Die Zwölf Türme (German Edition)
sich die leichten Reitereien in einem blitzenden Sturm von Säbeln und Schwertern gegeneinander. Den Gefechten der Panzerreiter wichen sie wohlweislich aus, denn ihre Waffen waren gegen die Rüstungen und Streitäxte der Ritter nur Spielzeug.
Jetzt erreichte auch die thuronische Infanterie das Getümmel, umging die Schlacht der Reitereien und rückte gegen die Fußtruppen der Ödländer vor.
Richard ließ seine Infanterie einen Keil bilden, mit der Phalanx von Mhaine an der Spitze, und gegen das anrückende Fußvolk der Thuronen vorgehen.
Die mhainische Phalanx brach tief in die feindlichen Reihen ein, gefolgt von den Kriegern aus Perum, Timuz, Hamiti und Moram.
Dann ließen die Mhainer ihre langen Lanzen fallen und kämpften mit den Schwertern weiter. Danach herrschte überall nur noch wüstes Gemetzel und Getümmel, in der es weder Taktik noch Strategien gab und jede Formation sich in einem Wirrwarr von Einzelkämpfen auflöste.
Der Tod ereilte Könige und einfache Soldaten, denn er kümmerte sich nicht um Unterschiede in Rang und Bedeutung.
Eine Streitaxt erschlug König Racton von Mhaine, ein Speer bohrte sich in den Rücken des Königs Olfan von Perum, ein Pfeil durchstieß den weißen Hals der Königin Mydea von Yathir und König Bolpaz von Norade wurde von den Hufen eines Streitrosses zu Tode getrampelt...
Im allgemeinen Durcheinander wurde es schwer, Freunde von Feinden zu unterscheiden.
Todwunde Männer stürzten sich selbst in die Schwerter ihrer Gegner, um sie zu Boden zu reißen und mit bloßen Händen zu erwürgen. Mehr als einmal sah man einen Sterbenden, der sich in ein feindliches Schwert stürzte, bis zum Griff hinunter und dann den Mann erstach, der es hielt. Verstümmelte erhoben sich aus den Lachen ihres eigenen Blutes und versuchten einen letzten Hieb zu schlagen. Einarmige versuchten noch, die Schwerter von ihren abgetrennten Armen zu lösen, um mit dem anderen Arm weiterzukämpfen. Andere Männer fielen paarweise zu Boden, sie hatten sich ihre Schwerter gegenseitig in die Körper getrieben.
Gruppen von Reitern wurden in die Masse der Krieger zu Fuß gedrängt, ihre Pferde tobten halb wahnsinnig vor Angst und trampelten schrill schreiende Männer zu Tode. Kommandos gingen in den Todesschreien und im Dröhnen des Stahls unter. Männer kreischten wie Wahnsinnige, Rüstungen und Schilde läuteten wie Totenglocken. Verwundete und Tote wurden am Boden zu einem Brei aus Blut, Fleisch und Knochen zerstampft. Das entsetzliche, gnadenlose Gemetzel schien kein Ende nehmen zu wollen.
Und dann erschien der Dämonenlord Mohantur persönlich auf dem Schlachtfeld...
Richard zerbarst fast vor Energie, denn HASSFLAMME führte ihm mit jedem Hieb neue Kräfte zu, die es denen raubte, die von dieser Klinge getötet wurden.
FEUERSTERN trug ihn mitten in das dichteste Getümmel hinein, wo er wie ein Berserker mit seiner grauenhaften Klinge wütete, deren Schlägen nicht einmal die schweren Rüstungen der gepanzerten Reiter standhalten konnten. Mit jedem Schlag aber wurde er stärker; sein Arm konnte nicht ermüden.
Und während er wahllos tötete, lachte er aus vollem Halse in einem schrecklichen Triumph; seinen Gegnern ließ dieses furchtbare Gelächter das Blut in den Adern gefrieren.
Selbst die Ödländer wurden von namenlosem Grauen gepackt, als sie sahen, wie er mit dem Lachen eines Wahnsinnigen einen Gegner nach dem Anderen niedermachte und weder Schild noch Harnisch sein Schwert abwehren konnten, das durch gehärteten Stahl wie durch weiche Butter schnitt.
Jeder konnte jetzt sehen, dass seine Kräfte nicht natürlichen Ursprungs waren und dass er einer dämonischen Bestie ähnlicher war als einem Menschen. Doch das war ihm jetzt in seinem animalischen Blutrausch völlig gleichgültig.
Das Schwert HASSFLAMME glühte jetzt in einem hellen Rot, während ein triumphierendes Geheul wie von tausend Teufeln aus dem Stahl dieser schrecklichen Klinge tönte.
Nichts vermochte diesen satanischen Krieger aufzuhalten, denn sein Höllenschwert bewegte sich wie von selbst in seiner Hand und wehrte sogar heranfliegende Speere und Pfeile mit spielerisch anmutender Leichtigkeit ab.
"ONKHORIE MORI DÖDANDE KILL TÖTE ... !!!" gellte es in unzähligen Sprachen durch sein Gehirn und im Blutrausch eines Berserkers führte er das Werk fort, das er einst als Kain begonnen hatte, längst nicht mehr darauf achtend, ob er Freund oder Feind niedermetzelte.
Er war jetzt nur noch CRANTOR - DER
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