Die Zwölf Türme (German Edition)
ja", dachte er schmunzelnd, "wenigstens diese beiden haben in dieser Nacht erfreulichere Dinge zu tun als über Kriegspläne nachzudenken."
Er wollte gerade weitergehen, da erklang eine Stimme in seinem Kopf: "Bist du neidisch auf diese beiden?"
Richard fuhr herum und sah den Elementar in seiner Pferdegestalt vor sich stehen.
"Was machst du denn hier? Spionierst du mir etwa nach?"
"Sicher wirst du Verständnis dafür haben, dass ich mich in deiner Nähe wohler als bei den Pferden fühle", antwortete das Feuerwesen, um dann zu fragen: "Was tun die beiden denn dort im Zelt, dass du ihnen so neidisch nachgesehen hast?"
"Sie paaren sich", dachte Richard lakonisch.
"Paaren?" wunderte sich FEUERSTERN , "Was ist das?"
Richard versuchte ihm das zu erklären, was allerdings nicht gerade einfach war, denn ein Elementar hatte in dieser Hinsicht völlig andere, fremdartige Vorstellungen.
"Diese beiden vereinigen sich also, um ein neues Wesen zu zeugen?" fragte FEUERSTERN, "Ist das nicht sehr dumm, ausgerechnet jetzt die eigene Existenz aufzugeben?"
"Aber warum sollten sie denn ihre Existenz aufgeben?" dachte Richard, verblüfft über diese Frage.
Der Elementar starrte ihn an und eine Woge von absoluter Ungläubigkeit ging von ihm aus.
"WAS??? Die Erzeuger bleiben am Leben?"
"Natürlich! Außerdem paaren sich Menschen nicht ausschließlich zum Zwecke der Zeugung."
"Wozu tun sie es denn sonst?" fragte der Elementar erstaunt.
"Sie haben Freude dabei, darum tun sie es. Ist das bei euch nicht so?"
"Doch, aber wenn sich zwei von unserer Art vereinigen, geben sie ihre eigene Existenz auf und werden zu einem neuen Wesen."
"Bei den Menschen und allen anderen Hominidenrassen ist das etwas anders", meinte Richard.
"Ein seltsames Konzept, aber sehr interessant. Empfindest du denn auch Freude bei einer solchen Paarung?" wollte FEUERSTERN wissen und Richard glaubte eine Art von Belustigung in dieser Frage wahrzunehmen.
"Natürlich! Warum sollte ich das nicht?"
"Du bist schließlich KEIN Mensch", stellte der Elementar fest, "Genausowenig wie ich ein Pferd bin."
"Aber ich gehöre ebenfalls zu einer hominiden Art."
"Dann würde es dir also auch Freude machen, dich mit einer hominiden Frau zu paaren?"
Richard grinste erheitert.
"Natürlich würde es das."
FEUERSTERN schwieg daraufhin und trabte neben ihm her, während Richard zu seinem Zelt zurückging. Als sie schließlich vor dem Eingang standen, fragte der Elementar plötzlich unvermittelt: "Würde es dir Freude machen, dich mit mir zu vereinigen?"
Richard zuckte zusammen, als hätte ihn ein elektrischer Schlag getroffen.
"WAS? Mit DIR? Du bist ein Feuerwesen, ein Elementar, noch dazu in der Gestalt eines Pferdes! Wie stellst du dir das vor?"
"Du vergisst, dass ich jede Form und Gestalt annehmen kann, also auch die einer hominiden Frau", teilte ihm das Feuerwesen lautlos mit und verwandelte sich von einem Augenblick zum anderen in eine Frau mit langen, roten Haaren, dunklen Augen und einer aufregenden Figur. Es war die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte.
"Warum tust du das?" fragte er verwirrt.
"Ich bin nun einmal sehr neugierig, wie alle Wesen meiner Art", antwortete FEUERSTERN, "Es wäre eine höchst interessante und neue Erfahrung für mich."
Sie lächelte ihn an und unwillkürlich erwiderte Richard dieses Lächeln mit einem Grinsen der Erheiterung.
Dann gingen sie gemeinsam in das Zelt hinein...
--- DAS HERZ EINES STERNES ZU UMARMEN UND VON IHM UMARMT ZU WERDEN, EIN TEIL DES FEUERS SEIN, DAS IN LODERNDEM GLANZ FÜR ALLE ZEITEN WEITERBRENNT; SEIN UND NICHTSEIN, SIEG UND UNTERWERFUNG, TOD UND GEBURT, DIE EINANDER NACH LANGER ENTFREMDUNG ENDLICH IN DEN ARMEN LIEGEN; DIE LEERE DER EINSAMKEIT AUSGEFÜLLT, DIE VERZEHRENDEN, UNERSÄTTLICHEN FLAMMEN ENDLICH GESÄTTIGT ---
Es war die Stunde des Dämonenlords, die Stunde von Blut und Tod; es war Mohanturs Stunde.
Mit Hilfe seiner schwarzen Magie versetzte er sich von Thyra zur Grenze des Dämonenlandes, dorthin, wo sich die Fluten des Flusses NEMON gen Norden wälzten.
Er wusste, dass er keine Wesen aus anderen Existenz-Ebenen herbeirufen konnte, doch im Dämonenland lebten noch immer genug Kreaturen, die ihm gehorchten. Und diese Geschöpfe rief er jetzt zu sich.
Scharen von Ghouls strömten herbei, ihm treu ergeben und beseelt vom Hass auf alles Menschliche. Ekel erregende, grauenhafte Kreaturen, deren grässlich Erscheinung nur der Fantasie eines teuflischen Irren entstammen konnte. Unförmige,
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