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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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auch mit der toten ersten Frau des Arztes. Sein Gefühl hatte ihn bisher noch nie getäuscht.
     
    Am nächsten Morgen klingelte es Sturm.
    „Aber du hast doch einen Schlü...“, ließ Wolf verlauten, während er die Tür öffnete. Verdutzt brach er im Satz ab. Anke stand in Begleitung eines Bubikopf mit einer randlosen Brille unter dem Pony vor seiner Tür.
    „ Ich wollte dich nicht mit ihr überfallen, deswegen habe ich lieber geklingelt.“ Anke strahlte ihn an. „Das ist Frau Hanßen, die ehemalige Haushälterin im Haus Dr. Seitz. Sie wird uns beim Frühstück einiges erzählen.“
    Wolf sah verblüfft zwischen den beiden Frauen hin und her. Er trug noch seinen Bademantel. Anke zupfte an seinem Gürtel.
    „Na los, willst du uns nicht rein lassen?“
    Frau Hanßen schaute etwas irritiert drein. Anke bemerkte es und versicherte ihr mit lachender Untermalung. „Das ist wirklich mein Mann.“ Sie schob Frau Hanßen vor sich her durch die Tür, wobei Wolf zur Seite schritt. „Denk dran“, zischte Anke ihm im Vorbeigehen zu, „es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck, also zieh dich an.“
    „Und du kochst den Kaffee.“
    Anke deckte geschwind den Tisch für drei Personen. Frau Hanßen äußerte ein paar verhaltene Worte über die erlesene Wohnungseinrichtung, denen Anke nur nickend beipflichtete. Sie beschloss, nicht darauf einzugehen, ging in die Küche und suchte das Frühstück zusammen.
    „Frau Hanßen!“, rief sie durch die offene Tür, „darf ich unser Gespräch aufnehmen, sonst vergesse ich soviel!“
    Da kein nein kam, schob sie das Minigerät auf dem Tablett dezent seitlich unter den Brötchenkorb. Wolf erschien bald darauf in seiner üblichen schwarzen Jeans aber mit einem frischen weißen Hemd, darüber trug er einen leichten tief dunkelroten Leinenblazer. Anke würde zufrieden sein. Die ersten paar Minuten des Frühstücks verliefen schweigend.
    „Ich habe Frau Hanßen gestern Abend kennengelernt. Leider wurden wir gestört und so habe ich sie heute Morgen spontan zu unserem geplanten Frühstück eingeladen“, begann Anke.
    Wolf lächelte Frau Hanßen an, die verlegen an ihrem Kaffee nippte.
    „Sie müssen entschuldigen, ich war etwas überrascht, als Sie ...“
    „ Das ist schon in Ordnung, aber Ihre Frau meinte, ich könne mitkommen. Wir hätten hier unsere Ruhe.“
    Anke nahm einen Schluck von ihrem Kaffe und lehnte sich zurück. „Erzählen Sie uns von Elke Seitz.“ Den Vornamen betonte Anke auffällig.
    Wolf spürte ihren Blick auf sich gerichtet, wunderte sich einen Moment, dass sie den Namen so gespreizt ausgesprochen hatte. Sollte er ihm etwas sagen? Dunkel erinnerte er sich, ihn möglicherweise schon mal gehört zu haben. Elke, dachte er, ist ein Allerweltsname, somit war er ihm sicher schon mal untergekommen.
    „ Ich, ich habe Ihnen ja gestern Abend schon gesagt“, begann Frau Hanßen zu Anke gewand, „dass Frau Seitz schwanger war.“
    Wolf blickte überrascht. „Schwanger?“, wiederholte er wie Anke am Abend zuvor.
    „Ja, war sie. Und so unendlich glücklich. Ich habe fast fünf Jahre bei den Seitz’ gearbeitet. Mit Elke Seitz habe ich mich gut verstanden. Sie war nicht wie eine Cheffin, wissen Sie. Und als sie endlich in Erwartung war, waren beide unbeschreiblich glücklich. Und dann dieser schreckliche Unfall in Köln.“ Frau Hanßen ließ die mitgebrachten Fotos von Elke Seitz herumgehen. Wolf meinte sofort, eine Ähnlichkeit mit Eva zu erkennen und musste über sich selbst grinsen. Er sah Eva schon überall. Dennoch, vor allem die Augen. Beide Frauen sahen auf die gleiche Weise in die Welt. Beide waren blond, nur hatte Elke etwas Realistischeres an sich, aber Wolf wusste nicht, wie er es genau definieren sollte. Und sie waren beide der gleiche Typ Frauen. Und plötzlich wusste er auch, wo er den Namen Elke schon mal gehört hatte. Das Band, das Anke bei den Frauen aus Ahrweiler aufgenommen hatte.
    „ Hier“, Frau Hansen hielt Anke ein Foto hin, „das war kurz vor dem Unfall.“
    Anke sah auf eine hochschwangere aufgedunsene Frau. Sie nickte und reichte Wolf das Bild weiter. Er betrachtete es etwas länger als Anke.
    „Erzählen Sie uns von dem Unfall“, sagte er dann. Anke und Wolf warfen sich einen kurzen Blick zu.
    „ Alles war so schlimm“, schluchzte Frau Hanßen plötzlich. Wie gesagt, es war kurz vor der Geburt. Sie hätte eigentlich gar nicht mehr reisen sollen, aber sie wollte noch ein Weihnachtsgeschenk für ihren Mann kaufen. Sie

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