Die Zweitfrau
Reisegruppe, die Gegend um Florenz näher bringen und die zweite Woche wollen wir alleine verbringen.
Es ist ein wunderschöner Urlaub. Florenz und der Besuch der Uffizien sind unbeschreiblich. Bei strömenden Regen sitzen wir auf der Piazza della Signoria unter einer Markise, neben einem wärmenden Heizkörper und trinken Espresso. Es macht uns nichts aus, dass es regnet, denn es wird uns von allen Seiten sehr überzeugend versichert, dass der Regen nicht lange dauern wird.
Wir wohnen in einem Hotel in Montecatini und von dort bricht die Reisegruppe jeden Morgen auf, um per Bahn die täglichen Ziele zu erreichen.
Wir schlendern Hand in Hand über die Stadtmauer von Lucca, leider bei nicht ganz so gutem Wetter, was uns jedoch nicht stört. Wir besichtigen Sienna, trinken auf dem „Campo“ Espresso und genießen dort das wunderbare Wetter. Doch, die Toskana gibt sich redlich Mühe, uns zu gefallen.
In der zweiten Woche sind wir alleine auf uns angewiesen und wir besuchen nochmals viele der Stätten, die wir bereits in der Woche zuvor gesehen haben. Diesmal allerdings in unserem Tempo. Das Wetter ist herrlich und ich bin ganz begeistert, wie sich die Italiener über meine spärlichen Kenntnisse der italienischen Sprache freuen.
Abends fahren wir dann hin und wieder mit der Funicolare hinauf nach Montecatini alto. Dort sitzen wir, bei lauem Lüftchen, beobachten die Menschen und das Treiben um uns herum beim Essen. Ein alter „Padrone“ überwacht alles und greift auch einmal freundlich ein, wenn das Personal nicht schnell genug ist. Wir sitzen abends auf unserem Balkon und betrachten von dort aus das Treiben. Natürlich ist Montecatini voll mit Touristen, aber in der Ecke, in der unser Hotel ist, leben sehr viele Italiener bzw. treffen sich dort. Es ist immer wieder sehr interessant für uns, ihnen zuzuschauen. Niemand scheint sich über Sperrstunden Gedanken zu machen, niemand über Ruhestörung. Was macht es, wenn man nicht schlafen kann, das hier ist besser als mancher Film im Fernsehen oder Kino. Wenn wir nicht schlafen können, dann gehen wir in die Altstadt und trinken dort etwas, hören der Musik zu, die meist gespielt wird und sind einfach hingerissen. Eines Nachts erhält Peter eine SMS von seinem Sohn Thomas. Es ist ein weiteres Enkelkind angekommen. Thomas und Kerstin teilen uns die Geburt ihrer Tochter Beate mit. Peter freut sich sehr, als er liest, dass alles in Ordnung ist und Mutter und Kind wohlauf sind.
Eine Besonderheit an diesem Urlaub ist, dass Alessa und Theo in unserer zweiten Urlaubswoche ebenfalls in der Gegend sind. Wir haben das völlig unabhängig voneinander gebucht. Und wir können uns sehen. Sie kommen mit dem Auto und gemeinsam fahren wir nach Carrara, lassen uns zeigen, wie Marmor abgebaut wird, fahren durch die Gegend. Ein schöner Tag, den wir in Viareggio beschließen. Viel zu schnell vergeht die Zeit, dieser Urlaub, doch wir zehren lange davon.
Immer wieder kommen die Worte: „Weißt du noch?“, „Erinnerst du dich?“ Dieser Urlaub ist einer unserer Highlights. Wir wollen auf jeden Fall wieder nach Italien kommen, das ist für uns klar. Das nächste Mal allerdings wollen wir nach Rom. Ich hoffe, bis dahin auch sprachlich soweit zu sein, dass wir uns ein Zimmer in einem kleinen Hotel nehmen können, etwas außerhalb von Rom um dann täglich mit dem Bus in die Innenstadt fahren zu können.
Aber wir fahren auch gerne wieder nach Hause in unser Nest. Unsere Nachbarn haben in der Zwischenzeit den Garten versorgt, den Briefkasten geleert und daheim ist es natürlich noch lange nicht so heiß wie in Italien. Vor uns liegt der Sommer. Als Alessa und Theo auch wieder daheim sind, kommen sie zum Grillen. Wir schwärmen alle gemeinsam von der schönen Zeit.
Kapitel 2
Nun liegt wieder jede Menge Arbeit für Peter an. Er fährt in diesem Sommer täglich morgens los, um die Wohnung von Alessa und Theo zu renovieren. Er ist den ganzen Tag weg, kommt abends erledigt nach Hause. Aber niemals im Leben würde es ihm einfallen, diese Arbeit nicht zu machen. Das ist einfach Ehrensache für ihn.
Obwohl er tagsüber meist weg ist, ist auch dieser Sommer schön. Peter ist niemals zu müde, um abends noch mit mir wegzugehen oder zu grillen. Es belebt ihn geradezu, wenn er täglich sieht, wie es vorwärtsgeht in der Wohnung. Mittlerweile schreitet Alessas Schwangerschaft voran. Sie wird ein bisschen unbeweglicher und der Sommer ist auch wirklich sehr heiß, was beiträgt zu einem leichten
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