Die zweite Stufe der Einsamkeit
Fall gebracht wurde.
Die terranische Abwehr stellte diesmal nur eine Schein-Abwehr auf, als Marhdaln seine Mannschaft mit einer Reihe kurzer Pässe und verheerender Läufe feldabwärts führte. Die Brish’diri brauchten genau sechs Plays, um die Punkte-Distanz auf 21:19 auszugleichen. Zum Glück schaffte es Tuhgayh nicht, einen weiteren Zusatzpunkt zu kassieren.
Es gab einen lauten Applaus, als der Blastoff-Angriff das Feld wieder übernahm. Aber beim ersten Play nach dem Kickoff war klar, daß mit den Blastoff Inn irgend etwas nicht mehr stimmte.
Der menschliche Quarterback, der sich bisher so glänzend gehalten hatte, wurde plötzlich nervös. Um seine Schwierigkeiten noch zu vermehren, sprangen die Brish’diri plötzlich auf dem ganzen Feld herum.
Die fremde Känguruh-Paßabwehr hatte mehrere ernsthafte Grenzen. Sie erforderte exaktes Timing und ausgezeichnete Reflexe seitens der Springer – beides keine starken Seiten der Brish’diri. Aber es war eine verwirrende Taktik, gegen die der Blastoff-Quarterback bisher noch nie angekommen war. Er wußte nicht so recht, wie er ihr beikommen konnte.
Die Menschen zogen auf ihre eigene Vierzig, blieben stecken und wurden zum Punt gezwungen. Die Kosg-Anjehn beförderten den Ball prompt in die andere Richtung und erzielten ein Mal. Zum ersten Mal in diesem Spiel führten sie.
Der nächste Blastoff-Vorstoß war ein wenig erfolgreicher und erreichte die Brish’diri-Zwanzig, bevor er mühsam zum Stillstand gebracht wurde. Die Menschen retteten die Situation mit einem Fieldgoal. {12}
Die Kosg-Anjehn brausten los und erreichten wenige Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit einen weiteren Mal-Punkt.
Es stand 31:24 zugunsten der Brish’diri. Und es gab keinen Zweifel darüber, wohin die Sache lief.
Auf den Rängen war es sehr ruhig geworden.
Tomkins, der eine besorgte Miene zur Schau trug, wandte sich mit einem Seufzer an Hill: „Nun, vielleicht schaffen wir in der zweiten Halbzeit ein Comeback. Wir liegen nur um sieben zurück.“
„Vielleicht“, sagte Hill skeptisch. „Aber ich glaube es nicht. Sie haben den totalen Schwung. Ich sage es ungern, aber ich glaube, in der zweiten Halbzeit jagen sie uns aus dem Stadion.“
Tomkins runzelte die Stirn. „Das will ich nicht hoffen. Ich möchte nicht wissen, was die Brish’diri-Kriegspartei mit einem wirklich einseitigen Ergebnis anstellt. Nun, sie würden …“ Er hielt inne, weil er plötzlich merkte, daß Hill überhaupt nicht aufpaßte.
„Sehen Sie“, sagte Hill und zeigte hin. „Am Tor. Sehen Sie, was ich sehe?“
„Sieht aus wie ein Wagen von der Handelsmission“, sagte der E-T-Agent und kniff die Augen zusammen, um genauer sehen zu können.
„Und wer ist dieser Bursche, der da aussteigt?“
Tomkins zögerte. „Remjhard-nei“, sagte er schließlich.
Der Brish’dir stieg geschmeidig aus dem tiefhängenden schwarzen Fahrzeug, ging eine kurze Strecke über das Stadiongras und verschwand durch die Tür, die zu einem der Ankleideräume führte.
„Was macht er hier?“ fragte Hill. „Sollte er sich von den Spielen nicht fernhalten?“
Tomkins kratzte sich unbehaglich am Kopf. „Nun, darum haben wir ihn gebeten. Besonders anfangs, als die Feindseligkeit ihren Höhepunkt erreicht hatte. Aber er ist kein Gefangener, wissen Sie. Es gibt keine Möglichkeit, ihn zu zwingen, den Spielen fernzubleiben, wenn er daran teilhaben will.“
Hill runzelte die Stirn. „Warum sollte er unseren Rat die ganze Saison über beherzigen und ihn dann jetzt plötzlich mißachten?“
Tomkins zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wollte er seinen Sohn die Meisterschaft gewinnen sehen.“
„Vielleicht. Aber das glaube ich nicht. Hier geht irgend etwas Seltsames vor.“
Bald darauf begann die zweite Halbzeit, und Hill fühlte sich sogar noch besorgter. Die Kosg-Anjehn hatten ihre Plätze schon früher eingenommen, aber Remjhard war nicht wieder aufgetaucht.
Er war noch immer unten im Unkleideraum der Aliens.
Darüber hinaus wirkten die Brish’diri irgendwie verändert, als sie sich aufstellten, um den Kick-off anzunehmen. Nichts Drastisches. Nichts Offensichtliches. Aber irgendwie war die Atmosphäre verändert. Die Aliens wirkten sorgloser, entspannter. Fast so, als hätten sie aufgehört, ihre Gegner ernst zu nehmen.
Hill konnte den Unterschied spüren. Er hatte auch früher schon solche Mannschaften gesehen, andere Mannschaften, jedoch mit derselben Haltung, in Dutzenden von anderen Spielen. Es war die Haltung
Weitere Kostenlose Bücher