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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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gemacht hat.«
    » Braucht ihr einen anderen Fahrer?«
    Amy beobachtete das Gesicht des Mannes im Spiegel. Er schüttelte den Kopf mit einem befreienden Ruck. » Alles okay. Ich hatte nur… Keine Ahnung. Es war komisch. Aber mir geht’s gut.«
    Der Mann am Fenster zögerte. » Pass auf, ja? Wir sind fast da. Reiß dich zusammen.«
    Er ging davon, und der Transporter setzte sich wieder in Bewegung.
    » Du bist ein unglaublicher Penner, weißt du das?«
    Der Fahrer antwortete nicht. Seine Augen richteten sich auf Amy, und ihre Blicke prallten im Spiegel aufeinander. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, aber Amy sah seine Angst. Dann schaute er wieder weg.
    21Uhr40. Hollis und Michael kauerten in dem schmalen Hof hinter der Apotheke. Durch das Fernglas hatten sie beobachtet, wie Amy in den Transporter geladen wurde und wie die Kolonne sich dann auf den Weg zum Stadion machte. Der Sturmtrupp, der die Kuppel einnehmen sollte, ein Dutzend Männer und Frauen mit Schusswaffen und Rohrbomben, wartete noch versteckt in der Kanalisation, fünf Meter tief unter der Erde.
    » Wie lange warten wir?«, fragte Michael.
    Es war eine rhetorische Frage. Hollis zuckte nur die Achseln. Die Stadt wirkte zwar leer, aber der Eingang zur Kuppel wurde immer noch von einem Kontingent von mindestens zwanzig Mann bewacht, die sie von hier aus sehen konnten. Unausgesprochen blieb die Tatsache, dass sie nicht wissen konnten, ob Sara und Kate überhaupt in dem Gebäude waren oder wie sie sie finden sollten, wenn sie tatsächlich an der Wache vorbeikämen– eine ganze Kette von Unwägbarkeiten, die im Vorfeld überwindbar erschienen waren, jetzt aber mit unerbittlicher Härte vor ihnen aufragten.
    » Mach dir keine Sorgen um Lore«, sagte Hollis. » Das Mädel kann auf sich aufpassen, glaub mir.«
    » Habe ich gesagt, ich mache mir Sorgen?« Aber natürlich machte er sich welche. Er machte sich Sorgen um sie alle.
    » Ich mag sie«, sagte Hollis. Er schaute immer noch durch sein Fernglas. » Sie wäre gut für dich. Besser als Lish.«
    Michael war verblüfft. » Wovon redest du da?«
    Hollis ließ das Glas sinken und sah ihm in die Augen. » Ich bitte dich, Akku– du warst nie ein guter Lügner. Weißt du noch, als wir Kids waren? Wie scharf ihr beide da aufeinander wart? Schon damals war das offensichtlich.«
    » Wirklich?«
    » Für mich jedenfalls. Alles. Du, sie.« Er hob die breiten Schultern und schaute wieder durch sein Fernglas. » Aber vor allem du. Lish fand ich immer ein bisschen undurchsichtig.«
    Michael versuchte, ein Dementi auf die Beine zu stellen, aber es klappte nicht. So lange er sich erinnern konnte, hatte es in seinen Gedanken immer einen Platz für Lish gegeben. Er hatte alles darangesetzt, um diese Gefühle zu unterdrücken, denn dabei konnte nichts Gutes herauskommen, aber sie vollständig abzustellen, das hatte er nie geschafft. Nicht einmal annähernd. » Glaubst du, Peter weiß davon?«
    » Ich würde sagen, Lore ist die, über die du dir den Kopf zerbrechen musst. Dem Mädel entgeht nicht viel. Aber ihn müsstest du selbst fragen. Ich würde sagen, ja. Man kann oft etwas wissen, ohne es zu wissen.« Hollis richtete sich auf. » Still.«
    Ein Wagen näherte sich. Sie drückten sich in einen Hauseingang. Scheinwerferlicht strahlte zwischen den Häusern nach hinten. Michael hielt den Atem an. Fünf Sekunden, zehn… dann fuhr der Truck weiter.
    » Hast du schon mal jemanden erschossen?«, fragte Hollis leise.
    » Nur Virals.«
    » Glaub mir, wenn es einmal losgeht, ist es nicht so schwer, wie du glaubst.«
    Trotz der Kälte hatte Michael angefangen zu schwitzen, und er hatte immer noch Herzklopfen von all dem Adrenalin, das durch seine Adern rauschte.
    » Was immer passiert, hol sie auf jeden Fall, okay?«, sagte er. » Hol sie beide.«
    Hollis nickte.
    » Ich mein’s ernst. Ich gebe dir Deckung. Aber du musst durch diese Tür.«
    » Wir gehen beide.«
    » Wie es aussieht, nicht. Und dann musst du derjenige sein, Hollis. Verstanden? Bleib nicht stehen.«
    Hollis sah ihn an.
    » Nur, damit das klar ist«, sagte Michael.
    Wie die anderen waren auch Lore und Greer erfolgreich in der Menge untergetaucht. Wo die Reihen der Flachländer sich teilten, schoben sie sich in den Strom, der auf den zweiten Rang, dann auf den dritten und schließlich nach ganz oben auf die Tribüne geleitet wurde. Sie trafen sich unter der Treppe, die zur Steuerzentrale führte.
    » Gut gemacht«, flüsterte Greer.
    Sie nahmen ihre Waffen an

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