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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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einen Unfall gehabt haben – und zwar hier in Bonn.“
    „ Autounfall?“
    „ Das wussten meine Informantinnen nicht, aber ich krieg das raus.“
    Anke schaltete das Gerät ein. Wolf lehnte sich zurück und Anke kuschelte sich an ihn. Frau Heimanns Stimme ertönte ...
    „Irmgard Maron ist damals als kleines Kind mit ihren Eltern aus der Eifel nach Ahrweiler gekommen, aus irgendeinem Nest da oben, ich weiß es nicht mehr. Der Vater hat hier als Zimmermann gearbeitet. Wir sind zusammen in den Kindergarten gegangen und dann zur Schule, haben praktisch auch nebeneinander gewohnt.“
    „ Waren Sie richtig miteinander befreundet?“, fragte Anke.
    „ Nein, nicht direkt. Se war ein außergewöhnliches Mädchen, unglaublich hübsch. Die Jungs sind schon sehr früh ständig hinter ihr her gewesen. Sie hat sich damit immer hervorgetan. Früher nannte man das ja Herumtreiben. Meine Eltern haben immer gesagt, die Irmgard treibt sich mit Jungs herum.“ Frau Heimann lacht. „Aber ehrlich, ich war oft neidisch. Mich hat keiner von denen angeguckt. Nun gut, ich bin ja auch nicht gerade hübsch.“  
    „ Aber einen Mann hast du trotzdem gekriegt und zwei süße Kinder“, warf Frau Brand ein.
    „ Ja, die Irmi“, fuhr Frau Heimann unbeeindruckt weiter. „Se machte dann nach der Volksschule eine Ausbildung als Apothekenhelferin hier beim Apotheker gleich am Tor. Da hat se dann auch nach der Lehre weiter gearbeitet. Zu der Zeit hatten wir schon nicht mehr so viel Kontakt. Die Irmi beschäftigte sich mehr mit Jungs. Die ließen se aber auch nicht in Ruhe. Praktisch war ihr gar nichts anderes übrig geblieben. Und weil se doch in der Apotheke arbeitete, hat se auch oft die Medikamente in die Ehrenwallsche Klinik gebracht. Dann, wenn die Patienten was brauchten, was se in der Klinik gerade nicht hatten. Ja, und da hat sen eines Tages kennengelernt. Ich glaub, neunzehn war se da.“
    „ Ehrenwallsche? Was ist das für eine Klinik?“, informierte Anke sich.

„ Da kommen so psychisch Kranke hin, gescheiterte Selbstmörder und so weiter“, brachte sich Frau Brand ein.
    „ Und wen hat Irmgard Maron da kennengelernt?“
    „ Ja nun, Frau, warten Se doch“, bat Frau Heimann. „Ich bin doch dabei. Den Dr. Bischoff hat se da kennengelernt. Das war ein ganz junger Arzt in der Ehrenwallschen. Eigentlich wäre das ja alles auch sehr schön gewesen. Leider aber war der verheiratet. Und bei dem war auch noch das erste Kind unterwegs. Die beiden haben natürlich versucht, ihre Affäre, so nennt man das doch, geheim zu halten, aber wissen Se, hier in diesem kleinen Ort kann man so was nicht geheim halten. Über kurz oder lang hat es die Runde gemacht.“
    „ Wie lange ging das denn mit den beiden?“, fragte Anke dazwischen.
    „ Alles der Reihe nach“, ersuchte sie Frau Heimann erneut. 
    „ Ja, und eines Tages war de Irmi schwanger mit der Eva. Die arme Irmgard. Und da hat das ganze Unglück angefangen. Ihre sagenhafte Schönheit hat ihr nix mehr genützt. Der Dr. Bischoff hat se fallen gelassen und der Apotheker hat se rausgeschmissen. Und bald darauf fing se an zu kellnern.“
    „ Und Frau Bischoff?“, wollte Anke wissen, „hat die sich das alles einfach so mit angesehen?“
    „ Se war der Grund, warum der Doktor de Irmi in die Wüste geschickt hat. Die Frau Bischoff, das war eine ziemlich rabiate. Die wollte ihren Status als Arztfrau auf keinen Fall aufgeben wegen so einer Affäre. Das haben die Leute jedenfalls gemunkelt. Das Baby der Bischoffs, auch ein Mädchen, Elke, hieß die glaub ich, iss ja nur knapp zwei Monate vor der Eva auf die Welt gekommen.“
    „ Wie ist es denn mit den Bischoffs weitergegangen? Ich meine damit den Vater der Eva“, wollte Anke wissen.
    „ Der ist bald darauf wegen einer neuen Stelle mit seiner Familie nach Bonn gezogen. Jetzt fällt mir dazu was ein. Die Ärzte wissen Se, die sind ja immer unter sich geblieben. Dieser Dr. Bischoff war damals befreundet mit einem Arztehepaar aus Bad Neuenahr. Und eben dieser Freund arbeitete im Krankenhaus Maria Hilf. Die sind nämlich zusammen weggezogen. Ich glaub, der hieß Spatz oder Satz oder so ähnlich. Die hatten auch ein Kind, vier oder fünf Jahre. Aber ich weiß nicht, ob Junge oder Mädchen. Das ist ja auch unwichtig. Möchten Se noch en Plätzchen, Frau Contoli?“
    „ Danke, erzählen Sie weiter, bitte.“
    „ Aber en Kaffee doch noch?“ Und schon plätscherte es in Ankes Tasse. 
     
    Wolf und Anke nutzten den kurzen Moment des

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