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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Ich blickte in die Richtung, in der sich hinter der Flussbiegung das Lager der Sklavenhändler befand.
    »Habt ihr etwas gehört?«, fragte ich.
    Varosch schüttelte den Kopf, aber Zokora nickte. »Schreie im Sklavenlager.«
    Ich ergriff Seelenreißer, sprang auf und rannte los, Varosch und Zokora dicht hinter mir.

37. Der Ritt zurück
     
    Im ersten Moment konnte ich nichts Ungewöhnliches erkennen. Die Sklaven in den Käfigen sahen uns mit angstgeweiteten Augen an, schienen aus ihrer Lethargie herausgerissen, aber sonst fand ich nichts.
    »Die Sklavenhändler«, sagte Varosch.
    »Was ist mit ihnen?« Ich sah mich um und konnte gerade keinen entdecken.
    »Sie sind weg«, sagte er.
    »Das kann nicht sein!«
    Aber es war so. Wir durchsuchten das gesamte Lager und fanden nicht eine Spur der Sklavenhändler.
    »Havald!«, rief Zokora aus dem schwarzen Zelt. Varosch und ich eilten zu ihr.
    »Götter!«, sagte Varosch. »Wer kann so etwas?«
    Der Käfig des Geschwisterpaars war zerstört. Er schien plattgedrückt, als habe eine riesige Faust auf ihn geschlagen. Die stabilen eisernen Stangen waren verbogen und zum Teil sogar gebrochen.
    »Fragt lieber was «, sagte ich.
    Zokora zog die Luft in die Nase, als ob sie Witterung aufnehmen würde.
    »Katze«, sagte sie. »Raubkatze. Hier.«
    Sie bückte sich. Zwischen zwei Gitterstangen hing ein Büschel hellbrauner Haare.
    »Welche Raubkatzen zerstören einen Käfig und lassen alles andere unberührt?«, fragte ich verwundert.
    »Was jetzt?«, wollte Varosch wissen.
    »Wir haben keine Wahl. Wir müssen warten«, sagte ich.
    »Was machen wir mit den Sklaven?«, fragte er.
    »Befreien ist das, was mir in den Sinn kommt. Aber ich frage besser Armin, ich will uns nicht noch mehr Ärger einhandeln.«
    Zokora rümpfte die Nase. »Ich verstehe jetzt, was ihr mit Sklaverei meint«, sagte sie dann. »Unsere Sklaven stinken nicht so.«
    »Es ist ein Problem, Esseri«, sagte Armin, als wir wieder zurück an Bord des Schiffes waren. »Anders als es Euch erscheint, ist der Raub von Sklaven nicht üblich. Es ist oft so, dass sie legal erstanden werden. Oft werden die Kinder verkauft, um Schulden zu bezahlen, oder es sind Gefangene aus den Grenzgebieten. Diese Händler gaben Euch Papiere für die Essera und die Geschwister, nicht wahr?«
    Ich hatte die Rollen, die der Sklavenhändler mir gegeben hatte, fast vergessen.
    »Ihr habt gehört, welche Geschichte er über die Geschwister erzählte. Wären sie tatsächlich die Kinder eines Barbarenführers, wäre es nach unseren Gesetzen ganz legal gewesen, sie in die Sklaverei zu führen.« Er zuckte mit den Schultern. »Wenn Ihr die Sklaven befreit, kann das tatsächlich als Diebstahl gewertet werden. Allerdings sind die Sklavenhändler gegangen und haben die Ware zurückgelassen. Wer weiß schon, wer die Käfige geöffnet hat?« Er grinste.
    »Da hast du recht. Geh hin und sieh nach, ob du herausfinden kannst, wer es war«, sagte ich.
    Er sprang auf. »Es wird so sein, wie Ihr befehlt, Esseri!«, rief er, verbeugte sich und eilte davon.
    Ich rief den Kapitän heran. »Deral. Wie lange brauchen wir bis nach Gasalabad?«
    Er blickte den Fluss entlang in Richtung der Stadt und kratzte sich am Kopf. »Wenn wir jetzt aufbrechen, erreichen wir die Stadt morgen Mittag. Noch ist der Wind ungünstig. Bestenfalls, wenn er wechselt, in den frühen Morgenstunden.«
    »Wie lange mit dem Pferd?«
    »Etwas weniger, Ihr könntet in der Nacht dort sein. Wir haben heute Morgen sehr gute Fahrt gemacht, wisst Ihr?«
    Ja. Ich erinnerte mich, dass wir mit Strömung und Wind fast die Geschwindigkeit eines galoppierenden Pferdes erreichten, nur konnte man ein Pferd nicht stundenlang im Galopp reiten. Doch, konnte man, wenn man es zuschanden reiten wollte und es darauf ankommen ließ, zu Fuß anzukommen.
    Ich bedankte mich bei Deral und ging zu Essera Marinae aus dem Haus des Löwen hinüber. Sie saß im Bug des Schiffes, hielt ihr Kind in den Armen und sah auf das Wasser hinaus, tief in Gedanken versunken. Faraisa schlief.
    Sie hörte mich kommen und sah auf. »Esseri, ich habe mich noch gar nicht bei Euch bedankt«, sagte sie leise.
    »Ich bin schon froh, dass Ihr nicht mehr mit dem Dolch auf mich losgeht.« Ich machte eine abwinkende Geste. »Ich habe eine Entscheidung getroffen. Meine Gefährten werden Euch in die Stadt zurückbringen. Aber dazu gibt es ein paar Dinge zu sagen. Hört mir gut zu, es ist lebenswichtig für Euch und Eure Familie.«
    »Ich höre Eure

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