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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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umkehren können. Wir müssen das Schiff finden, um Gewissheit zu erlangen«, rief ich und sprang auf, ich konnte nicht länger ruhig dasitzen. »Aber wenn sie in die Stadt geritten ist, wird es schwierig, sie zu finden. Gasalabad ist wie ein Ameisenhaufen.«
    »Wir haben Euch auch gefunden«, sagte Varosch beruhigend. »Übrigens, wer auch immer uns diese Kopfgeldjäger schickte, ist vermögend. Dieses Pergament ist neu und von guter Qualität. Nicht abgeschabt und wiederverwendet.« Er musterte es genauer. »Eine Art, die ich nicht kenne.«
    »Es ist Papyira, Esseras«, kam Armins Kommentar. »Nicht Pergament.« Er reichte mir meinen Kettenmantel. »Esseri, meine Arbeit ist beendet. Ist sie gut genug?«
    Ich inspizierte den Riss, er war nur noch dadurch zu bemerken, dass die Ersatzringe eine andere Tönung hatten.
    »Danke, Armin, das ist gute Arbeit.«
    Er strahlte und machte eine tiefe Verbeugung. »Es ist mir eine Freude, Esseri, Euch mit meiner Arbeit zufriedengestellt zu haben, denn es heißt, dass der, der gut und fleißig arbeitet, vor den Augen der Götter Gefallen findet und ihn die himmlischen …«
    Zokora sah ihn an und legte einen Finger auf ihre Lippen. »Kleiner Mann, spare Wörter wie Lebensjahre«, sagte sie. »Psst!«
    »Verzeiht, Essera! Ich wollte nur …«, sagte er rasch. Er schluckte den Rest herunter.
    »Was ist dieses Papyira?«, fragte ihn Varosch.
    »Was meint Ihr?«, entgegnete er vorsichtig, immer noch den Blick auf Zokora gerichtet, die ihn unbewegt ansah.
    »Papyira«, erinnerte Varosch ihn.
    »Was? Oh, ja, sicherlich, Esseri. Papyira ist etwas Ähnliches wie Pergament, aber aus Schilf gewonnen«, antwortete Armin. »Fragt mich nicht nach dem Wie, Esseri, ich weiß nur, dass es daher kommt. Für tägliche Schriften nimmt man bei uns Papyira. Nur offizielle Schriftstücke, Archive, Bibliotheken und Tempel verwenden Pergament. Und Geldverleiher.«
    »Siehst du, kleiner Mann, es geht auch kürzer«, sagte Zokora.
    Armin sah sie vorwurfsvoll an. »Aber Essera, die Götter haben dem Menschen die Wörter gegeben, dass er sie benutzt! Wie wollt Ihr sonst Gedanken fassen und anderen mitteilen?«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Vielleicht sparsam?«
    »Steht es nicht geschrieben …«
    »Armin. Hilf mir in meinen Kettenmantel«, unterbrach ich ihn.
    »Ich glaube, er macht es absichtlich«, sagte Varosch. Er rollte einen Bolzenschaft zwischen seinen Fingern und sah an ihm entlang. Dann nahm er ein kleines Messer und schnitt etwas vom Gefieder ab. Er nickte zufrieden und sah meinen fragenden Blick. »Rabenfedern. Ich habe noch nichts Besseres gefunden.«
    »Krähe. In Kelar verwendeten wir Krähenfedern«, sagte ich.
    »Rabe ist besser. Für einen Bolzen muss das Gefieder härter sein als für einen Pfeil. Deshalb lackiere ich es auch. Havald, ich glaube wirklich, er macht es absichtlich.«
    »Armin?«
    Varosch nickte und nahm sich den nächsten Bolzen vor. Selbst ich sah, dass der Bolzen krumm war. Mit einer Zange löste er die Spitze und warf den Schaft dann über Bord.
    »Es gehört schon etwas dazu, eine Dunkelelfe zu ärgern«, sagte ich.
    »Oh, er ärgert sie nicht. Sie amüsiert sich über den kleinen Mann.«
    Ich blickte hinüber zu Armin, der einem der Verwundeten gerade einen Wasserschlauch an den Mund setzte. »Er ist in Ordnung. Und er ist nicht besonders klein. Nicht für hiesige Verhältnisse.«
    »Er ist kaum größer als Zokora.«
    »Findest du Zokora klein?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Für mich ist sie groß.«
    Ich blickte weiter zu Armin. »Für manche ist er vielleicht auch größer. Hast du seine Worte beachtet? Er ist gebildet. Er tut nur klein.«
    »Ja«, sagte Varosch. »Das meint Zokora auch. Deshalb versucht sie ihn zu locken.«
    Ich lachte.
    »Was ist?«, fragte Varosch überrascht.
    »Nichts. Mir kam gerade ein absurder Gedanke. Was ist, wenn er ihr auf diese Art den Hof macht?«
    »Dann werde ich mich mit ihm unterhalten«, sagte Varosch und blickte prüfend über den nächsten Bolzen. Natürlich war es Zufall, dass die Spitze auf Armin zeigte. »Aber nur ganz kurz.«

34. Vögel und Schlangen
     
    Ich befand mich unter Deck, in einem niedrigen Zwischenraum, in dem eine fast unerträgliche Hitze herrschte. Durch die offene Luke fielen Sonnenstrahlen herein, in ihnen tanzten und leuchteten Tausende Staubpartikel. Sich hier länger aufzuhalten war eine Qual.
    Mit großer Mühe und Vorsicht hatten wir Natalyia hierher umgeladen, sehr, sehr vorsichtig, denn ich hatte

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