Die zweite Stufe der Einsamkeit
Möglichkeit, an einer Mauer vorstürmender Brish’diri vorbeizukommen.
Wenn sie allerdings aufgefächert sind, wie das eben der Fall war, geben sie uns freies Feld, mit dem wir arbeiten können. Wir können nicht über sie hinweg- oder durch sie hindurchkommen, nein, aber wir können verdammt sicher zwischen ihnen hindurchkommen, wenn sie übers ganze Feld verstreut sind. Und Blastoff Inn hat mehrere ausgezeichnete Freifeld-Läufer.“
Die Menge unterbrach ihn mit einem weiteren Aufbrüllen, um eine erfolgreiche Zusatzpunkt-Umwandlung zu verkünden. Es stand jetzt 21:6.
Allerdings war das Spiel noch längst nicht vorbei. Die terranische Abwehr war bei der nächsten Downs-Folge nicht annähernd so erfolgreich. Anstatt sich ausschließlich auf das Laufspiel zu verlassen, ließ Marhdaln-nei seine Gegner mit einigen seiner patentierten kurzen, harten Schlag-Pässe ins Schleudern geraten.
Die Blastoff-Abwehr ging daran, einen wirksameren Sturm aufzubauen und breitete sich mit weiten Zwischenräumen aus. So öffnete sich die Angriffslinie, und mehrere Terraner schafften es, langsamere Brish’diri-Blocker auszutricksen und an ihnen vorbei zum Quarterback zu kommen. Einmal wurde Marhdaln sogar umgeworfen und verlor den Ball.
Aber der Blastoff-Erfolg war kurzlebig. Marhdaln paßte sich schnell an. Die weit ausgebreitete menschliche Abwehr, gegen Pässe sehr effektiv, war in Anwendung gegen den Sturm ein völliger Fehlschlag. Die Menschen waren zu weit auseinandergezogen, sie schotteten nicht schnell genug ab. Und außer Massenansturm gab es keine Möglichkeit, einen Brish’diri in vollem Lauf abzustoppen.
Demnach waren die Kosg-Anjehn nicht aufzuhalten, denn Marhdaln wechselte je nach terranischer Abwehrformation zwischen Paß und Lauf. Die Aliens marschierten schnell feldaufwärts – zu ihrem zweiten Touchdown.
Diesmal saß sogar der Zusatzpunkt {10} im Ziel.
Der neue Punktstand der Brish’diri hatte der Menge einiges von ihrem Dampf genommen, aber der Blastoff-Inn-Angriff zeigte keine Anzeichen von Entmutigung, als sie das Feld wieder übernahmen. Die Aliens waren wieder zur ihrer ursprünglichen Blitzabwehr zurückgekehrt; deshalb ging der menschliche Quarterback wieder zur Gewehrkugel-Stellung zurück.
Sein erster Paß war zu weit geworfen, aber die nächsten drei Bälle saßen hintereinander direkt im Ziel und brachten Blastoff an die Vierziger der Kosg-Anjehn. Ein Laufspiel – eingelegt, um die Monotonie zu durchbrechen – endete in einem Sechs-Yards-Verlust. Dann wieder ein unvollständiger Paß. Der Wurf war perfekt, aber der Fänger ließ den Ball fallen.
Das ergab Drittes-Zehn, und ein Zittern der Vorfreude durchlief die Menge. Beinahe jedem im Stadion war klar, das die Menschen weitere Punkte machen mußten, um im Spiel zu bleiben.
Der Ausbruch aus der Mitte war schnell und sauber. Der Blastoff-Quarterback packte den Ball, machte ein paar nicht zu schnelle Schritte, um die herannahenden Brish’diri-Stürmer in sicherem Abstand zu halten, und versuchte, einen Fänger auszumachen.
Sorgfältig suchte er das Feld ab. Dann wich er zurück und ließ eine Bombe los.
Es sah nach einem weiteren Touchdown aus. Der Terraner hatte seinen Alien-Verteidiger um gute fünf Yards geschlagen und gewann noch immer an Boden.
Der Paß war eine Sehenswürdigkeit.
Aber als dann der Ball in einer Spirale herunterkam, blieb der Brish’diri-Verteidiger plötzlich mitten in der Bewegung stehen. Er gab seine aussichtslose Verfolgungsjagd auf und drehte den Kopf, sah nach dem Ball, entdeckte ihn – spannte die Muskeln an und sprang.
Die für die gewaltige Schwerkraft von Brishun entwickelten Brish’diri-Beinmuskeln waren weitaus leistungsfähiger als ihre menschlichen Gegenstücke. Trotz ihrer schwereren Körper konnten die Brish’diri mühelos höher springen als jeder Mensch. Aber bisher hatten sie aus dieser Tatsache nur Nutzen gezogen, um Marhdalns Blitzpässe zu packen.
Aber jetzt – Hill blinzelte ungläubig – sprang der Kosg-Anjehn-Verteidiger mindestens fünf Fuß hoch in die Luft, bekam den herunterkommenden Ball mitten im Flug zu treffen und drosch ihn in einem wuchtigen Rückhandschlag beiseite.
Die Stadionbesucher stöhnten.
Blastoff-Inn, in eine Punt-Situation gezwungen, schien plötzlich abzuschlaffen. Der Punter {11} fummelte den Ball aus der Mitte weg, tat so, als wolle er ihn aufheben, bluffte – und schlug zu. Der Brish’dir, der ihn schließlich aufhob, kam zwanzig Yards weit, bevor er zu
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