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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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lächelte. »Du hast doch gehört, ich werde für das Geschäft gebraucht. Oder traust du dich nicht?«
    Mit einem Wutschrei sprang der Mann auf und zog sein Schwert. Ich ließ Seelenreißer stecken und zog das Krummschwert.
    Die Waffe war für mich ungewohnt, die Balance nicht dort, wo ich sie wollte, aber der andere war auch nicht der beste aller Schwertkämpfer. Meine erste Parade kam beinahe zu spät, die Spitze seines Schwertes glitt knapp an meinem Auge vorbei, erneut Parade, Finte, Ausfall, Finte, Ausfall, Parade … Diese Art, mit einem Schwert umzugehen, war fremd und vertraut zugleich. Parade, Ausfall, Parade, meine dritte Finte war keine.
    Mit einem überraschten Gesichtsausdruck sah Kurgas auf den Stahl in seiner Brust hinab, sein Schwert entglitt den kraftlosen Fingern. Er sank auf die Knie und rutschte von der blutigen Klinge. Ich war beinahe verwundert, das Blut zu sehen, aber diese Klinge war nicht Seelenreißer, das Blut tropfte ganz normal vom Stahl.
    »Du hast Mut«, sagte der andere Sklavenhändler. »Nicht viel Hirn, einen der unseren in unserer Mitte zu erschlagen, aber Mut.«
    »Sind wir uns handelseinig?« Ich nahm meinen Beutel auf. »Hier drin sind fünf Kronen. Bewegen wir uns doch mit diesen Sklaven und drei deiner Freunde zu meinem Schiff. Dort sollst du die anderen zwanzig Goldstücke erhalten.« Ich warf ihm den Beutel zu.
    »Das Schiff, es gehört dir, hm?«
    Er wog den Beutel in seiner Hand. Ich konnte fast seine Überlegung sehen. Sollte er doch versuchen, uns am Schiff anzugreifen, mir wäre es nur recht, einen Teil von diesen Dreckskerlen außer Sicht ihres Lagers zu entsorgen.
    »So soll es sein«, sagte er dann. »Aber es werden sechs von uns sein. Steck das Schwert weg.« Er spuckte in seine Hand und hielt sie mir hin. War das ein Trick? Armin bedeutete mir mit seinen Augen, dass er keinen vermutete.
    Ich schob das Schwert zurück in die Scheide und spuckte auch in meine Hand. Wir schlugen ein, und es war mir, als ob ich mit einem von Armins Dämonen ein Geschäft einging.
    Ich hatte es eilig, seinen Auswurf von meiner Hand zu wischen. Der Sklavenhändler bemerkte es und schien belustigt.
    »Nun, ein weiterer edler Herr für die Folterbank meines Vaters! Vielleicht wird er Euch auch nicht spannen lassen, sondern auf glühende Stangen spießen und Euch um sie biegen wie eine Brezel! Denkt bloß nicht, dass Ihr ungestraft mein Lager teilen könnt, ich …«
    Der Sklavenhändler trat heran, griff mit einer Hand das Haar der Frau, zog es an die Gitterstäbe und schlug sie mit der anderen Hand nieder.
    »Bei den Göttern, danach verlangte es mich schon die ganze Zeit!«, rief er und schüttelte seine Hand.
    »Was soll das?«, fragte ich ihn.
    Er grinste unbeeindruckt. »Es war nicht die Rede von unbeschädigter Ware. Und die da hat ein Maul, das dem deines Dieners in nichts nachsteht. Wenn sie erwacht, wirst du sehen, welchen Gefallen ich dir getan habe.«
    »Für wen habt Ihr sie zurückgehalten?«, fragte ich. »Wird er nicht erzürnt sein, wenn Ihr nicht liefert?«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. »Lebe länger ohne die Antwort, Fremder. Ich werde sagen, dass diese Zunge durch das Messer starb. Aus Gram, weil sie schwächlich war. Es passiert oft genug. Abgesehen davon, er hätte auch anzahlen können, oder pünktlich sein.«
    Ich hielt es für klüger, keine weiteren Fragen zu stellen.
    Ich rechnete noch immer mit Verrat, aber vorerst geschah alles wie besprochen. Acht Sklaven wurden losgekettet und trugen an zwei Stangen einen dieser hölzernen Käfige herein. Die Frau und die Geschwister wurden in den Käfig gesteckt; die Geschwister betraten ihn ungerührt und fast hoheitsvoll und warfen einen Blick in die Runde. Jeder wusste, dass sie sich die Gesichter merkten. Es schien mir, als ob allein die Tatsache, dass sich die Geschwister so ruhig verhielten, die Sklavenhändler nervös machte. Wer waren diese zwei? Ich war froh zu sehen, dass sie die Frau in Ruhe ließen, denn von ihr wusste ich längst, wer sie war.
    Die acht Sklaven schulterten den Käfig, und wir machten uns auf den Weg.
    Als wir die Lanze der Ehre sichteten, bot sie einen fast idyllischen Anblick. Deral war wohl niemand, der etwas von ruhenden Fingern hielt. Hier rollte einer Tau zusammen, dort polierte jemand die Reling, hier bereitete ein anderer Schiffer eine Kochstelle vor. Eine große Plane war zwischen zwei dieser seltsamen Bäume gespannt worden, dort lag eine schwarze Schönheit – ihr Gesicht und

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