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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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ihm versprochen hatte, denn er trug das Gewicht der beiden Reiter mit einer scheinbar unerschöpflichen Energie und ohne, dass seine Geschwindigkeit merklich darunter litt. Auch wenn seine Herkunft nicht so edel war wie diejenige von Windspiel, der aus dem berühmten, von Horbart in der Ostmark begründeten Gestüt entstammte, fand Braccas doch, dass er lange kein Pferd mehr gesehen hatte, das Arnhelms überragendem Hengst so ähnlich war.
    Während der nächsten Tage ließen sie die Leuchthaine rechts liegen und kamen an der namenlosen Gebirgskette vorüber, welche die Ostpassage bald anschließend im Norden flankierte. Als sie noch weiter nach Osten gelangten und immer tiefer in das weite Steppenland hineinstießen, beschlossen sie, sich nach Möglichkeit einen Steinwurf weit links der Straße zu halten, da sie dem Frieden jener Umgebung nicht trauten. Zwar wurde ihr Vorankommen infolgedessen dadurch behindert, dass sie zuweilen hoch gewachsenes Gras und knorriges Strauchwerk zu durchqueren hatten, doch nahmen sie dies zu ihrer Sicherheit gerne in Kauf. Die zivilisierten Reiche der Menschen waren weit entfernt, sodass Reisende hier Piraten und anderen räuberischen Kreaturen schutzlos ausgeliefert waren. Zwerge oder menschliche Kaufleute nahmen diesen Weg daher stets nur in größeren, wehrhaften Verbänden auf sich. Gegenwärtig jedoch, da der Herbst rasch dahinschwand und die Welt der Menschen geschwächt war, gab es sicherlich überhaupt niemanden außer ihnen, der die Gefahren einer solchen Reise gewagt hätte.
    Irgendwann gelangten sie dann an jene Stelle, an welcher die Straße eine Kehre nach links schlug und sich nach Norden wand, um der großen Furt über den Filidël entgegenzulaufen. Nachdem sie bei ihrer Suche nach Aurona, einige Monate zuvor mittlerweile, das Goldene Schwert zurückerobert und ihren Auftrag erfüllt hatten, waren sie mit ihrer damaligen Gemeinschaft, an die sie oft wehmütig zurückdachten, aus umgekehrter Richtung hier entlang gekommen, um nach Rhodrim zurückzukehren. Nun aber gedachten sie, sich nicht nach Norden abdrängen zu lassen, da die Orte, die sie seinerzeit bereist hatten, wie das Arth Cafan oder der Ladorën Sa Celibo Ledas, augenblicklich nicht von Interesse für sie waren. Hingegen beabsichtigten sie, sich von nun an verstärkt in südliche Richtung zu halten, da sie weit im Süden von einer weiteren Furt über den Strom wussten, die sich nicht allzu weit von dessen Mündung in den Barno entfernt befand.
    Das Wasser war dort tiefer und floss schneller als dies an dem weiter nördlich gelegenen Übergang, der weitaus häufiger benutzt wurde, der Fall war. Die Zwerge kannten jene Furt dennoch gut und machten gerne Gebrauch davon, wenn sie in Eile waren oder stark genug unterwegs waren, um den in jener Gegend größeren Gefahren zu trotzen. Und obgleich sie nunmehr nur zu zweit waren, drängte sie die Zeit doch so sehr, dass sie keine andere Wahl sahen, als ebenfalls den kürzeren der Wege zu nehmen.
    Ein weiterer Tag hoch zu Ross schloss sich an, nachdem sie die Ostpassage verlassen hatten. Bis auf einige Schneisen, die von den verschiedensten Lebewesen zumeist schon vor langer Zeit getreten wurden, war das Gelände pfadlos, unwegsam und sogar hin und wieder hügelig unddarob beschwerlich. Das hohe, vom vergangenen heißen Sommer noch weißlich verbrannte Gras umarmte wie ein ewiges Meer viele einzelne, karge und oft verkrüppelte Bäume. Darüber hinaus erhoben sich oftmals abrupt und überraschend ganze Hecken und Dickichte aus Gebüsch und Gestrüpp, welches mit krallenartigen Zweigen auszugreifen schien und regelmäßig an ihren Sachen zerrte.
    Auch die Gegenwart von Tieren brauchten sie keineswegs zu missen, denn Vögel, Hasen und Rebhühner sahen sie zuhauf, und einmal sogar floh eine ganze Herde Wildschweine hurtig und panikartig quiekend vor ihnen. Glücklicherweise jedoch blieben sie von der Gesellschaft von Raubtieren verschont, abgesehen von den Wanderfalken, Habichten und Bussarden, die über ihnen auf ihrer gleichmütigen Suche nach kleinem Getier kreisten und deren eindrucksvoll anzusehende Bahnen sie hätten betrachten können, wenn sie Zeit und Muße dafür besessen hätten. Der Großteil des Landes, welches sie durchritten, war überdies offen und weit, wenn auch von stetigem Graswuchs überzogen, sodass sie das Nahen eines auffälligen Gegners ohnehin gut hätten wahrnehmen können. Außerdem geschah ihre Fortbewegung so beachtlich flink, dass es nur

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