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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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einen Tritt fallen.«
    »An Euren Träumen ist leider etwas Wahres dran«, sagte ich leise. »Leandra berichtete mir, dass man Tote über die Stadtmauer von Kelar warf und finstere Magie sie dann wiederbelebte.«
    »Nekromantie.« Varosch klang entsetzt. »Es gibt keine Wissenschaft, die verbotener ist als diese, keine, die mehr gegen den Willen der Götter verstößt! Wie kann jemand es wagen, sich so offen gegen die Götter aufzulehnen?«
    »Zwei Möglichkeiten«, antwortete ich. »Entweder derjenige glaubt nicht an Götter, oder er hält sich für mächtiger als sie. Nein, drei. Er glaubt, er wäre selbst ein Gott. Ich hörte ein Gerücht, dass die Menschen in Thalak ihn anbeten müssen.«
    In der Ferne vernahm ich, wie Faraisa schrie.
    »Das Schicksal der Reiche ist etwas, das wir nur schwer beeinflussen können«, sagte Janos. »Auch wenn wir es gerade versuchen. Aber es sollte in unserer Macht stehen, das Schicksal eines Kindes zum Besseren zu wenden. Was wollt Ihr mit Faraisa tun?«
    Ich zog nachdenklich an meiner Pfeife. »Ich weiß es noch nicht. Das kommt darauf an, was wir in Gasalabad finden. Wir haben ihr Haussymbol. Vielleicht kennt man in der Stadt ihre Familie und wir finden Verwandte. Vielleicht ein Tempel? Wir haben Gold, und zusammen mit der Mitgift aus Bernstein sollte es für eine Tempelerziehung reichen.«
    »Behalten können wir sie nicht«, sagte Varosch. »Obwohl ich das Gefühl habe, Zokora würde es gern. Sie hat dem Kind den Dolch ihres Vaters in den Korb gelegt.«
    Ich lachte. »Das wundert mich nicht.«
    Eine Weile saßen wir so da, lauschten dem Wind, der die Dünen knistern ließ, und dem fernen Weinen eines Säuglings. Irgendwann standen wir auf und gingen zum Lager zurück.
    In dieser Nacht hinderte mich Faraisas Weinen am Schlafen; als es endlich aufhörte, fragte ich mich noch, ob sie nun auch schlief, oder ob es einen anderen Grund für ihr Schweigen gab, aber ich kam nicht dazu, darüber nachzudenken. Der Schlaf holte mich, und ich war dankbar dafür.

17. Ein gastliches Haus
     
    Diese Nacht hatten wir im Freien verbracht, ohne Schutz außer einer Zeltplane. Der Morgen begrüßte mich mit dem Prasseln von Sand, der gegen meine Plane getrieben wurde. Sand fand sich auch in Ohren, Mund und Nase, über Nacht war Wind aufgekommen.
    »Die Sonne blutet«, teilte mir Poppet mit. »Ich sehe ein dunkles, braunrotes Band am Himmel, fast scheint es, als ob sich Finger in unsere Richtung strecken.«
    »Ein Sturm zieht auf«, meinte Leandra neben mir. Zurzeit trug Sieglinde Faraisa.
    »Ein Sturm? Ich kann Regen nur willkommen heißen«, sagte Janos. »Damit werde ich endlich diesen verdammten Sand los. Es ist kaum zu glauben, wohin er überall seinen Weg findet.«
    »Ich glaube nicht, dass es regnen wird«, sagte ich leise. »Gewitterwolken sind nicht braunrot.«
    »Was sollen diese Wolken tragen, wenn nicht Regen?«, fragte Janos.
    »Sand«, kam es von Sieglinde. »Wir müssen uns beeilen! Ich hoffe, dass wir nahe genug an der nächsten Wegestation sind, um sie rechtzeitig zu erreichen.«
    »Sand?«, fragte Janos ungläubig. »Wie soll Sand in die Wolken kommen? Ich meine, ich habe auch keine Ahnung, wie das Wasser da hineinkommt, aber Sand?«
    »Glaub mir, es ist Sand«, sagte Sieglinde. »Und wenn wir keinen Schutz finden, wird es schwierig.«
    »Gut.« Ich sammelte meine Ausrüstung ein. »Dann lasst uns keine weitere Zeit verschwenden.«
    »Kein Frühstück?«, rief Janos empört. »Ich soll mit leerem Magen marschieren?«
    »Versuch es mit den Füßen«, rief Zokora ihm zu. »Es geht sich besser so.«
    »Täusche ich mich, oder versucht sich Zokora hin und wieder an Humor?«, fragte mich Leandra etwas später. Wir hatten uns Tücher um den Kopf gewickelt, und ihre Stimme klang gedämpft. Aber die Tücher schützten uns vor dem Sand, der immer wieder vom Wind aufgetrieben wurde.
    »Entweder das oder sie meint alles, was sie sagt, ernst«, antwortete ich ihr.
    »Ich weiß nicht, was mich mehr ängstigt«, sagte sie dann mit einem leisen Lachen. »Das eine oder das andere.«
    Mir kam ein Gedanke. »Poppet?«
    »Ja.«
    »Dein Talent ist Stein. Sand ist nichts anderes als geriebener Stein, kannst du etwas tun?«
    »Nein. Stein ist Stein, und Sand ist Sand. Und mein Talent ist nur gewachsener Stein. Ziegelstein oder auch eine Mauer aus Fachwerk verwehrt sich meinem Talent.«
    Ich blieb stehen. »Seit wann bist du frei?«
    »Wie meint Ihr das, Havald?«
    »Seit einigen Tagen werden deine

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