, dass sich der ganze Kontinent heuer zu einem weitreichenden Wandel anschickte, denn es gab viel Regen, Kälte, Winde, die ihre Richtung häufig drehten, und eine tagtäglich allzu früh einsetzende Dunkelheit. Dies alles allein hätten sie noch auf den nicht mehr fernen Winter schieben können, doch war unverkennbar, dass sich auch darüber hinaus ein Übel ausbreitete, das vorerst nicht beschrieben und benannt werden konnte und über das man sich daher in Schweigen hüllte. Auf jeden Fall schienen auch sämtliche Tiere und andere Lebewesen eine ähnliche Wahrnehmung zu machen, denn diese machten sich rar oder aber zeigten sich, wenn sie den Reitern doch einmal über den Weg liefen, ungewöhnlich verstört, angstvoll und verteidigungswillig.
    Die Gefährten blieben nicht die ganze Zeit über auf der geräumigen, offenen Straße, denn die Elben zogen es mitunter vor, sie auf versteckten Pfaden zu führen, die nur ihnen bekannt waren und die sie etwas rascher vorankommen ließen als gewöhnliche Reisende. Ohne dass darüber geredet wurde, vermuteten die Menschen, dass Eldorin außerdem beabsichtigte, möglichst wenig Auffallen zu verursachen und unbestimmten Gefahren, die er wohl eher auf den belebteren Wegstrecken erwartete, aus dem Weg zu gehen. Nichtsdestotrotz schien Eile derzeit der wesentliche Beweggrund für alle Entscheidungen und Taten des Elbenfürsten zu sein. Es war unverkennbar, dass er fürchtete, schon zu viel Zeit verloren zu haben und zu spät Hilfe zu bringen, nämlich erst dann, wenn es weder Hoffnung noch Rettung mehr geben konnte. Und sein verantwortungsvolles Wesen ließ erahnen, dass solch ein Geschehen etwas wäre, was er sich als Oberhaupt der Lindar in all seinem künftigen Dasein niemals würde verzeihen können.
    Als die fünf die rasch dahineilende Sturzflut, den Filidël der Elben, passiert hatten, begaben sie sich nach Südosten und bewegten sich fortan auf kaum sichtbaren, zweifellos selten begangenen Pässen und Pfaden, was mittlerweile zur Gewohnheit geworden war. Das Land gewann unterdessen an Gewaltigkeit und Farbenpracht, doch wurde es auch zusehends eingeschnitten von weiten Tälern und versperrt von stattlichen Erhebungen und damit beschwerlicher zu begehen.
    Ein gutes Stück nördlich ihres Weges erhob sich das ringförmige, aus schroffen Höckern und einem kegelförmigen Berg an seiner Westseite bestehende Gebirge, innerhalb dessen Marcius und Ulven Arth Cafan, das Verborgene Land, wussten. Dort hatten sie Aurona, das Goldene Schwert, für die Menschen Arthiliens wiedergewonnen und Vearas, das wunderbare Einhorn, aus der Gefangenschaft Radaments befreit. An diesem Tag hatte der bösartige Zwerg sein Ende gefunden.
    Während sie mit großen Schritten auf das Uilas Rila, das vorläufige Ziel ihrer weiten Fahrt, zuhielten, ging abermals die Sonne langsam hinter ihnen unter. Als das Restlicht des endenden Tages immer schwächer wurde, hörten die beiden Rhodrim Eldorin und Nurofin sich in ihrerSprache unterhalten, wobei es wohl um die Fortsetzung ihres Rittes an diesem Abend ging. Sogar Illidor mischte sich mit einigen wenigen, gleichwohl bestimmten Worten in die Unterredung ein, und es war nicht schwer, zu vermuten, dass dem Fürsten der Lindar nicht nach einer Rast zumute war, während die anderen eben dazu rieten.
    Schließlich willigte Eldorin in das Drängen seiner Artgenossen ein. Nachdem er vor jener Meinungsverschiedenheit für eine geraume Zeit nachdenklich geschwiegen hatte, verkündete er den Menschen freimütig und freundlich, dass sie die Nacht an einem nahegelegenen See verbringen würden. Eldorin war ein großer und ehrenhafter Herr, eine wahre Zierde eines jeden Volkes, wie Ulven und Marcius fanden, und in seiner Sorge um sein Volk, die ihn sich zuweilen in Stille und Alleinsein flüchten ließ, erinnerte er sie an Arnhelm oder an

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