Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
Vom Netzwerk:
hier hergefahren, ohne zu wissen, was du tun willst?“
    „ Nur der beginnt – der gewinnt.“
    „ Ja, dann beginn mal“, erregte sich Wolf. Verdammt noch mal, ich hätte mich lieber auf die Couch legen und über mein Gutachten nachdenken sollen.“
    „ Du kannst sie wohl nicht schnell genug los werden.“
    „ Lenk bloß nicht ab.“
    „ Jetzt hast du endlich ihr Vertrauen, sie redet und nun willst du Schluss machen. Das ist nicht fair. Was ist, wenn sie länger als drei Tage braucht, um alles zu berichten?“ Als Wolf schwieg, redete sie weiter. „Immerhin hat der Prof recht gehabt. Du warst der Einzige, der sich ihr Vertrauen erschleichen konnte. Das hast du immerhin erfüllt.“
    „ Jetzt reicht es aber. Willst du Streit, weil du hier nicht weiter weißt?“
    „ Ich will, dass du sie jetzt nicht im Stich lässt. Sie wird dir alles erzählen und ...“
    „ Und du willst nur davon profitieren für deinen sensationsgeilen Artikel.“
    „ Das ist mein Job! Außerdem hat die Öffentlichkeit ein Recht zu erfahren, was in unserer ach so heilen Gesellschaft los ist“, brauste Anke auf.
    Abrupt hob sie die Hand, um Wolf zu stoppen, der gerade ansetzte, sich weiter zu ereifern. Ein Mann mit einem Hund verließ gerade das Nachbarhaus. Anke stieg aus dem Auto. Der Mann kam ihr im Schlenderschritt näher. Anke lehnte am Wagen. Im Blick des Fremden erkannte sie sowohl Neugier als auch Misstrauen. Er schien zu spüren, dass sie etwas von ihm wollte. Als er auf ihrer Höhe war, sprach sie ihn an.
    „Guten Abend, mein Name ist Anke Contoli. Ich recherchiere in dem Fall Irmgard Maron. Das war mal Ihre Nachbarin. Erinnern Sie sich an sie?“
    Der alte Mann sah sie verdutzt an. „Sind Sie von der Polizei oder eine Detektivin?“
    „Journalistin.“
    Jetzt blickte er über ihre Schulter in den Wagen.
    „Das ist mein Mann,“ reagierte Anke sofort, „er passt auf mich auf.“ Jetzt lächelte sie süß.
    „ Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen“, knurrte der Mann und schickte sich an, weiter zu gehen. Anke stellte sich ihm spontan in den Weg. Der Hund knurrte sie an.
    „ Entschuldigen Sie, ich sage die Wahrheit, wirklich.“
    Der Passant musterte sie ausgiebig, während sein Schäferhund nun an Anke beschnupperte.
    Schließlich sagte der Mann.
    „ Viel weiß ich nicht, sie hat ungefähr acht Jahre da gewohnt, alleine. Ihre Tochter kam öfter zu Besuch. Meine Frau hat da wohl ein klein wenig mehr Ahnung, ich war ja die meiste Zeit arbeiten.“
     
    „Siehst du“, flüsterte sie Wolf zu, während der Mann sie zu seinem Haus führte, „Erfolg im Leben ist etwas Sein, etwas Schein und sehr viel Schwein.“
    „ Hier überwiegt wohl ’viel Schwein’.“
    Auf der Klingel stand Rudolf und Renate Schöneberg. Herr Schöneberg klingelte und Renate öffnete, sah überrascht ihren Mann an und dann die beiden Gestalten in seinem Schlepptau.
    „Die wollen etwas über die Maron wissen, die hier neben uns gewohnt hat, da kennst du dich doch besser aus. Ich gehe derweil mit dem Hund.“
    Damit drehte er sich wieder um und verschwand.
    Frau Schöneberg musterte Anke und Wolf. Sie lächelte nicht, als sie die beiden hereinbat und in die Küche führte. Es war eine verhältnismäßig große Küche, die in ihrer Mitte einen rechteckigen Tisch mit vier Stühlen beherbergte. Auf dem Tisch unter der Hängelampe lagen auf einem Bogen Zeitungspapier Kartoffeln und ein Häufchen Schalen neben einem Topf mit Wasser. Nachdem Wolf und Anke sich gesetzt hatten, nahm Frau Schöneberg, Anke schätzte sie auf Anfang sechzig, das Kartoffelschälen wieder auf.
    „ Was möchten Sie denn wissen?“, fragte Frau Schöneberg, während das Messer in gleichmäßigen Runden um die Kartoffel fuhr und sie enthäutete.
    „ Erzählen Sie einfach, was Sie wissen oder bemerkt haben oder was Ihnen Ungewöhnliches aufgefallen ist.“
    Anke ärgerte sich, dass sie ihr Diktiergerät nicht eingesteckt hatte.
    „Ich hab ab und an mit ihr gesprochen. Ich wusste aus der Zeitung, dass sie die war, die den Mann umgebracht hatte und freigekommen war. Sie war nett, sah gar nicht aus wie eine, die jemanden totschlägt. Und sie lebte für sich. Ich hab mich oft gefragt, was ein Mensch alleine in so einem Haus macht. Es ist zwar nicht groß, aber für eine einzelne Person? Ihre Tochter ist öfter zu Besuch gekommen.“
    „ Erinnern Sie sich an den Abend, als Irmgard Maron umgekommen war, oder besser gesagt, gestorben war.“
    „ Das ist schon richtig, was Sie

Weitere Kostenlose Bücher