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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gesprochen.
    »Ihr wisst es nicht mehr?«
    Ich schüttelte den Kopf; ab dem Moment, wo der Mantel sich mir um das Haupt geschlungen hatte, war meine Erinnerung mehr als ungewiss.
    »Im ersten Moment, als es sich um Euch wickelte, versuchte ich es von Euch zu reißen«, sagte Natalyia leise. »Varosch war bei Zokora, sie atmete nicht mehr, aber Varosch beschwor Borons Gnade und gab ihr den Kuss des Lebens, er hätte Euch nicht helfen können, ohne Zokora sterben zu lassen.«
    »Verzeiht mir, Ser Havald«, sagte Varosch leise. »Ihr habt noch gestanden und gekämpft, und ich entschied mich für meine Herrin. Von Euch weiß ich, dass Soltar Euch nicht will …«
    Ich hustete. »Das ist keine Garantie, dass er seine Meinung nicht doch noch ändert«, sagte ich.
    Varosch nickte. »Ich weiß, aber …«
    »Ich hätte nicht anders gehandelt.« Ich blickte zu Natalyia hinüber. »Ich spürte, wie Ihr versucht habt, den Mantel von mir zu reißen. Was ist dann geschehen?«
    »Ich wollte ihn zerschneiden. Es war, als ob ich in feuchten Lehm schnitt, ich spürte unter meiner Klinge Euren Kettenärmel, aber das Biest wurde dabei nicht verletzt.«
    »Wie habt Ihr mich gerettet?«
    »Gar nicht, Havald. Ich dachte an Öl, um das Biest zu versengen, aber ich kam nicht dazu. Die ganze Zeit wogte und wallte der Mantel um Euch, versuchte Euch weiter einzuwickeln, doch plötzlich erstarrte er, wurde grau, glühte dann in einem dunklen Rot auf, gleich dem von glühendem Metall, dann zerbarst er in einer Wolke aus Dampf und Rauch. Einfach so. Das, was Ihr in der Hand haltet, ist, was von ihm blieb.«
    Langsam erinnerte ich mich wieder. »Wie lange hat es gedauert?«, fragte ich leise. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit.
    »Grau, rot. Peng!«, sagte Zokora. Ihre Stimme klang etwas belegt, aber ihre Augen wirkten trotz allem amüsiert, auch wenn sie zu kaum mehr im Stande war, als sich auf einen Arm zu stützen. Sie lachte leise, als sie mein Gesicht sah. »Wenn du weißt, was du getan hast, bring es mir bei. Es war wirkungsvoll.«
    Dies schien mir Zokoras höchstes Lob zu sein. Ihr erging es wohl wie mir, noch während sie sprach, schien die Kraft in ihren Körper zurückzufließen und sie richtete sich weiter auf.
    »Ich habe euch erzählt, wie ich den Bolzen in meinen Ketten sprengte. Mir fiel nichts anderes ein, also habe ich es bei dem Mantel auch versucht.«
    »Es hat geklappt«, sagte Varosch, als er Zokora beim Aufstehen half. Zokoras Gesicht sah immer noch roh aus, aber es blutete nicht mehr.
    »Wie konnte sie Euch besiegen?«, fragte ich.
    »Ich war töricht«, sagte Zokora. »Ich hätte sie von hinten erschlagen sollen. Sie wusste von uns, den Dunkelelfen, und sie war vorbereitet. In ihrer Hand hielt sie eine gläserne Ampulle. Sie enthielt ein gewisses Gas, unendlich kostbar und selten. Es versetzt einen Elfen in einen langen Schlaf, der Jahrhunderte dauern kann. Dieses Gas – man braucht Jahre, um die notwendige Menge zu destillieren, es wird dem glühenden Schoß der Erde entrissen und kostet viele Leben.« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist mir unbegreiflich, woher sie es hatte. Als ich es roch und erkannte, versuchte ich die Luft anzuhalten, ich hätte fliehen sollen in dem Moment, war aber zu stolz und hoffte, sie noch zu besiegen. Die Hoffnung war falsch. Das Gas zwang mich nieder.« Sie lachte bitter. »In dem Moment, in dem der schlafende Elf eine Störung verspürt, wacht er wieder auf. Und der Schattenmantel war eine Störung.«
    Ich nickte bedächtig und massierte mir die Schläfen, mein armer Kopf pochte noch immer, als wäre er der Amboss eines wahnsinnigen Schmieds. »Sie wusste in dem Moment, als sie Natalyias Spur im Stein fühlte, dass wir hier waren. Sie lockte uns, sie wusste, dass Ihr sie töten wolltet, und kannte Eure Art gut. Es gehörte zu ihrem Plan, dass Ihr auf einem Zweikampf besteht.«
    »Ja. Und dieser Plan ging auf.« Zokora sah zu mir auf. »Dieser Feind macht mir Angst. Ich bin es nicht gewohnt, Angst zu empfinden.«
    Ich lachte.
    Sie sah mich erstaunt an. »Ich verstehe nicht, machst du dich über mich lustig?«
    Ich berührte sie leicht am Arm. »Nein, Zokora. Nein. Ich mache mich nicht lustig. Ich lache aus zwei Gründen. Zum einen, so heißt es, ist Lachen gut gegen die Angst. Zum anderen: Bis jetzt hat noch jedesmal der Feind verloren. Ich lache, weil ich denke, dass auch er langsam Angst bekommen wird, speziell vor Euch.«
    »Warum vor mir?«
    »Ihr wisst es nicht? Ihr seid ein

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