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Die zwoelf Gebote

Die zwoelf Gebote

Titel: Die zwoelf Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Wort, er führte ein prächtiges Leben.
    Leute umbringen, das machte er nur, wenn es unbedingt
    notwendig war. Aber es machte ihm auch nichts aus. Aus irgendeinem Grund, den er selbst nicht erklären konnte, war aber das einzige Gebot, das er niemals übertrat, das sechste: Du sollst nicht ehe- brechen.
    Die anderen Gangster rund um ihm taten es dauernd, aber Joe rühmte sich der Tatsache, noch niemals mit der Frau eines anderen Mannes geschlafen zu haben. Er prahlte sogar richtig damit, beging aber eben damit einen schweren Fehler. Eines Tages nämlich kam Angela herein und hörte, wie Joe gerade sagte: „Solange ich verheiratet bin, werde ich niemals mit einer anderen Frau .schlafen. Der Herr sagt >Du sollst nicht ehebrechen<. Ich finde, jeder, der das tut, sollte direkt in die Hölle kommen."
    Angela hörte sich das mit großem Interesse an, weil sie davon überzeugt war, daß es nicht einen einzigen Mann auf der ganzen Welt gab, der sich weigern würde, mit ihr zu schlafen. Tatsächlich war Angela auch so schön, daß sie damit sogar vermutlich recht hatte.
    „Ich wette", sagte sie zu Joe, „wenn die richtige Frau käme,
würdest du schon mit ihr schlafen."
Joe war, schockiert. „Niemals!"
    Mehr brauchte Angela nicht zu hören. Die Sache weckte ihren gesamten Ehrgeiz. Kein Mann kann mir widerstehen, dachte sie, der da schon gar nicht.
    Und sie beschloß, zu beweisen, daß sie recht hatte. Eines Tages sagte sie zu Fred: „Schatz, ich glaube, es verfolgt mich einer. Ich fühle mich nicht sicher."
    „Wer?" bellte Fred sofort los. „Den reiße ich in Stücke!" „Ich bin mir nicht sicher", sagte Angela. „Ich habe einfach nur dieses Gefühl, daß da einer hinter mir her ist. Ich würde mich sehr viel besser fühlen, wenn du stets an meiner Seite bleiben würdest."
    „Du weißt genau", sagte Fred, „daß das nicht geht. Ich muß
    mich schließlich um meine Geschäfte kümmern."
    Angela tat eine Weile nachdenklich. „Nun ja, aber vielleicht könntest du einen deiner Jungs zu meinem Schutz abstellen? Das würde mich schon sehr beruhigen."
    „Klar", sagte Fred, „das geht. Welchen möchtest du denn haben?"
    Sie tat wieder so, als denke sie lange nach. „Ach, ist ganz egal. Joe Smith würde es schon tun."
    „In Ordnung. Joe ist ein guter Mann. Ich sage ihm, daß er ein Auge auf dich haben soll."
    „Danke dir, Liebling. Vielleicht ja nur für eine oder zwei Wochen. Dann hat es der, der da um mich herumspioniert, sicher schon aufgegeben."
    Am nächsten Morgen ließ Fred sich Joe kommen. „Angela hat da ein kleines Problem", sagte er. „Sie glaubt, es ist einer hinter ihr her. Du wirst auf sie aufpassen und sie beschützen." „Klar, Fred", sagte Joe. „Wird gemacht."
    „Ich danke dir. Wenn du herauskriegst, was das für ein Kerl ist, dann schnappst du ihn dir und zersäbelst ihn Zentimeter um Zentimeter. Ich will seine Arme, seine Beine und seinen Kopf haben. Ist das klar?"
    „Völlig klar, Boß. Wird mir ein Vergnügen sein."
    „Niemand", brüllte Fred, „absolut niemand rührt mir meine Angela an!"

    Joe begab sich am selben Nachmittag zu Angela. Sie war in der schönen Wohnung, die ihr Fred eingerichtet hatte, und sie hatte nichts an außer einem hauchdünnen und praktisch durchsichtigen Neglige. Joe konnte gar nicht glauben, wie schön sie war.
    „Komm herein, mein Süßer", sagte Angela. „Wie ich höre, bist du jetzt mein Leibwächter."
    „Ja," sagte Joe. „Haben Sie irgendeine Ahnung, wer das ist, der
    hinter Ihnen her ist?"
    „Nein. Aber jetzt, wo du da bist, habe ich keine Angst mehr." Sie kam etwas näher. „Wie wäre es mit einem kleinen Drink?" Er schluckte schwer. Er konnte ihr Parfüm riechen, das ihm schier den Kopf vernebelte. „O nein, danke", sagte er. „Wie man mir sagte, gehen Sie heute nachmittag einkaufen." „Ja", sagte Angela.
    Joe konnte die Augen nicht mehr von Angelas Figur wenden. „Sie... sollten sich dann jetzt besser anziehen."
    Sie strich ihm mit der Hand über den Arm. „Wenn du das unbedingt willst", schmelzte sie.
    Joe dachte daran, was Fred zu ihm gesagt hatte: Du schnappst ihn dir und zersäbelst ihn Zentimeter um Zentimeter. „Wir gehen lieber.". „Na gut. Es dauert nur ein paar Minuten."
    Joe sah ihr nach, wie sie in ihr Schlafzimmer verschwand. Nach einer Weile hörte er sie rufen: „Kannst du mal kommen, bitte?"
    Joe eilte in das Schlafzimmer. Dort stand Angela, erst halb angezogen. „Mein Reißverschluß klemmt", sagte sie. „Kannst du mir mal

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