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Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition)

Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition)

Titel: Die zweite Invasion - Legenden der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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seine Eintrittskarte aus der Tasche und notierte etwas auf der Rückseite. »Das hier ist meine Allcomm-Nummer, über die Sie mich rund um die Uhr erreichen können. Ich verlasse mich auf Sie.«
    »Ich werde Sie anrufen«, versprach der Direktor. »Kommen Sie noch einmal mit hinein?«
    Sie hatten inzwischen den Eingang des Probenzeltes erreicht, aus dem Musikfetzen und der Lärm der Feiernden nach draußen drangen.«
    »Tut mir leid, Mr. Morcelli, ich muss noch ein w enig arbeiten. Aber lassen Sie sich bitte von mir nicht die Stimmung verderben. Ihre Truppe ist wirklich exzellent – mein Kompliment!«
    »Vielen Dank, Sir.« Das Lächeln des Direktors wirkte allerdings etwas gequält. »Und gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Mr. Morcelli.«
    Mit einem bedauernden Kopfschütteln wandte sich Morcelli zum Gehen. Dann schien ihm noch etwas einzufallen, aber als sich umschaute, war der Offizier verschwunden, als hätte ihn die Nacht ve rschluckt.
    Raymond Farr lief wie ein Traumwandler vorbei an riesigen, nur spärlich beleuchteten Flugfeldern und den weit geschwungenen Betongewölben unte rirdischer Hangare. Hoch über ihm, hinter dem bläulich fluoreszierenden Energieschirm, blinkten die Sterne wie ferne Leuchtfeuer. Irgendwo da draußen war Miriam und wartete zusammen mit Kommandantin Ortega und vierzig Kampfschiffbesatzungen auf etwas, das vielleicht nie eintreten würde.
    Und das war seine Schuld ...
     
    Der Zug der Burgons, die von ihren Schöpfern pathetisch »Renanim Nacham« (Donnervögel der Vergeltung) getauft worden waren, erschien endlos.
    Falls ein menschlicher Betrachter in der Lage g ewesen wäre, ihren Aufmarsch diesseits des N-Raum-Tunnels zu beobachten, hätte er den Versuch des Zählens vermutlich bald aufgeben müssen, um die zahlenmäßige Erfassung den Bildauswertungsprogrammen zu überlassen.
    Aber es gab keinen menschlichen Beobachter, denn der Transferpunkt, von dem aus die »Donne rvögel« nach dem Willen ihrer Schöpfer ihren Vernichtungszug gegen die Föderation starten sollten, lag Millionen Meilen von jenem Ort entfernt, an dem Ortegas Flottenverband ihr Auftauchen erwartete. So konnte sich der Angriffsschwarm der Burgons fernab jeder menschlichen Präsenz sammeln und in Marschordnung formieren.
    Nachdem sie den riesigen Klontanks ihrer Schö pfer entstiegen und gelernt hatten, ihre Glieder zu gebrauchen, hatte ihre Konditionierung die Burgons auf eine enge Umlaufbahn um ihre Heimatsonne geführt, wo sie Monate damit zugebracht hatten, ihre Energiespeicher zu füllen. Jetzt vibrierten ihre mächtigen Leiber beinahe vor ungezügelter Kraft, und der Gedanke an die bevorstehenden Kämpfe erfüllte sie mit dem gleichen brennenden Zerstörungsdrang wie einst der Klang der Schlachthörner die Streitelefanten Hannibals. Der Weg bis zur Erfüllung dieses alles beherrschenden Dranges war jetzt nicht mehr weit ...
     
    Als Colonel Farr die Engstrahlverbindung zur Brücke der »Santa Esmeralda« aktivierte, hatte er eine Entscheidung getroffen. Sie mussten den Transferpunkt zum Burgon -System finden, bevor Pendragon Base angegriffen wurde. Zwar hatten sich die Harpyien bislang normal verhalten, wie ihm Direktor Morcelli mehrfach versichert hatte, aber falls sie irgendwann doch noch Alarm schlugen, würde es zu spät sein. Die Vernichtung der Burgon -Flotte und der Angriff auf ihr Heimatsystem mussten zeitgleich erfolgen, sonst wären die Goleaner gewarnt.
    Dass all diese Erwägungen bislang hypothetischer Natur waren, vermochte Farr nicht mehr zu beei ndrucken. Die Anwesenheit der Harpyien auf Pendragon Base war ihm Beweis genug.
    »Mrs. Ortega.«
    »Colonel?« Angesichts der klaren Monitorbilder war die Vorstellung eigentlich überflüssig, aber sie gehörte nun einmal zum Ritual.
    »Gibt es einen neuen Stand, was das ›Rattenloch‹ anbetrifft?«
    »Negativ, Colonel. Koroljovs KIs haben die Wahrscheinlichkeitssphäre zwar noch einmal eingegrenzt, aber solange hier keine Burgons auftauchen, haben wir wohl keine Chance. Es sei denn, wir erhielten die Freigabe für aktive Ortungsverfahren.«
    »Sie meinen die Flechette-Batterien?«
    »Genau die, Colonel.«
    »Dann erteile ich die Freigabe hiermit, Komma ndantin Ortega. Wenn es sein muss, auch mit Signalmunition.«
    »Zu Befehl, Colonel Farr!«
    Die dunkelhaarige Frau verzog keine Miene dabei, aber Farr wusste, dass sie innerlich jubilierte. Die Ortega war ein altes Schlachtross, das den Pulverdampf schon im Vorfeld riechen konnte. Und dank Farrs

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