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Die Zweitfrau

Die Zweitfrau

Titel: Die Zweitfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ploetz
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ganz genau, warum keine Leitung zustande gekommen ist. Denkt wohl, sie hätte beim letzten „Störmanöver“ vergessen, den Stecker wieder fest zu drücken. Ich muss zu seiner Ehre sagen, dass er mir das auch sofort erzählt und Abbitte leistet, dass er mir nicht geglaubt hat.
    Wir schicken uns auch hin und wieder Internetkarten. Einfach so, ohne besonderen Grund. Und auch diese Karten verschwinden einfach. Peter bekommt sie nicht zu Gesicht, obwohl ich die Nachricht bekomme, dass die Karte abgeholt wurde. Als ich ihn darauf anspreche, ist er verblüfft. Nein, er hat keine Karte erhalten und also auch nicht abgeholt. Ich soll eine weitere Karte schicken. Ich tue es, auch diese Karte wird abgeholt, aber wieder nicht von ihm. Ich rate ihm, sein Postfach zu sichern. Dann schicke ich ihm eine Karte während wir telefonieren. Er sieht die Karte, holt sie jedoch nicht ab, sondern lässt sie einfach so in seinem Postfach stehen. Am Nachmittag ruft er mich an und erzählt, dass er zu einer Besprechung gegangen ist und als er wieder da war, ist die Karte verschwunden gewesen. Nun glaubt er mir, dass Marlies auf sein Postfach zugreift und auch da emsig dabei ist, unseren Kontakt zu unterminieren. Es ist alles nicht leicht. Ständig habe ich das Gefühl, ich muss gegen Windmühlen kämpfen.
    Eines Tages ruft er mich an und erklärt mir, er muss mit mir reden. Ich ahn e nichts Gutes. Und tatsächlich erklärt er mir, dass er seiner Frau und der Ehe noch eine Chance geben will.
    Es wird viel geweint an diesem Tag, nicht nur ich weine, sondern auch Peter. Dennoch ist er der Ansicht, das sei der richtige Weg für ihn. Was soll ich tun? Nichts, gar nichts kann ich gegen seine Überzeugung ausrichten. Also trennen wir uns wieder einmal.

Kapitel 16

    Diesmal telefonieren wir lange Zeit nicht miteinander. Haben gar keinen Kontakt. Und dann, als ich schon fast glaube, er hat mich vergessen, ruft er wieder an. Ich frage, wie es ihm geht, ob alles so läuft, wie er es sich vorgestellt hat. Nein, davon kann keine Rede sein. Er ist noch nicht einmal wieder nach unten in die gemeinsame Wohnung gezogen. Und natürlich liegt Marlies gerade daran am meisten. Er bringt es einfach nicht über sich. Und er fragt, ob wir uns sehen können. Wir können. Und so geht es wieder an den Bärensee.
    Dort erzählt er mir, dass Marlies nun darauf besteht, dass sie zu einer Paartherapie gehen.
    „Nun, dann wird das unser letztes Treffen sein“, erkläre ich ihm. „Was glaubst du, was dort als erstes angesprochen wird? Natürlich, dass wir beide uns nicht mehr treffen können, kein Kontakt mehr, das ist doch völlig klar.“
    Er schaut mich erschrocken an.
    „Ja, was denkst du denn? Das ist auf jeden Fall Thema Nummer Eins bei der Therapie.“
    „Ja, du hast sicher Recht. Darauf wird es hinauslaufen“.
    „Glaubst du ernsthaft, dass wir uns nie wieder sehen werden? Dass dies unser letztes Treffen ist?“, so ist meine Frage an ihn.
    Nachdem ich diese Frage gestellt habe, schauen wir uns an und prusten beide los. Wir biegen uns geradezu vor Lachen. Nein, völlig ausgeschlossen für uns diese Vorstellung. Aber Peter will Marlies auf jeden Fall den Gefallen tun. Ich kann ihn nicht abhalten. Er ist der Meinung, Menschen können sich ändern.
    „Mein Liebling, niemand von uns ändert sich, glaube mir. Wenigstens nicht auf Dauer. Das persönliche Naturell bahnt sich letztendlich seinen Weg.“
    Aber ich kann ihn nicht überzeugen. Als er geht, umarmen wir uns und versprechen uns, dass wir in Kontakt bleiben werden. Und ich nehme ihm auch das Versprechen ab, dass er sich melden wird. Dann, wenn er merkt, dass der Versuch, seine Ehe zu retten, sinnlos ist.
    Und wieder beginnt eine Zeit, in der wir nur regelmäßig telefonieren, uns aber nicht mehr sehen. Immer noch vertrauen wir uns alles an, was uns bewegt. Immer noch ist da dieses feste Band, das nicht aufzulösen ist. Immer noch sind wir füreinander die wichtigsten Menschen. Und natürlich ist bei der Therapie sofort angesprochen worden, dass er mit mir keinen Kontakt mehr halten darf. Das hat er abgelehnt. Ich bin in seinem Leben ein sehr wichtiger und wertvoller Mensch, auf den er auf gar keinen Fall verzichten wird. Vieles ist er bereit zu tun, um diese Ehe zu retten, aber das auf keinen Fall. Und er wird auch nicht anfangen, zu lügen, dass er auf den Kontakt mit mir verzichten wird, wenn er gleichzeitig weiß, dass das ausgeschlossen ist.
    Ich leide, aber das hält mich nicht davon ab, mein Leben

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