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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Antworten umfangreicher, und du beantwortest auch Fragen, die ich nicht direkt stelle.«
    Sie seufzte. »Ich war unachtsam seit der Bärenhöhle. Sie sagte es Euch doch: Ich diene ihr freiwillig.«
    »Natalyia, Ihr …«
    »Nein, Ser Havald. Poppet. Ich bin Poppet. So ist es besser, glaubt mir. Die anderen vertrauen Poppet, aber nicht Natalyia.«
    »Aber …«
    »Ser Havald. Vertrauen muss verdient werden, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Ich danke dir für die Hilfe in den letzten Tagen, Poppet.«
    Sie entgegnete nichts.
    »Ich sehe etwas!«, rief Varosch von vorn. Er war kaum zu verstehen, der Sand in der Luft verschluckte Geräusche und prasselte gegen das Tuch um meinen Kopf. Ich hatte die Hand auf Poppets Schulter, und wir fingen an zu laufen.
    In den letzten Stunden hatte der Wind immer weiter aufgefrischt. Jede ungeschützte Stelle war nun schon wundgerieben von dem ewigen Sand. Sieglinde hatte das Baby unter ihren Umhang gebunden und aus dem leichtesten Tuch, das wir besaßen – das Seidentuch, in das Faraisa eingewickelt gewesen war –, eine Art Zelt konstruiert, in dem das Kind atmen konnte.
    »Da vorn!«, rief Varosch.
    »Es sieht aus wie eine Wegestation«, keuchte Poppet neben mir. »Ich bin mir nicht sicher, aber sie scheint nicht zerfallen. Ich sehe Bäume, vom Wind gebeugt, aber nicht verdorrt. Es gibt noch Wasser hier.«
    Wir rannten, und ich war selbst erstaunt, dass ich nicht fiel. Aber als wir die Wegestation erreichten, fanden wir das Tor vor uns verschlossen. Janos hämmerte gegen das Holz, aber es war sinnlos, der Wind übertönte jedes Geräusch.
    »Helft mir hoch!«, rief Varosch, und Janos und ich hoben ihn an und warfen ihn mit vereinten Kräften hoch, sodass er den oberen Rand des Tores erreichte und sich hochzog. Dennoch dauerte es einen Moment, bis sich das Tor öffnete.
    Als wir uns durch das Tor zwängten und es dann mit vereinten Kräften wieder gegen den Wind schlossen, kam es uns vor, als wären wir wieder im Hammerkopf , diese Wegestation entsprach fast exakt dem Bauplan. Und sie war bewohnt, denn im Stall hörte ich Tiere, und am Brunnenhäuschen in der Mitte des Hofs stand ein Eimer mit einem Seil, der Brunnen selbst war sorgsam mit einer großen Holzplatte gegen den Sand verschlossen.
    Ohne Zögern wandten wir uns nach links, dort befand sich das Haupthaus. Knappe zehn Schritte brachten uns zu einer intakten, aber verschlossenen Tür, und Varosch hämmerte dagegen. Diesmal wurde er gehört, und die Tür ging auf.
    Mit Seelenreißers Sicht konnte ich kaum mehr erkennen, als dass es ein Mann war, der uns da geöffnet hatte, fast so groß wie ich, aber breiter in den Schultern.
    Wind und Sand fegten mit uns in den Raum hinein, dann ebbten sie ab, als die Tür mit vereinten Kräften geschlossen wurde.
    Ein kleinerer Mann eilte auf uns zu. »Willkommen, Esseri, willkommen! Ich bin Fahrd, Sohn des Ashmal, Sohn des Jimard. Ich heiße euch in meinem Heim willkommen, so bescheiden es auch sein mag. Den Segen der Götter für euch, Wanderer, und sie seien gepriesen, dass sie euch den Weg hierher zeigten, in einer solchen Nacht. Dies ist Zolam, mein nichtswürdiger Diener, und er wird euch auch zu Diensten sein … so ihr die Münze habt, um zu bezahlen! Es würde mir das Herz brechen und sicherlich auch Zolam, dumm wie er ist, müssten wir euch wieder in den Sturm hinausschicken.« Ich konnte Fahrd gut verstehen, auch wenn seine Aussprache seltsam klang.
    »Wir haben Geld«, sagte Janos.
    »Den Göttern sei Dank, dass ich nicht gezwungen bin, euch mein Haus zu verwehren, so ungastlich zu sein! Und auch Zolam ist sicherlich erleichtert, euch mit frischen Datteln bewirten zu können und nicht seinen Knüppel zu benutzen. Kommt herein, setzt euch, ein Tee wird euch sogleich gebracht!«
    Er klatschte in die Hände, und ich sah andere Umrisse heraneilen, die kleiner und zierlicher waren: junge Mädchen.
    »Setzt euch hierher. O Götter, wie haben sie euch gestraft! Eure Augen sind blind? Sahen sie zu viel der Wunder der Schöpfung … Setzt euch … Meine Mädchen werden euch die Füße waschen, und eine Pfeife besten Tabaks wartet, euch zu entspannen. Die beste Küche Bessareins habt ihr in diesem Hause gefunden, wartet noch ein wenig, und eure Gaumen werden ungeahnte Wonnen verspüren. Ich habe auch Zimmer für euch, sauber und rein. Ihr habt Geld, aber habt ihr genügend Geld, oder zwingt ihr mich, euch blutenden Herzens im Stall einzuquartieren?«
    »Wir haben Geld«, sagte Janos erneut,

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