Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
ist mit Leandra?«, fragte Varosch.
    »Götter, was soll ich auf eine solche Frage antworten? Ich liebe Leandra, und ich liebe auch sie! Varosch, woher sollte ich wissen, dass ich Natalyia liebe? Es ist eine andere Liebe … wie die zu einer Schwester.«
    Varosch lachte leise. »Eine äußerst gutaussehende Schwester.«
    Zokora verdrehte die Augen. »Dass Männchen immer daran denken! Im Moment ist sie eine äußerst gutaussehende Statue.«
    Ich sah hoch in den wolkenlosen blauen Himmel über mir. Siebzehn. Es waren siebzehn gewesen. Acht von ihnen trugen Varoschs Bolzen. Wogen siebzehn Seelen eine einzige Seele auf? Hatte Soltar mein Gebet doch erhört?
    Ich sah zu Zokora hinüber. »Könnt Ihr sie denn heilen?«
    Sie lächelte leicht. »Wenn ich eine Traube finde, kann ich sie heilen, meine Göttin verlieh mir diese Gabe nicht umsonst. Früher oder später werde ich eine Traube für sie haben. Ich bin darauf gespannt, was Natalyia als Bezahlung anbieten wird.«
    »Ihr sagtet, es könne Jahre dauern, bis Ihr eine Traube findet.«
    Sie nickte. »Zwei Dinge hierzu. Stein altert nicht. Und es heißt, in Gasalabad gebe es alles zu kaufen.«
    Während Zokora nach unseren Wunden sah, hatte Armin den Auftrag, die Angreifer auszuplündern und nachzusehen, ob er irgendetwas über sie herausfinden konnte. Als er wiederkam und einen Beutel und die letzte Ladung Waffen auf das Deck der Lanze warf, stießen wir uns vom Ufer ab und setzten unsere Reise fort. Immer deutlicher sah ich die Vorteile einer Schiffsreise, denn Zokora konnte ihre Behandlung fortsetzen, ob wir nun fuhren oder vor Anker gingen.
    Zwei der Mannschaftsmitglieder waren bei dem Angriff ebenfalls verletzt worden, einer davon so schwer, dass er Gefahr lief zu sterben. Zokora kümmerte sich zuerst um ihn. Auch er war von einem Bolzen in den Rücken getroffen worden.
    Wir hatten Natalyia nach hinten in die Kabine gebracht, wo ich sie mit meinem Mantel zudeckte. Immer wieder warf ich einen Blick zu ihrer stillen Gestalt hinüber. Konnte es denn tatsächlich sein, dass sie noch lebte?
    Armin hatte mir mittlerweile geholfen, meinen Kettenmantel auszuziehen, und musterte die Risse in der Kette kopfschüttelnd.
    »Esseri, Ihr seid fürchterlich. Wie konntet Ihr hoffen, gegen diese Menge zu bestehen?«
    Ich bewegte meinen linken Arm und begutachtete den roten Streifen, der sich schräg über den Oberarm zog. Ein schwarzer Punkt ragte aus der roten Haut heraus, ich benutzte die Spitze meines Dolches, um ihn zu lockern, griff ihn dann und zog das zerstörte Kettenglied aus meinem Fleisch. Ich zog die Luft durch meine Zähne, denn das tat jetzt tatsächlich weh. Ich warf den zerstörten Ring über Bord und bewegte meine Finger.
    »So eine Glanztat ist es nicht«, sagte ich dann leise. Ich ließ meine Beinkleider herab und massierte die kleine Delle im Muskel meines Oberschenkels. »Sie trugen Leder, keine Ketten. Sie waren mit Kreuzbögen bewaffnet, darin lag auch ihre Kunst. Als ich bei ihnen war, habe ich die Arbeit eines Metzgers geleistet, nicht die eines Kriegers.«
    »Ich sah, dass einige von ihnen Handäxte besaßen. Ein einziger Schlag mit einer solchen Axt … Es wäre auch für Euch vorbei gewesen.«
    »Ja. Aber da darf ich mich bei Varosch bedanken, er wachte über mich wie ein Engel Borons. Jedesmal wenn ich die Gefahr nicht sah, schickte er einen Bolzen. Nein, Armin, dies war keine Heldentat. Ich trug diesen Kettenmantel und Seelenreißer, sie Armbrüste und Leder. Du hast selbst gesehen, wie das Schwert wütete.«
    »Ja, Esseri«, sagte er dann. »Aber Ihr habt Euch nicht gesehen, wie Ihr auf sie zugestürmt seid! Ich schwöre bei allen Göttern, sie erbleichten, weil sie wussten, dass Ihr Soltars Engel wart!«
    »Armin. So etwas will ich nicht wieder hören. Das ist Aberglauben, oder, noch schlimmer, Blasphemie.«
    Er senkte den Kopf.
    Ich reichte ihm aus meinem Packen einen ledernen Beutel mit Werkzeug. Er rollte das Leder aus und betrachtete die Zangen und Ahlen darin.
    »Kannst du damit umgehen?«
    Er nickte. »Ja, Esseri, aber ich habe wenig Übung. Kette ist hier selten.« Er nahm meinen Kettenmantel und fing an, die zerstörten Ringe zu entfernen.
    »Gut. Nun sag mir, was du bei unseren Angreifern gefunden hast.«
    »Bis auf die Schwerter und Armbrüste ist alles in dem Beutel dort drüben.«
    Ich schüttelte den Beutel vor mir aus. Gold und Silber glänzten auf den polierten Bohlen, dazwischen lagen Ringe, Broschen und Ketten sowie eine Anzahl kleiner

Weitere Kostenlose Bücher