Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)
sagen, die Tochter und der Sohn eines Barbarenführers. Sie sprechen keine kultivierte Sprache und sind fast so stolz wie dumm. Sieh ihre Augen, sie warten nur auf die Gelegenheit, sich mit Zähnen und Klauen auf uns zu stürzen. Es wundert mich, dass ihre Zähne nicht spitz gefeilt sind, wie man es von den Barbaren sagt. Sie sind dennoch wie Tiere, aber nett anzusehen.«
Der Hass in den Augen der Geschwister war in der Tat deutlich. Ich hatte das Gefühl, dass sie bereit waren, selbst alles zu ertragen, wenn man ihnen nur eine Gelegenheit gab, sich ihrer Peiniger zu entledigen.
Er wandte sich mir zu. »Na, wie ist es um die Schwere deines Beutels bestellt? Kannst du dir die zwei leisten? Wenn du Katzen zähmen willst, hier hast du zwei Tiger! Er hat schon einem von uns das Genick gebrochen, und sie entfernte mit ihren scharfen Zähnen meinem Freund Kurgas dort beinahe seine Männlichkeit.«
Einer der Shah-Spieler schaute bei diesen Worten auf und sah unseren Sklavenhändler böse an. »Du hast vergessen zu erwähnen, dass sie mich täuschte! Diese beiden sind verschlagen wie Füchse.«
»Wenn du tatsächlich geglaubt hast, dass sie auf einmal willig wäre, bist du selbst schuld.« Der Sklavenhändler lachte. »Ich vergaß. Sie ist noch ungebraucht, ich habe mich persönlich davon überzeugt.« Er schlug mit der Hand gegen den Käfig. »Es hat ihr gewiss Spaß gemacht.«
Ich war mir nicht so sicher, ob er damit recht hatte, dass sie nichts verstanden. In den Augen der jungen Frau loderte es.
»Was ist mit den anderen Käfigen?«, fragte ich. »Habt Ihr andere Schmuckstücke schon verkauft?«
»Nein, aber wir bekommen eine frische Lieferung«, sagte er. »Wir haben unsere Freunde gestern erwartet, aber sie haben sich verspätet. Wenn du bis morgen warten willst, sie treffen gewiss noch diese Nacht ein.«
»Was ist mit diesen silbernen Ketten, o Herr der Schadenfreude?«, fragte Armin. Ich sah erstaunt zu ihm hinüber, er war bleich geworden, und auf seiner Stirn stand der Schweiß. Seine Blicke hingen wie gebannt an dem Geschwisterpaar. Ich konnte mir sein Verhalten nicht erklären. Selbst wenn er Angst hätte vor ihnen, wozu ich den Grund nicht sah, waren die Stangen des Käfigs stabil.
Der Händler sah Armin drohend an. »Hüte deine Zunge, kleiner Mann.«
»Verzeiht, aber es war die Neugier, die meine Zunge beherrschte.«
»Dein Herr sollte dir die Zunge heraustrennen lassen. Ich erledige das gern für ihn, ich habe darin Erfahrung.«
»Die Ketten interessieren auch mich«, sagte ich ungerührt, während sich Armin hinter mir in Sicherheit brachte.
»Man sagte uns, dass wir sie nicht entfernen sollen.«
»Warum?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Diese Ware ist bereits bestellt. Ich habe sie dir nur für den Fall gezeigt, dass du Gold genug hast, den vereinbarten Preis zu überbieten.«
»Ich nehme alle drei.«
»Nur die Barbaren sind zu haben«, sagte er. »Die Esseri ist für einen anderen bestimmt.«
»Was zahlt er denn, der andere?«, fragte Armin hinter meinem Rücken.
»Dein Diener hat ein loses Maul«, antwortete der Sklavenhändler. »Aber die Frage ist gestellt, so soll sie beantwortet werden. Fünfzehn goldene Kronen für die Esseri mit der Armee des Vaters und fünf für die beiden Wilden.«
Ich pfiff leise durch die Zähne.
Er lachte. »Ich wusste, dass du ein Blender bist. Ich nehme es dir nicht übel. Nimm dir eine andere unserer Sklavinnen, für ein Silberstück kannst du sie dir frei wählen.«
»Ich zahle euch fünfundzwanzig für alle drei«, sagte ich.
»Wirklich?«, meinte der Mann. »Dann lass mich die Farbe deines Goldes sehen!«
»O Meister der Falschheit«, rief Armin, »denkt Ihr wirklich, dass mein Herr so dumm ist, sich mit einer solchen Summe in Eure Fänge zu begeben? Kein Sklave der Welt ist dieses Gold wert! Fünf wären eher angebracht.«
»Dein Meister feilscht nicht, fang du nicht an damit. Und ob er so blöde ist, werden wir ja sehen.« Er grinste hämisch.
»Ich bin nicht so blöde«, sagte ich und stand etwas gerader. »Damit das Geschäft nicht gefährdet wird, bittet doch ihn hier«, ich wies auf den Shah-Spieler, der sich an dem Mädchen hatte vergehen wollen, »mich um meinen Beutel zu erleichtern. Nachdem er dann tot ist, können wir weiter verhandeln.«
Er blickte mich prüfend an und suchte meine Augen. »Kurgas! Erleichtere ihn um seinen Beutel.«
»Mach es doch selbst«, kam die Antwort des Shah-Spielers.
Der Mann
Weitere Kostenlose Bücher