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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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und riefen die Krieger zu den Waffen. Die Monstren stürmten vor, warfen sich mit schaurigem Heulen gegen die Front der Krieger. Einige Speere und Pfeile flogen ihnen entgegen und ließen mehrere der Ghouls sterbend zusammenbrechen. Dann prallte die Hauptmasse der Unheimlichen gegen die Schilde der Krieger von Perum.
    Einer der Ghouls schlug mit seinen krallenbewehrten Klauen nach König Olfan, doch dieser stieß der Kreatur mit aller Kraft seinen Schild entgegen, dass sie benommen zurücktaumelte. Dann sprang Olfan wie von der Sehne geschnellt vor, sein Schwert zuckte nach vorn. Zusammengekrümmt stürzte der Ghoul zu Boden. Aber schon stapfte das nächste Monster heran.
    "Macht sie nieder", keuchte der junge Herrscher von Perum, "Sie sind genauso sterblich wie wir!"
    Das Singen der Schwerter erfüllte die Nacht, Blut spritzte auf die Erde und bildete darauf einen glitschigen, schmierigen Schleim. Aber mochten die grausigen Angreifer auch furchtbar und grauenhaft aussehen, in ihren Adern floss Blut und sie konnten sterben. Nur das allein zählte jetzt für die Soldaten und so stürzten sich die Männer mit ihren Waffen auf die widerlichen Ungetüme, die ausgeschwärmt waren und bereits in die umliegenden Zelte eindrangen.
    Von allen Seiten stürzten jetzt immer mehr Soldaten herbei, um den Feind in ihrem Lager zu bekämpfen. Auch in den angrenzenden Bereichen der Mhainer und der Timuzer wurde man jetzt auf den Tumult bei den Perumern aufmerksam.
    Die anbrandende Flut der Unheimlichen brach sich an den Schwertern und Schilden der Krieger in Wellen aus Blut und zuckendem Fleisch. Aber die Ungeheuer drängten immer noch weiter vor. Übel riechende Rachen klafften auf, blutunterlaufene Augen funkelten voller Hass und Mordlust, scharfe Krallen hackten in Rüstungen und Schilde und rissen tiefe Wunden in das Fleisch so manchen Kriegers.
    Endlich gelang es den Perumern, unterstützt von herbeigeeilten Mhainern und Timuzern, die Monstren einzukreisen und zusammenzudrängen. Lanzenträger der mhainischen Phalanx rückten an und stachen die Ghouls jetzt reihenweise nieder.
    Als der Morgen endlich graute, war auch das letzte Monstrum in Stücke gehauen worden. Aber auch viele Krieger waren tot oder schwer verwundet; fast die Hälfte der perumischen Streitmacht war den Ungeheuern zum Opfer gefallen.
     
    Schweratmend hielten die Männer ein, langsam zurückfindend aus dem Blutrausch, der sie in diesem hitzigen Kampf befallen hatte.
    Wortlos betrachtete König Olfan den Schauplatz des Gemetzels. Ärzte und Wundscherer eilten hin und her, um den Verwundeten zu helfen, andere brachten die Toten weg.
    "Die Hälfte meiner Krieger ist verwundet oder tot", murmelte Olfan benommen, "Wir haben zwar die Monstren vernichtet, doch der Dämonenlord hat uns einen schweren Schlag versetzt."
    Mit einem Fluch wandte er sich ab. Seine Offiziere standen stumm und betroffen auf dem Platz und schauten in das Licht der aufgehenden Sonne, deren Morgenrot das Gras der Savanne mit einem blutroten Schein bedeckte...
     
     
Noch während die Toten des nächtlichen Überfalls begraben wurden, kehrten zwei der ausgesandten Kundschafter auf schweißbedeckten Pferden zurück. Als sie ihre Rosse vor Richards Zelt zum Stehen brachten, rief einer von ihnen: "Ihr hattet Recht, General! Hamiti wird von den Thuronen belagert!"
    "Kann sich die Stadt noch halten?" fragte Richard, der vor sein Zelt getreten war, als man ihm die Rückkehr der Kundschafter gemeldet hatte.
    "So weit wir erkennen konnten, wurde noch keine der Mauern erstürmt", antwortete der Reiter, "Aber es sah auch nicht so aus, als ob die Thuronen überhaupt vorhaben, die Stadt zu erstürmen. Sie haben nur einen Belagerungsring um Hamiti gezogen, ohne die Mauern anzugreifen. Doch seither sind drei Tage vergangen, obgleich wir so schnell wie möglich geritten sind, um Euch zu berichten."
    "Dann müssen wir sofort aufbrechen", entschied Richard kurzentschlossen und schickte unverzüglich Kuriere zu allen Heeresteilen.
     
    Bereits eine halbe Stunde später wurde das Lager in aller Eile abgebrochen und die Ödlandtruppen machten sich zum Abmarsch bereit.
    Schon gegen Mittag zog das Heer im Eilmarsch nach Nordosten, um der belagerten Stadt Hamiti zu Hilfe zu kommen. Es war verständlich, dass vor allem Valkas, der König von Hamiti, zur Eile drängte...
     
     
Sechs Tage später kam es drei Meilen südwestlich von Hamiti zur entscheidenden Schlacht zwischen den Thuronen und den vereinigten Armeen der

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